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Dort passierte es dann, dass ich ein Squirrel überfuhr (Streifenhörnchen). Das arme Tier - ist aber
wirklich plötzlich auf die Straße gelaufen. Ab dem Westufer des St. Mary
Lakes ging es aufwärts. Nicht steil mit Serpentinen, sondern immer
geradeaus, aber bergan. Von der zuvor noch bewalteten Landschaft ging es
immer weiter ins schroffe Hochgebirge. Wegen des herrlichen Wetters (wie
schon an den Vortagen war keine Wolke am Himmel) und den Massen an
Besuchern, standen wir plötzlich im Stau. Der Grund aber waren
Straßenarbeiten mit einspuriger Verkehrsführung. Denn das Zeitfenster,
in dem so etwas möglich ist, ist aufgrund der Höhenlage und des damit
verbundenen langen Winters kurz.
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Immer am Bergsattel entlang mit dem Abgrund zur linken erreichten wir
nach 18 Meilen / 30 Minuten die Passanhöhe auf 2.025 Meter am Logan
Pass.
Ein riesiger, fast vollständig belegter Parkplatz gab uns eine Idee auf
die Menschenmassen dort. Wegen der Höhe und Schneefällen von über 30
Metern im Winter, wurde die Straße erst am 13. Juli.2011 eröffnet – also
knapp 14 Tage vor unserer Ankunft. Vom Parkplatz liefen wir zum Visitors
Center, die Anzahl an „Informationsbedürftigen“ stand aber in keinem
Verhältnis zu den Rangern. Wir hatten uns in der Vorbereitung auf
den Urlaub den Hidden Lake Trail herausgesucht, der direkt hinter dem
Visitors Center beginnt. |
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Anstelle über grüne Wiesen, liefen wir über´s Schneefeld immer
leicht bergauf. Und das bei angenehmen Temperaturen, welche mir
einen leichten Sonnenbrand bescherten. Aber dennoch war der
Hidden Lake Trail nicht einfach zu gehen, weil glatt und man oft
in den schmelzenden Schnee einsackte. Diesen nutzten Ski- und
Snowboardfahrer, welche ihr Equipment für eine kurze Abfahrt
hinauf trugen. Nach 1,5 km, immer am Fuß des Clements Mountain,
erreichten wir eine Anhöhe und kurz darauf den Aussichtspunkt,
in exponierter Lage mit Blick auf den See.
Wer möchte, kann weitere 1,5 km mit 230 Meter Höhenunterschied
hinunter zum Hidden Lake laufen. |
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Aber der viele Schnee, und weil der See größtenteils noch
zugefroren war, hielt uns davon ab. Der Blick auf den tiefblauen
See, eingerahmt vom schroffen Hochgebirge war die Wanderung
wert. Nur waren an diesem Sonnentag ganze Völkerwanderungen
unterwegs. Insgesamt benötigten wir 1 ½ Std. für den Hidden Lake Trail. Zurück am
Visitors Center begann die spektakuläre Abfahrt auf die
Westseite des Gebirgszuges.
Die spektakuläre Streckenführung verlief immer am Bergsattel entlang
vorbei an mehreren Wasserfällen. Zuerst am den Bird Woman Falls,
welchen man 2 Meilen unterhalb des Logan Pass passiert, ihn aber
erst später aus Entfernung erkennt, weil der Fall unterhalb der
Straße in ein hängendes Tal rauscht. |
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Genau so wie bei den Haystack
Falls, welche man kurz darauf beim Passieren gar nicht als so
spektakulär wahrnimmt. Erst am Viewpoint mit ein paar Meilen
später sieht man, wie das Wasser aus dem Hochgebirge hinunter
fällt, mittels Brücke unter die Straße geleitet wird, um dann
weiter hinunter zu stürzen.
Zwischen den Haystack Falls und dem Viewpoint fährt man an der
Weeping Wall vorbei. Eine ca. 10 Meter hohe Felswand ,aus der
das Wasser auf die Straße fällt - nette Autowäsche… Alle
diese Highlights reihen sich auf der Strecke von nur 15 Meilen,
bis nach der einzigen Serpentinenkehre, die tiefere und wieder
durchgehend bewaldete Region beginnt. |
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Die Baustelle mit einspuriger Verkehrsführung setzte sich fort,
sodass wir bis zu 15 Min. warten mussten. Darüber waren wir gar
nicht böse, da so ausreichend Zeit zum Fotografieren war.
Denn Haltepunkte sind im dort kaum vorhanden. Weiter unten
schlängelt sich die Going to the Sun Road immer entlang des Mc
Donald Creeks, welcher später in den 2,7 m2 großen
Lake Mc Donald fließt. In den tieferen Gefilden waren die
Aussichten nicht mehr so spektakulär, sodass wir bis kurz vorm
Lake Mc Donald an den vorgelagerten Wasserfällen durchfuhren.
Die Wasserfälle sind nichts spektakuläres, eher Stromschnellen,
denn die Wassermassen fallen lediglich geschätzte 2 Meter tief.
Kurz darauf der nächste Stopp am Trail of the Cedars auf der dem
See abgewandten Seite.
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Hier spaziert man über einen Boardwalk etwa 1 km durch den Wald.
Bestaunen gibt es an der Stelle die riesigen Zedernbäume, bis zu
24 Meter hoch. Viel interessanter aber fand ich am Wendepunkt
des Weges einen kleinen Canyon, durch welchen sich der Avalanche
River stürzt. Mann kann die Wanderung noch um 3 Meilen zum
Avalanche Lake verlängern. Ein Bergsee, von denen wir
mittlerweile schon (zu) viele gesehen haben - scheinbar waren
wir übersättigt von den Naturschönheiten... Trotzdem ein netter Stopp, fast direkt an der Straße gelegen.
Dann weiter zum Parkausgang, immer am Ostufer des langgezogenen
Lake Mc Donald entlang.
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Dieser wird im Winter in den tiefer liegenden und 510 m2 großen Flathead Lake abgelassen,
damit im Winter wieder Kapazität für Schmelzwasser besteht, denn
bei den vorgenannten Schneehöhen kommt einiges zusammen. Am
südlichen Ende des Sees ist das Apgar Visitors Center, fast eine
kleine Stadt mit Seeblick im Wald. Mit einer Menge an
Übernachtungskapazitäten, Shops, Restaurants und
Souvenirgeschäften.
Ein kleiner Spaziergang entlang der Geschäfte und kurz zum
Seeufer reichte uns, um kurz die Füße zu vertreten. Auf den
letzten Meilen vorm Parkausgang parke eine Vielzahl Autos, was
wieder auf einen Bären im Unterholz hindeutete (sogar ein Ranger
musste den Verkehr regeln, solch ein Chaos war dort).
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Wir
hielten kurz, um unseren ersten US-Bären zu sehen, welcher aber
tief im Unterholz war. Gegen 18 Uhr verließen wir den Glacier
National Park und fuhren eine knappe Stunde über den Hwy. 2 bis
Kalispell.
Mit 20.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Montanas. Mit
ausgezeichneter Infrastruktur, vielen Motels, großen
Supermärkten und Restaurants. Und alles zu zivilen Preisen, weit
weg von den kanadischen- oder amerik. Touristenpreisen. Auf der
Main Street entdecken wir ein chinesisches Restaurant, wo wir
uns für $8 pro Person am Buffet voll stopften.
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Da Kalispell im
Tal ist, war es abends noch angenehm warm, sodass wir
anschließend am Motel-BBQ noch lange draußen saßen.
Unser Blue and White Motel
war zwar einfach, aber neu renoviert und beim Preis von US$ 75
in einem guten Preis- / Leistungsverhältnis. Abschließend
betrachtet war der Glacier National Park zwar nicht mit dem
Icefield Parkway gleichzusetzen, aber dennoch das Highlight
unserer mittlerweile letzten Urlaubswoche. Das Wetter spielte
mit (dort nicht selbstverständlich) und die Traumstraße durch
das Hochgebirge ist unbeschreiblich.
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