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03.08.2011 - Reisebericht Kanada 2011 - Tag 19 - Kalispell - Kootenai National Forest - Kootenai Lake, Nelson B.C. - Bonanza Pass - Omak

 Reiseblog - Fotoblog - Amerika - USA - Washington -  Omak - Tavelodge

 
 
 
 

Irgendwie kamen wir heute spät „in die Gänge“ und waren erst um 9:30 Uhr auf der Straße. Heute war Fahrtag, um nach Westen zu unserem Ausgangpunkt Washington, bzw. Seattle zurück zu kommen. Anstelle auf dem Interstate Highway 90 die Strecke in wenigen Stunden zu fahren, haben wir uns für den längeren, landschaftlich interessanteren Weg durch die Weite von Montana, Idaho und dem Süden British Columbias in Kanada entschieden. Wir durchreisen endlose Wälder auf gut ausgebauten Landstraßen und entlang der großen, langgezogenen Speicherseen in Britisch Kolumbien.

 
 
 
 

Zuerst befuhren wir den bestens ausgebauten Highway US-2 durch endlose Wälder mit kleinen Hügeln. Dabei begegneten wir eine Menge mit Holzstämmen beladener LKWs. Irgendwo her muss IKEA & Co. ihren Rohstoff ja bekommen. Positiv an Montana habe ich neben dem weiten Land mit endlosen Wäldern auch das hohe Speed-Limit von 70 Meilen auf Landstraßen empfunden. So kamen wir zügig voran. Für die Strecke von Kalispell bis zur Staatengrenze nach Idaho benötigten wir 2 Stunden. Dabei fuhren wir durch den riesigen und kaum bewohnten Kootenai National Forest. Dem folgten weitere 40 Minuten Fahrt durch eine ebenso nahezu unbewohnte, grüne Wald-Landschaft bis zur kanadischen Grenze.

 
   
 
 

Die Ausreise war nach 10 Minuten Wartezeit im Grenzstau erledigt. Mit der Beamtin noch einem kleinen Smalltalk über das Rentenalter von Staatsdienern in Deutschland geführt und drin waren wir wieder. Von Kanada in die USA stauten sich die Fahrzeuge deutlich länger. Kurz darauf erreichten wir den Ort Creston, in welchem wir aber nicht hielten. Wir fuhren 65 km entlang dem Westufer des Kootenai Lakes nach Norden. Da sich die Straße entlang dem Ufer schlängelt, dauert die Fahrt allerdings eine Stunde - aber landschaftlich wirklich lohnenswert. Entlang dem gesamten Ufer ist viel touristische Infrastruktur in Form von Campingplätzen, idyllischen, privaten Hütten, die man auch mieten kann.

 
 

 
 

Zudem gibt es immer wieder Halteplätze mit schönen Blicken auf den See und die am Westufer aufragenden, noch schneebedeckten Kootenai Mountains, welche Teil der Rocky Mountains sind. Unterwegs erwähnenswert wäre noch das Glasshouse, ein aus 500.000 Leichen-Balsamflaschen gebautes Haus, an dem wir aber nicht stoppten. Gegen 13 Uhr erreichten wir Kootenai Bay, wo eine Passagier- und Autofähre den gleichnamigen See überquert. Ansonsten gibt es außer der Südumfahrung bei Creston, keine andere Möglichkeit auf die Westseite des Sees zu gelangen. Nach 30 Min. Wartezeit legte die Fähre an und das Ent- und Beladen begann.

 
 

 
 

Die Fähre war bis auf den letzten Platz gefüllt (u.a. mit Holz beladenen LKWs), sodass wir an Deck mit unserem Fahrzeug sehr, sehr eng eingewiesen wurden. Nur mit Bauch einziehen kam ich noch aus dem Auto heraus. Nach 40 Min. kostenloser Überfahrt erreichten wir Balfour. Vom Oberdeck des Schiffs hatten wir einen hervorragenden Blick auf den von Bergen eingerahmten See – bei schönstem Sonnenschein. Von Balfour fuhren wir 45 Minuten entlang eines Seitenarms des Kootenai Lake und der dahinter aufragenden Selkirk-Mountains mit dem Kokanee Creek Provincial Park bis Nelson. Mit knapp 10.000 Einwohnern ein größerer Ort in der Gegend, wo wir kurz stoppten.

 
 

 
 

Denn Nelson lohnt sich, da auf der Baker Street viele Häuser viktorianische Fronten haben. Ein wenig, als sei die Zeit stehen geblieben. Zudem ist der Ort Traveller-Treffpunkt, was daran liegen mag, dass es dort (wirklich ich – konnte es selber kaum glauben!) Coffeeshops nach niederländischem Vorbild gibt. Einmal zu Fuß die Baker Street mit ihren kleinen Geschäften auf und ab zu laufen, kann ich nur empfehlen. Da es mittlerweile schon 15.30 Uhr war und wir noch einiges an Strecke zu bewältigen hatten, fuhren wir nach kurzem Aufenthalt weiter. Über Castlegar immer den Crownsnest Nightay (BC-3) entlang, bis wir nach 2 ½  Stunden bei Grand Forks wieder die US/Kanadische Grenze erreichten.

 
 

 
 

Dabei mussten wir den 1.535 Meter hohen Bonanza Pass überwinden, bis wir wieder die Tiefebene erreichten. Dort änderte sich auch das Landschaftsbild. Entgegen der endlosen Wälder und Berge, welche uns schon den gesamten Tag begleiteten, herrschte Landwirtschaft vor. Auf kleinen Hügeln wurde auf einer schier endlosen Fläche Ostbäume angepflanzt. Die Grenzüberfahrt in die USA war wie gewohnt ohne Komplikationen. Wir waren die einzigen Kunden (kein anderes Fahrzeug wartete vor uns) und schnell als Touristen erkannt. Die Einreiseprozedur dauerte keine 3 Minuten, schon waren wir im US-Bundesstaat Washington.

 
   
 
 

Somit hatten wir in diesem Urlaub Kanada endgültig den Rücken gekehrt, da unserer verbleibende Strecke ausschließlich durch die USA führt. 500 Meter hinter der Grenze entdeckten wir im 10 Seelen-Ort Danville ein Restaurant mit Western-Fassade (auch von innen wie ein Saloon), in dem wir zu Abend aßen.  Über den (einzigen Ort unterwegs) Republic fuhren wir die MT-20 durch eine sehr abgelegene Gegend, weitere 1 ½ Stunden bis Tonasket. Dort trafen wir wieder auf etwas Zivilisation und den Hwy. US97, welchem wir 35 km südlich folgten und bei Dunkelheit unser Tagesziel Omak erreichten.

 
 
 
 

Das zweite angesehene Motel (Travelodge – das Erste war eine muffige „Inderbude“) entsprach unseren Vorstellungen, wo wir die Nacht verbrachten. Da wir in Omak in der nur noch 250 Meter ü.n.N. waren, war es zum späten Abend noch sehr warm, sodass wir uns vor die Tür nach draußen setzten, den Tag ausklingen zu lassen. Insgesamt sind wir heute 700 km Landstraße gefahren, sodass ich schließlich wie tot ins Bett fiel.

 
 
 
                                                

                

                                                                                                                                                                                        

 
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