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Zuerst befuhren wir den bestens ausgebauten Highway US-2 durch
endlose Wälder mit kleinen Hügeln. Dabei begegneten wir eine Menge mit
Holzstämmen beladener LKWs. Irgendwo her muss IKEA & Co. ihren Rohstoff
ja bekommen. Positiv an Montana habe ich neben dem weiten Land mit
endlosen Wäldern auch das hohe Speed-Limit von 70 Meilen auf Landstraßen empfunden. So
kamen wir zügig voran. Für die Strecke von Kalispell bis zur
Staatengrenze nach Idaho benötigten wir 2 Stunden. Dabei fuhren wir
durch den riesigen und kaum bewohnten Kootenai National Forest. Dem
folgten weitere 40 Minuten Fahrt durch eine ebenso nahezu unbewohnte,
grüne Wald-Landschaft bis zur kanadischen Grenze.
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Die Ausreise war nach 10 Minuten Wartezeit im Grenzstau erledigt. Mit
der Beamtin noch einem kleinen Smalltalk über das Rentenalter von
Staatsdienern in Deutschland geführt und drin waren wir wieder.
Von Kanada in die USA stauten sich die Fahrzeuge deutlich länger. Kurz
darauf erreichten wir den Ort Creston, in welchem wir aber nicht
hielten. Wir fuhren 65 km entlang dem Westufer des Kootenai Lakes nach
Norden. Da sich die Straße entlang dem Ufer schlängelt, dauert die Fahrt
allerdings eine Stunde - aber landschaftlich wirklich lohnenswert.
Entlang dem gesamten Ufer ist viel touristische Infrastruktur in Form
von Campingplätzen, idyllischen, privaten Hütten, die man auch mieten
kann. |
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Zudem gibt es immer wieder Halteplätze mit schönen Blicken auf den See
und die am Westufer aufragenden, noch schneebedeckten Kootenai
Mountains, welche Teil der Rocky Mountains sind. Unterwegs erwähnenswert
wäre noch das Glasshouse, ein aus 500.000 Leichen-Balsamflaschen
gebautes Haus, an dem wir aber nicht stoppten. Gegen 13 Uhr erreichten
wir Kootenai Bay, wo eine Passagier- und Autofähre den gleichnamigen See
überquert.
Ansonsten gibt es außer der Südumfahrung bei Creston, keine
andere Möglichkeit auf die Westseite des Sees zu gelangen. Nach 30 Min.
Wartezeit legte die Fähre an und das Ent- und Beladen begann. |
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Die Fähre war bis auf den letzten Platz gefüllt (u.a.
mit Holz beladenen LKWs), sodass wir an Deck mit unserem
Fahrzeug sehr, sehr eng eingewiesen wurden. Nur mit Bauch
einziehen kam ich noch aus dem Auto heraus. Nach 40 Min.
kostenloser Überfahrt erreichten wir Balfour.
Vom Oberdeck des Schiffs hatten wir einen hervorragenden Blick
auf den von Bergen eingerahmten See – bei schönstem
Sonnenschein. Von Balfour fuhren wir 45 Minuten entlang eines
Seitenarms des Kootenai Lake und der dahinter aufragenden
Selkirk-Mountains mit dem Kokanee Creek Provincial Park bis
Nelson. Mit knapp 10.000 Einwohnern ein größerer Ort in der
Gegend, wo wir kurz stoppten. |
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Denn Nelson lohnt sich, da auf der Baker Street viele Häuser
viktorianische Fronten haben. Ein wenig, als sei die Zeit stehen
geblieben. Zudem ist der Ort Traveller-Treffpunkt, was daran
liegen mag, dass es dort (wirklich ich – konnte es selber kaum
glauben!) Coffeeshops nach niederländischem Vorbild gibt. Einmal
zu Fuß die Baker Street mit ihren kleinen Geschäften auf und ab
zu laufen, kann ich nur empfehlen. Da es mittlerweile schon 15.30 Uhr war
und wir noch einiges an Strecke zu bewältigen hatten, fuhren wir
nach kurzem Aufenthalt weiter.
Über Castlegar immer den Crownsnest Nightay (BC-3) entlang, bis
wir nach 2 ½ Stunden bei Grand Forks wieder die
US/Kanadische Grenze erreichten. |
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Dabei mussten wir den 1.535 Meter hohen Bonanza Pass überwinden, bis wir wieder die Tiefebene
erreichten. Dort änderte sich auch das Landschaftsbild. Entgegen
der endlosen Wälder und Berge, welche uns schon den gesamten Tag
begleiteten, herrschte Landwirtschaft vor. Auf kleinen Hügeln
wurde auf einer schier endlosen Fläche Ostbäume angepflanzt. Die
Grenzüberfahrt in die USA war wie gewohnt ohne Komplikationen. Wir
waren die einzigen Kunden (kein anderes Fahrzeug wartete vor uns)
und schnell als Touristen erkannt. Die Einreiseprozedur dauerte
keine 3 Minuten, schon waren wir im US-Bundesstaat Washington. |
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Somit hatten wir in diesem Urlaub Kanada endgültig den Rücken
gekehrt, da unserer verbleibende Strecke ausschließlich durch
die USA führt. 500 Meter hinter der Grenze entdeckten wir im 10
Seelen-Ort Danville ein Restaurant
mit Western-Fassade (auch von innen wie ein Saloon), in dem wir
zu Abend aßen.
Über den (einzigen Ort
unterwegs) Republic fuhren wir die MT-20 durch eine sehr
abgelegene Gegend, weitere 1 ½ Stunden bis Tonasket. Dort trafen
wir wieder auf etwas Zivilisation und den Hwy. US97, welchem wir
35 km südlich folgten und bei Dunkelheit unser Tagesziel Omak
erreichten. |
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Das zweite angesehene Motel
(Travelodge – das Erste war eine muffige „Inderbude“) entsprach
unseren Vorstellungen, wo wir die Nacht verbrachten. Da wir in
Omak in der nur noch 250 Meter ü.n.N. waren, war es zum späten
Abend noch sehr warm, sodass wir uns vor die Tür nach draußen
setzten, den Tag ausklingen zu lassen. Insgesamt sind wir heute
700 km Landstraße gefahren, sodass ich schließlich wie tot ins
Bett fiel.
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