Woche 2

 

 
 
 
 

Um 8.00 Uhr, nach nur 4 ½ Std. Schlaf klingelte der Wecker, da ich mir Kuwait im Hellen ansehen wollte. Nach einem sehr arabischen Frühstück begann die Stadtbesichtigung zu Fuß. Vermutlich scheint an 360 Tagen in Kuwait die Sonne und ich hatte einen von 5 Regentagen. Ich lief ca. 600 Meter zur Großen Moschee Kuwait / Masjid al Kabir, die Nationalmoschee und größte Moschee des Landes, mit Platz für 5.000 Gläubige in der Moschee und auf dem Vorhof für weitere 7.000 Gläubige. Dort startet um 9.30 Uhr die tägliche, kostenlose Besichtigungs-Tour, mit diesmal 10 Teilnehmern, die meisten Expats und Amerikanische Soldaten und außer mir noch ein weiterer Reisender.

 
 
 
 

Die Führung war sehr gut und informativ, auch noch so ungewöhnliche Fragen über den Islam konnte man stellen. Dabei wurden wir auch in die Gebetsräume des Emirs von Kuwait geführt. Gegen 11 Uhr lief ich durch den Regen zurück zum Hotel, bzw. zum Auto. Mit jenem fuhr ich 4 km zum Souk Sharq (ohne falsch abzubiegen wäre es nur 1 km gewesen), direkt am Persischen Golf, auf einer künstlichen Insel. Dort lief ich den Fußweg am Ufer entlang und ging dann in die Einkaufsmall hinein. Von außen sieht jene groß und feudal aus, enttäuschte innen auf ganzer Linie. Aber zur Landseite ist ein kleiner Yachthafen mit Blick auf die Hochhäuser von Kuwait. Nächstes Ziel waren die Wassertürme von Kuwait, nur 2,5 km entfernt, aber das Navi führte mich über eine Ring Schnellstraße um Kuwait herum, woraus in Verbindung mit einer Baustelle / Umleitung 10 km wurden.

 
 
 
 

Die drei bis 185 Meter hohen Wassertürme sind das Wahrzeichen von Kuwait, wovon ich den höchsten für 3 KWD = 9 EUR besichtigte. Bei schönem Wetter bestimmt ein schöner Ausblick, bei dunklen Wolken wohl eher weniger. Wieder unten, lief ich noch kurz entlang der Promenade, wo aber nichts los war (Geschäfte = Fehlanzeige). Also mit dem Auto entlang der Uferstraße, zurück zum Souk Sharq, wo ich im Appleebee´s zu Mittag aß. Da es erst 13 Uhr war und ich noch nie ein Ölfeld gesehen habe, beschloss ich zum 50 km entfernten Burgan Oil Field zu fahren, das zweitgrößte Ölfeld der Welt. Über bis zu 4-spurige Autobahnen fuhr ich bei zähflüssigem Verkehr aus der Stadt heraus, wo auch gleich die Wüste begann.

 
             

 

 
 

 

 

Es waren viele Jeeps und offensichtlich von den US-Truppen zurückgelassene PKWs (Buick, Chevrolet) unterwegs, dessen Rücksichtslosigkeit im Fahrverhalten nicht zu überbieten ist. Große Schilderbrücken kündigten das Ölfeld an und viele Maschinenbau-Unternehmen, als auch zahlreiche riesige Öltanks waren entlang des Weges. Meine Fahrt endete vor einer Schranke, wo ich vom Sicherheitspersonal aufgefordert wurde umzudrehen. Also zurück und zwar zur „The Sultan Center Kout Mall“, dessen Weg mehrere Kilometer entlang einer hochgesicherten Raffinerie führte. Neben hohen Mauern und Stacheldraht patrouillierte dort auch bewaffnetes Sicherheitspersonal – selbst als ich Fotos nahe der Mall „schoss“, wurde ich aufgefordert dies zu unterlassen.

 
 
 
 

Nach einem kurzen Besuch der Mall fuhr ich in 30 Min. zur Mall „The Avenues“, die zweitgrößte der Golfregion. Ich habe schon die ein oder andere Shoppingmall gesehen, aber diese Mall übertraf sie alle. Sowohl von der Größe, als auch in Bezug auf die Einrichtung. Eine europäische Einkaufsstraße ist dort nachempfunden, ebenso wie ein arabischer Souk – einfach Wahnsinn. Dort verbrachte ich 2 ½ Std., bis ich wieder ins Zentrum von Kuwait City fuhr, zum traditionellen Souk Al-Mubarakiya. Gegenüber von meinem Hotel gelegen, ein üblicher Souk, wie es ihn überall in der arabischen Welt gibt, mit dem üblichen „Gerümpel“.  Um 18.30 Uhr fuhr ich zum Flughafen, scheinbar in der Rush-Hour, denn die Fahrt begann mit Stau.

 
 
 
 

Auch auf den Schnellstraßen wurde wieder gedrängelt, abgedrängt und geschnitten und das Problem dabei ist, dass sich die Autos mehr Rechte einräumen, je größer sie sind (mein Mietwagen war kleiner als ein VW Golf). Zudem wird gnadenlos „draufgehalten“, entweder verschwindet der Kleinwagen, oder es kracht. Ich war einfach nur froh, nach 1 Std. den Flughafen erreicht zu haben und verzichtete darauf den Wagen vollzutanken, um weitere Wege zu vermeiden. Ich bin in Neapel, Palermo, Malaysia und sonst wo gefahren, aber die Fahrweise in Kuwait toppt alles. Im Flughafen wollte ich direkt durch die Sicherheitskontrolle, wurde aber abgewiesen, da ich kein Ticket hatte.

 
             

 

 
 
 

Dann wieder zur Sicherheitskontrolle wo man feststellte, dass mein Koffer 10 kg wiegt, genau das was bei Middle East Airlines erlaubt ist. Die Kontrolle darf man aber nur mit max. 8 kg Handgepäck passieren. Hää??? Was soll das denn? Also wieder zurück und es nach einem WC Besuch erneut probiert und passiert. Dann die Handgepäck-Kontrolle, bei der jede meiner Unterhosen einzeln geprüft wurde und mir ein Seifenstück (keine Flüssigseife) abgenommen wurde. Ich war schwer genervt, blieb aber (zwangsweise) ruhig. Im Wartebereich kaufte ich mir ein Sandwich und wartete 30 Min. auf das Boarding. Zwischenzeitlich gab es noch einen dezenten Gate-Wechsel und eine weitere Sicherheitskontrolle vor dem Einsteigen ins Flugzeug.

 
 
 
 

Dort wurde mir meine im Sicherheitsbereich gekaufte Cola abgenommen. Mein Bedarf von Kuwait war endgültig gedeckt, das Land sieht mich nie wieder! Der Airbus A320 von Middle East Airlines fuhr 20 Min. vor dem geplanten Start zur Startbahn und hob daraufhin ab. Die Route führte quer über den Irak und zu meinem Erstaunen im Anflug über Syrien (sonst fliegt niemand über das Kriegsgebiet). Vermutlich war das der Grund, weshalb auf dem Flug nur ca. 30 Passagiere waren. Auf dem 2 Std. Flug gab es ein vollwertiges Abendessen und auch die Kabine machte einen modernen Eindruck auf mich. Wir landeten um 23 Uhr Ortszeit (1 Std. Zeitverschiebung zu Kuwait) und damit 1 Std. früher als geplant.

 
 
 
 

Die Einreise in den Libanon war absolut problemlos, kein Warten, keine Fragen, kein Einreisezettel. In der Ankunftshalle wurde ich von einem Taxifahrer angesprochen (normal gehe ich auf so etwas nie ein), der mich für USD 20 zu meinem Hotel fuhr. Natürlich wollte er erst USD 40 und am Schluss noch Trinkgeld (USD 20 und keinen Cent mehr). Ca. 20 Min. später war ich am zuvor gebuchten Gems Hotel und checkte ein. Im Stadtteil Hamras gelegen, befinden sich direkt gegenüber dem Hotel ein paar Kneipen, wo Samstagabend natürlich gut was los war und ich noch auf ein Bier einkehrte.

 
 

 

                                           

        

 

                                                                                                                                           
 
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