Woche 2

 

 
 
 
 

Um fürchterliche 5:15Uhr klingelte mein Handy-Wecker. Frühstück gab es im Hotel so früh noch nicht, aber ich hatte mit Obst und Gebäck aus dem Supermarkt vorgesorgt. Ich lief zum nahen Busbahnhof von Tirana, wo man mir mit „Händen und Füßen“ verständlich machte, dass der Bus nach Priština einen Straßenblock weiter abfuhr. Mein Ziel war Skopje, aber von Tirana gibt es keine direkten Busse, sodass man über den Kosovo fahren muss. Der Bus fuhr pünktlich um 6 Uhr los und nachdem wir Tirana verließen, durch eine trostlose Ebene mit ärmlichen Behausungen. Wir fuhren auf eine Bergkette zu und schließlich durch / über jene immer bergauf. Stellenweise ragten direkt neben der Straße die gegen Steinschlag mit Stahlnetzen gesicherten Felsen steil auf.

 
 
 
 

Nach der ersten Passanhöhe machten wir nach 1 ½ Std. Fahrt an einem Restaurant für 10 Min. Rast. Dann ging es hinunter ins Tal und somit in den Nebel. Im weiteren Verlauf führte die Straße wieder bergauf, aus den Nebel hinaus, mit Blick auf eine schneebedeckte Bergkette. Zusammenfassend war die Fahrt durch die Berge landschaftlich wunderschön und die Straße hervorragend ausgebaut. Nach 2 ½ Std. Fahrt erreichten wir die Grenze zum Kosovo. 20 Min. zuvor wurden die Pässe aller Fahrgäste eingesammelt, mit denen der Busfahrer in das Grenzhäuschen ging. Kam dann mit einem Beamten zurück, der jeden noch mal persönlich in Augenschein nahm und meinen Pass (sogar mit Stempel) zurückgab.

 
 
 
 

Insgesamt dauerte die Aktion bestimmt 20 Min. – da lobe ich mir den Schengen-Raum. Der Kosovo wirkte ärmer auf mich, viele Bauruinen (Rohbauten ohne weitere Bautätigkeit) waren am Wegesrand und reichlich Müll ebenfalls. Nach weiteren 1 ½ Std. von der Grenze aus erreichten wir Priština, bzw. den dortigen Busbahnhof. Zahlreiche Busse standen dort, viele mit der Werbung des ehemaligen, deutschen Besitzers / Busunternehmens. Beim Verlassen des Busse aus Tirana, wurde mir „half hour wait“ gesagt und die Bahnsteignummer genannt. Aber dort tat sich nach 30 Min. nichts und niemand sprach englisch oder deutsch. Bis auf eine junge Frau, die für mich nachfragte, mit dem Ergebnis, dass ich 1 ½ Std. auf den Bus nach Skopje warten musste.

 
              

 

 
 

 

 

Um 12:30 Uhr ging es endlich weiter, zuerst durch das sich im Bau befindliche Priština (überall waren Baustellen) und dann weiter durch eine große Ebene. Auch hier fuhren wir auf einen hohen, schneebedeckten Berg zu, woraufhin nach 1 Std. Fahrt die Grenze nach Nord-Mazedonien, einem engen, sehr industriellen Tal erreicht war. Hier mussten alle aus dem Bus aussteigen und bei dem Grenzer in seinem Häuschen vorstellig werden. Nach weiteren 30 Min. Fahrt war die Hauptstadt Skopje, bzw. der Busbahnhof erreicht. Von dort nahm ich mir ein gelbes, offizielles Taxi zum Hotel am Macedonia Square, wo ich um 15 Uhr eintraf. Der Check-In war sogar auf deutsch und nach Ablegen der Koffer folgte der Stadtrundgang.

 
 
 
 

Da mein Hotel ja direkt am Macedonia Square gelegen war (der Hauptplatz in Skopje), sah ich gleich die große Reiterstatue von Alexander dem Großen. Es folgte der 200 Meter entfernte Porta Makedonija, ein 21 Meter hoher, 2012 eröffneter Triumphbogen von Skopje (der in Paris ist 50 Meter hoch). Von dort dann 300 Meter zum Fluss Varder, wo sich die Prachtbauten aneinanderreihen. So u.a. das Museum des Makedonischen Kampfes, das Mazedonische Nationaltheater und das Archäologische Museum, alle 3 sehr repräsentative Gebäude, im Stil antiker römischer Paläste. Über die Skopje Eye Bridge mit Skulpturen mazedonischer Berühmtheiten lief ich auf die andere Fluss-Seite und von dort weiter zu dem architektonisch auffälligen, futuristischen Gebäude der Oper / Ballett und direkt nebenan die Philharmonie.

 
 
 
 

Überraschend, welch pompöse Bauten sich dieses kleine, (zumindest in Europa) arme Land leistet. Von dort weiter zum Alten Basar, mit zahlreichen Restaurants und Souvenirläden. Nicht besonders groß, aber dennoch schön gemacht, allerdings jahreszeitlich bedingt nicht viel los. Dann 400 Meter zum Eingang der Festung von Skopje. Nichts Besonderes, außer dem Blick auf das Stadtzentrum von Skopje wegen der erhöhten Lage, gibt es dort nichts zu sehen. Ich lief zurück durch die Altstadt, vorbei am Krieger-Denkmal (Denkmäler gibt es in Skopje sehr reichlich) und über die Steinbrücke, dem Wahrzeichen der Stadt. Dann weiter über den Macedonia Square zum Mutter-Teresa-Gedenkhaus.

 
              

 

 
 
 

Dort ist (wie zu vermuten) das Leben der aus Skopje stammenden Ordensschwester dargestellt (Eintritt kostenlos – Spenden sehr willkommen). Von dort zurück zum Macedonia Square und über einen Weihnachtsmarkt (der deutsche Exportschlager) zum Gradski Trgovski Centar. Jenes ist ein schwer in die Jahre gekommenes Shopping-Center über 3 Etagen. Das oberste Stockwerk zu 80% Leerstand und auf den restlichen Etagen keine der allgemein bekannten Modemarken. Von dort lief ich zum Holiday Inn Hotel, um schon mal zu schauen, wo morgen der Airport Bus abfährt (direkt auf der anderen Straßenseite – Schild war auch vorhanden – also nicht zu verfehlen).

 
 
 
 

Von dort ging ich zur Uferpromenade des Flusses Vardar mit vereinzelten „Verkaufsbuden“, wo aber nichts los war – vermutlich die falsche Jahreszeit. Mittlerweile war auch die Sonne untergegangen und dichter Nebel zog auf, sodass es nasskalt wurde. Also zurück durch das Shopping-Center, ca. 1 km Fußmarsch, vorbei an den großen sozialistischen Wohntürmen, zur Kliment-von-Ohrid-Kirche. Ein imposanter Bau mit mehreren "Nebenkuppeln" und einem separaten Glockenturm - Hauptkirche des mazedonisch-orthodoxen Glaubens. Mittlerweile war es 19 Uhr und ich kehrte im zum Hotel gehörenden Lounge Restaurant Trend & Bistro London ein. Dort aß ich zu Abend, bevor ich eine Stunde später auf mein Zimmer verschwand und noch etwas deutsches TV schaute.

   
 
 

 

      

                                  

 

                                  

 

       

 

                                                                                                                                           
 
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