Woche 2

 

 
 
 
 

Der zweite Tag in Bukarest startete mit einem top Frühstück im NH-Hotel. Ich hatte Zeit, sodass ich das Hotel um 10 Uhr verließ, denn erst um 10.30 Uhr startete die „Free Walking Tour“ am Bucharest Singing Fountain, eine große Brunnen-Anlage, umgeben von sozialistischen "Prachtbauten“ und mehreren großen Brunnen, die wegen der Winter-Jahreszeit nicht in Betrieb waren. Das Wetter war nebelig und nasskalt bei nur 3 Grad, das mitteleuropäische Winterwetter hatte mich in Bukarest eingeholt. Nach ausführlicher Erklärung der Geschichte Rumäniens mit Focus auf die sozialistische Zeit, liefen wir in die Altstadt. Denn dort sind die verschiedenen Epochen am deutlichsten sichtbar.

 
 
 
 

Von der Zeit der Fürstentümer Walachei, Siebenbürgen und Moldau sind Gebäude vorhanden, als auch aus der Zeit des Sozialismus, wofür Teile der Altstadt zum Opfer fielen und auch Neue werden gebaut. Wir liefen vorbei am kleinen Kloster Stavropoleosein aus dem Jahr 1724, ein bedeutendes Architekturdenkmal der Stadt. Dann weiter zum CEC-Palast, ein weiteres historisches Gebäude und nun der Sitz der nationalen Sparkasse C.E.C. Dann durch die Pasajul Macca-Villacrosse, eine gabelförmige, mit gelbem Glas bedeckte Arkadenstraße mit schönen Cafés. Nach 1 ½ Std. folgte eine kleine Aufwärm-Pause in einem Café. Dann weiter zur russisch-orthodoxen St. Nicholas Kirche, wie üblich mit goldenen Zwiebeltürmen.

 
 
 
 

Die Führerin machte Ihre Sache gut, sie behandelte ernste Themen, machte sich aber auch (recht häufig) über ihr Land lustig. Um 13 Uhr endete die Tour am Universitätsplatz, mit der Uni (wer hätte das gedacht) und dem Nationaltheater. Von dort lief ich 20 Min. mit einem kurzen Big Mac Stopp bei Mc Donalds zum Palast des Volkes, dem Sitz des Parlamentes. Das zweitgrößte Gebäude der Welt (nach dem Pentagon) mit 5.100 Räumen, dessen Baukosten damals 40% des rumänischen Bruttosozialproduktes entsprochen – Gigantismus. Vor dem Palast des Volkes war ein Weihnachtsmarkt, ähnlich einem in Deutschland. Die Kathedrale der Erlösung des rumänischen Volkes (die zukünftige Hauptkirche des Landes), hinter dem Palast des Volkes, ließ ich aus, da diese im Dezember 2019 immer noch im Bau war.

 
            

 

 
 

 

 

Dann lief ich den Boulevard Unirii entlang, eine breite Allee, und die Prachtstraße des Landes, welche (vermutlich absichtlich) sogar 1 Meter breiter als der Champs-Élysées in Paris ist. Ich lief die Straße 700 Meter entlang bis zum Ausgangpunkt der Free Walking Tour, am Bucharest Singing Fountain. Dort lief ich hinunter in die U-Bahn und das Drama Fahrkartenkauf begann. Es gab nur Automaten und die 3 vorhandenen waren defekt. Eine junge Frau die mich als Touristen entlarvte, erkannte das Problem und ließ mich auf ihrer Fahrkarte (sie wollte kein Geld dafür, ich gab aber trotzdem etwas) mitfahren – sehr nett. Ich fuhr mit einem modernen Zug 3 Stationen bis zur Station Aviatorilor am Kreisverkehr Piața Charles de Gaulle und von dort weiter mit dem Bus zum Piața Arcul de Triumf.

 
 
 
 

Denn dort ist in der Mitte eines riesigen Kreisverkehrs der Bukarester Triumphbogen – 27 Meter hoch (Paris 50 Meter). Von dort wäre es zum Hard Rock Cafe nicht mehr weit gewesen, aber ich hatte für 15 Uhr eine Tour im House of Ceauşescu (das Wohnhaus des letzten Präsidenten im Sozialismus) gebucht. 20 Min. Fußmarsch durch den König-Michael-I.-von-Rumänien-Park führten mich in eine sehr noble Wohngegend. Dort wartete ich noch 10 Min., bis die Tour zusammen mit einem griechischen Pärchen und einer Alleinreisenden aus Singapur begann. Es war interessant zu sehen, in welchem Luxus der ehemalige Diktator lebte, im Sozialismus sind halt manche gleicher…

 
 
 
 

In dem sehr großen Haus war die Zeit stehen geblieben, sogar die Nachtwäsche der Herrschaften bekam man zu sehen. Nach 1 Std. war die Tour vorbei und ich lief wieder zum Kreisverkehr an der Piața Charles de Gaulle und stieg dort in den Bus Richtung Norden. Nach ein paar Haltestellen und 5 Min. Fußweg erreichte ich das Hard Rock Cafe, zwecks Kauf des üblichen T-Shirts, in einem schönen Park mit penibel gepflegten Pflanzen, großen Seen, Pavillons und Restaurants gelegen, im Sommer bestimmt wunderschön. Vom Hard Rock Cafe lief ich 20 Min. bei fortschreitender Dämmerung durch den Park zurück zur Metrostation Aviatorilor. Ich fuhr 2 Stationen bis Piața Romană und lief dann vorbei am Athenäum, dem philharmonischen Konzerthaus aus dem Jahr 1888.

 
             

 

 
 
 

Dann durch ein sehr nobles Viertel vorbei am Nationalen Kunstmuseum und gegenüber dem Konzertsaal Sala Palatului, erreichte ich wieder das Altstadtviertel Lipscani. Um dort zu Abend zu essen war es aber um 17.30 Uhr noch zu früh. Also lief ich weiter zum großen Kreisverkehr am Unirea Shopping-Center und ging in vorgenanntes hinein. Sah von außen aus wie ein Shopping Tempel überall auf der Welt, von innen aber kam ich mir vor wie in einem Einkaufszentrum der 70´er Jahre. Trotzdem fuhr ich mal bis in den 6. Stock hinauf, wo es aber wie zu erwarten noch schlimmer wurde. Wieder draußen lief ich nach einer schwierigen und 10 Min. dauernden Überquerung der riesigen Kreuzung noch 10 Min. zur Patriarchen Kathedrale, dem Sitz des Patriarchen der rumänisch-orthodoxen Kirche.

 
 
 
 

Direkt nebenan ist der repräsentative Patriarchen-Palast, vor dem diverse Limousinen vorfuhren (so auch die des japanischen Botschafters) und festlich gekleidete Leute hineingingen. Alles in allem ein recht großes und sehenswertes Areal auf einem Hügel gelegen, wenn auch etwas abseits des Stadtzentrums. Ich fragte einen TV-Pressevertreter einfach mal und erfuhr, dass dort heute ein Weihnachtskonzert stattfindet. Von dort lief ich zurück in die Altstadt und aß im iDracula Restaurant zu Abend (war ok, aber recht touristisch). Gegen 21 Uhr war ich wieder im Hotel, da ich am folgenden Tag früh aufstehen musste.

   
 
 

 

 

                                   

 

            

 

                                                                                                                                           
 
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