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Das Wetter hatte sich über Nacht maximal zum Negativen gewandelt. Es
regnete, stürmte und war mit 12 Grad unangenehm kalt. Ich frühstückte mit
Jacke auf der Hotel-Dachterrasse mit Blick auf die Akropolis und machte mich
um 9:30 Uhr zu Fuß auf den Weg zu vorgenannter. Wieder durch den schönen
Stadtteil Plaka mit seinen weißen (bei Regen rutschigen) Marmor
Gehwegsteinen, lief ich 10 Min. zum Eingang auf den Akropolis-Hügel. Mit 20
EUR Eintritt nicht unbedingt preiswert, lief ich vorbei an einem kleinen
Theater und kurz darauf dem Tempel des Asklepios. Dann immer weiter die
Stufen hinauf zum Amphitheater Dionysos mit Platz für 17.000 Zuschauer. |
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Dann noch weiter die Stufen hinauf zur Propylaea, dem Eingang zum Parthenon,
das berühmte Fotomotiv, bzw. der Haupt-Tempel mit den zahlreichen Säulen.
Wegen der exponierten Lage regnete es dort oben waagerecht, sodass man kaum
den Schirm halten konnte. Aber es half ja nichts und unterstellen kann man
sich dort nicht. Ich lief zum anderen Ende des Hügels zur griechischen
Fahne, zu einem Aussichtspunkt. Von dort hat man einen hervorragenden
Überblick auf die 660.000 Einwohner Stadt Athen. Nächster Besichtigungspunkt
war der Tempel Hekatompedon, Pinakothḗkē von denen eher noch ein paar Ruinen
in Form der Säulen stehen. Mit seinen noch intakten stehenden Seitenwänden
besser erhalten ist der Tempel der Athena Nike im äußersten Westen, den ich
mir ebenfalls anschaute. |
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Gerne wäre ich dort länger auf der Akropolis geblieben, aber der Regen
zusammen mit dem Wind machte es unerträglich. Also wieder die Stufen an der Propylaea hinunter, machte ich noch einen kleinen Abstecher zum Mars Hügel
(wo früher das Parlament tagte) und man auch einen guten Blick auf Athen
hat. Dann unten um den Akropolis-Hügel herum, wo ich von einem 10-minütigen
Starkregen überrascht wurde – ganz klasse. Zum Glück waren dort Bäume zum
Unterstellen. Richtig trocken wurde ich wieder im architektonisch modernen
Akropolismuseum. Zahlreiche gut erhaltene Skulpturen, aber auch Vasen und
sonstige Ausgrabungsfunde sind dort auf 3 Etagen zu bewundern. |
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Dort hielt ich mich gut 1 ½ Std. auf, bevor ich gegen 12 Uhr in einem nahen
Restaurant zum Mittagessen einkehrte. Von dort lief ich 400 Meter zum
Olympieion (Tempel des Zeus), ein paar Steinsäulen, bzw. Reste eines alten
Tempels aus dem 5. JH v. Chr. auf einer großen Freifläche. Diese stand
größtenteils unter Wasser, dafür war ich aber der einzige Besucher dort.
Dann lief ich weitere 600 Meter durch einen Park zum Zappeion, bei den
Spielen 1896 das Fechtzentrum, nun ein Kongresszentrum. Dann weitere 500
Meter zum Panathenaic Stadium, wo 1896 die ersten Olympischen Spiele der
Neuzeit stattfanden. Kostet 5 EUR, aber man sieht bereits von außen alles. |
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Genau das dachten die Gruppen chinesischer Besucher auch, die gerade mit 2
Bussen vorgefahren kamen. Von dort lief ich zurück in den Stadtteil Plaka, wo
ich nach dem Zufallsprinzip kreuz und quer durch die Gassen lief. Als sich
der Regen gegen 15 Uhr wieder verstärkte, flüchtete ich in ein Restaurant,
wo ich mich eine Stunde an einer Cola festhielt und im Internet Zeitung las.
Nach einer weiteren Plaka-Erkundung erreichte ich wieder den Syntagma-Platz
(Platz der Verfassung mit dem griechischen Parlament), woran sich die
Fußgängerzone Ermou anschließt. Jene spazierte ich entlang und schaute dabei
in dem ein oder anderen Geschäft vorbei. Da es erst 16 Uhr war und ich
soweit von Athen alles gesehen habe was ich sehen wollte, spazierte ich 30
Min. zum Karaiskaki Platz, wo um 19:30 Uhr mein Bus nach Tirana losfahren
sollte. |
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Auf dem Weg dorthin lief ich durch einen üblen
Stadtteil mit hauptsächlich afghanischen und syrischen Migranten. Jene
standen zahlreich auf der Straße und schauten mich an wie das Wunder vom
Mond, ließen mich aber in Ruhe. Dort wollte ich abends bei Dunkelheit
keinesfalls mit meinem Handgepäck-Trolley herlaufen. Im Büro von Top-Lines
bezahlte ich 30 EUR für meine vorher per Facebook-Messanger reservierte
Fahrkarte nach Tirana und erfuhr, dass der Bus keine Toilette an Bord hat –
ganz klasse. Wieder zurück in den sicheren Teil von Athen, entdeckte ich
eher durch Zufall am westlichen Ende der Fußgängerstraße Ermou ein Viertel
mit kleinen Restaurants. Dort kehrte ich auf einen Drink ein und lief
anschließend in ein anderes Restaurant nahe dem Monastiraki Platz zum
Abendessen. |
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Anschließend holte ich meine Koffer am Hotel ab und
lief zurück zum Monastiraki Platz. Wegen der üblen Gegend fuhr ich mit der
U-Bahn, aber das ging auch fast schief. Ich merkte am Bahnsteig schon, wie
mich 3 junge Männer fixierten, bzw. über mich redeten. Deshalb ging ich bei
Einfahrt des Zuges schon 3 Waggons weiter, um ihnen aus dem Weg zu gehen.
Aber sie kamen hinterher und erzeugten am Eingang in den Zug eine
künstliche Enge und Gedränge. Ich verstand sofort und konnte mein
Portemonnaie so gerade noch abfangen, da es schon fast gänzlich auf dem Weg
aus meiner vorderen Hosentasche war. Dabei boxte ich mich aus der
Umklammerung frei und machte verbal laut auf mich aufmerksam. |
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Interessierte im Waggon aber niemanden. Letztlich ist es
gut gegangen, aber mir schlotterten ordentlich die Knie danach. Von der
U-Bahnstation Omonia lief ich noch 5 Min. zum Karaiskaki Platz, wo vor dem
Büro von Top-Lines viel los war. Denn in der nächsten Stunde fuhren 2 Busse
nach Albanien. Nach 40 Min. Wartezeit fuhr mein Bus pünktlich um 19.30 Uhr
in Athen los, nahm an einer Autobahnauffahrt und einer Raststädte noch
weitere Fahrgäste auf und los ging die Nachtfahrt nach Tirana. Mir schien
es, als wären ausschließlich Albaner im Bus und ich der einzige
Mitteleuropäer. Ich versuchte zu schlafen, was mir nur eingeschränkt gelang,
da die ersten 2 Stunden die obere Luke im Bus geöffnet war und es folglich
kalt im Bus war. |
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