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13.11.2018 - Reisebericht Namibia - Tag 3 - Windhoek Bahnhof - Waterberg Camp - Okahandja Craft Market - Waterberg - Mountain View Trail

Reiseblog - Fotoblog - Namibia - Waterberg - Waterberg Camp - NWR

 
 
 
 

Nach einem ausgiebigen und guten Frühstück im Hilton Windhoek waren wir schon gegen 8.30 Uhr unterwegs. Es erwartete uns strahlender Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen. Unser erstes Ziel war der Superspar Maerua Supermarkt, angeblich der Größte Supermarkt in Namibia. Dort deckten wir uns mit ein paar Kleinigkeiten zu Essen für unterwegs ein und natürlich auch mit Getränken. Für deutsche Verhältnisse war der Supermarkt nicht wirklich groß (ein Standard Aldi Markt x 1,5), aber das Sortiment beinhaltete zahlreiche deutsche Lebensmittel mit deutsch-sprachiger Beschriftung. An der Kasse waren 3 Personen beschäftigt, eine kassierte, eine packte ein und die Dritte wollte uns die Einkäufe zum Wagen tragen (was wir aber ablehnten).

 
 
 
 

Von dort fuhren wir durch den quirligen Montagmorgen-Autoverkehr zur Windhoek Railway Station. 1912 erbaut, ein historisches Gebäude im Wilhelminischen Jugendstil und der kleinen Schmalspur Lokomotive Old Joe davor. Gegen 10 Uhr machten wir uns schließlich auf den Weg über die B2 nach Norden, aus dem Hochland um Windhoek hinunter (es wurde folglich wärmer), vorbei an der Otjihaverabergen. Unterwegs waren schwere Bautätigkeiten, da die B2 wohl 2-spurig ausgebaut wird. Nach knapp 1 Std. Fahrt erreichten wir den Ort Okahandja mit einem großen Craft Markt in windschiefen Holzhütten. Dort schauten wir uns die zahlreich angebotene afrikanische Handwerkskunst und Schnitzereien aus Angola und Zimbabwe an, kauften aber letztendlich mit langwierigem Handeln nur 2 Autonummernschilder (Namibia und Südafrika) für die heimische Garage.

 
 
 
 

Zurück am Auto wollte ein selbsternannter Parkwächter für seine Dienste 50 NAD = 3 EUR von uns – man kann es auch übertreiben und geht deshalb leer aus. Mittlerweile bereits 35 Grad, fuhren wir 1 Std. 20 Min. bei erlaubten 120 km/h weiter über die asphaltierte B2 Richtung Otjiwarongo durch eintönige Farmlandschaft mit Zäunen am Wegesrand, gesäumt von Büschen. Unterwegs entdeckten wir durch Zufall im Radio den deutschsprachigen Sender nbc Funkhaus Namibia, einer Mischung aus Schlager-Musik und Nachrichten die den südlichen, afrikanischen Kontinent betreffen. Im weiteren Verlauf des Urlaubs hörten wir den Sender öfters, auch wenn die Moderation etwas „amateurhaft“, verglichen mit Deutschland, war.

 
 
 
 

Unsere Navigation erledigten wir wie immer mit bereits zu Hause heruntergeladenen Karten von Google Maps, sodass wir 30 km vor Otjiwarongo auf die C22 abbogen. Jener folgten wir 40 km über recht gute Piste (vorbei war es mit dem Asphalt) zum Waterberg Camp – NWR, immer auf die Tafelberge zufahrend. Der Zugang zum Nationalpark beinhaltete wie immer (wie wir im weiteren Verlauf des Urlaubs merkten) das Eintragen von Daten in dicke Bücher (die bestimmt niemand liest) mit der anschließenden Hotel-Registrierung (ebenfalls eintragen in dicke Bücher) an der Rezeption. Dort versammelten sich gerade die Gäste für den Nachmittag / Abend Game Drive (knapp 40 Euro p.P.) hinauf auf das Plateau, auf dem man Spitzmaulnashörner und Zobel sehen kann.

 
 
 
 

Aber dafür war unsere Zeit leider zu knapp und die Wanderung war als schöner beschrieben (was ich bestätigen kann). Da das Waterberg Camp, bezogen auf das Areal, nicht unbedingt klein ist, fuhren wir ca. 1,5 km zu unterer Unterkunft - einer Doppelhaus-Hütte. Nach dem Ablegen unserer Koffer machten wir uns auch gleich auf den Weg für die Wanderung des Tages, den Mountain View Trail - hinauf auf das Plateau der Tafelberge. Bis auf diesen Trail, den man ohne Guide machen kann, ist der Rest des Plateaus ein Naturschutzgebiet und nur im Rahmen eines Game Drives oder einer geführten Wanderung zu erreichen. Der Mountain View Trail begann ganz moderat durch einen kleinen Wald und führte weiter leicht bergauf durch steiniges Gelände.

 
 
 
 
 

Aber schon nach 15 Min. begann die Kletterei steil bergauf über Felsen bei 38 Grad Celsius. Nach 30 Min. Wanderung erreichte das Klettern seinen Höhepunkt und zwar durch eine Schlucht über ein Geröllfeld, bis wir nach 45 schweißtreibenden Minuten das Plateau in 150 Meter Höhe erreichten. Wie zu vermuten war der Weitblick in die grüne Ebene mit rotbrauner Erde, durchschnitten von wenigen Pisten, genial. Endlose Natur, bis auf das Camp war bis zum Horizont kein Haus oder Hütte zu sehen. Auch hatten wir den Aussichtspunkt ganz für uns alleine, denn in der Hitze des Nachmittags ist die Wanderung verständlicher Weise wenig gefragt. Wir setzten uns an die Kante des rostroten Felsens und ließen einfach die Seele baumeln. Nach 30 Min. stiegen wir wieder hinab, zogen uns in unserer Hütte um und liefen direkt zum Pool.

 
 
 
 

Dort relaxten wir weitere 30 Min., machten uns in unserer Hütte anschließend „abendfein“ und fuhren 1,5 km hinunter zum Nationalparkeingang. Dort sahen wir uns in dem spärlich ausgestatteten Supermarkt um und wollten eigentlich an der angrenzenden Tankstelle den Wagen volltanken. Aber es war bereits 18.10 Uhr und der Tankwart winkte ab, da er um 18 Uhr pünktlich Feierabend macht. Egal – unser nächstes Ziel war der 2 km entfernte (üble Piste – 4 WD erforderlich) deutsche Soldatenfriedhof. Denn am Waterberg gab es im Aug. 1904 eine fürchterliche Schlacht zwischen der Volksgruppe Herero und der deutschen Kolonialmacht mit sehr hoher Opferzahl auf Seiten der Herero. Schließlich fuhren wir zurück zum (einzigen, dem Camp zugehörigen) Restaurant und sahen von dort den Sonnenuntergang, der die roten Felsen zum Glühen brachte. Es folgte ein leckeres Oryx-Steak und der Heimweg mit dem Wagen zu unserem Bungalow gegen 21 Uhr.

 
 

                            

                             

 

 

                                                                                                                                                          

 
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