Woche 2

 

 
 
 
 

Der Tag begann mit herrlichem Sonnenschein, sodass es mich nach dem Frühstück erstmal zum Strand zog. Um 9 Uhr fuhr ich wie schon am Vorabend 30 Min. nach Ayia Napa und daraufhin weitere 10 Min. zum Kap Greco im äußersten Südosten der Insel. Der äußerste Zipfel des Kaps ist militärisches Sperrgebiet mit riesigen Funkantennen. Aber auch vor dem Zaun das Auto parkend, sieht man nach 200 Metern Fußweg eine wunderschöne, felsige Küste und die Blaue Lagune mit azurblauem Wasser. Gesehen und für gut befunden, fuhr ich ca. 300 Meter zurück und hielt erneut am Straßenrand, denn nach ein paar Metern Fußweg sieht man den Kamara Tou Koraka Stone Arch, ein Felsbogen im Wasser.

 
 
 
 

Wirklich wunderschön das Kap Greco, zumal bei auflandigem Wind die Wellen mit Wucht gegen die Felsen „krachten“. Gegen 10.30 Uhr fuhr ich zurück über die Autobahn A2, welche im weiteren Verlauf landeinwärts abbiegt und später zur A1 wird. Dort wurde die Strecke wie zu erwarten hügeliger und nach 1 Std. 15 Min., bzw. 100 km Fahrt, erreichte ich die Hauptstadt Nikosia. Den Wagen stellte ich auf einen großen Platz (Google: Tafros Parking) und lief von dort durch schmale Gassen mit Souvenir- und Deko-Geschäften zur Fußgängerstraße Ledras. Dort reihen sich die üblichen Läden wie H&M, Mc Donalds usw. aneinander. Dort ist der Shacolas Tower (eigentlich ein 50 Meter hohes Hochhaus) auf den ich mittels Aufzug hinauffuhr und nach Zahlung von 2,50 EUR einen hervorragenden Blick auf Nikosia hatte.

 
 
 
 

Dort hatte ich einen 360 Grad Rundumblick auf die dicht besiedelte Stadt und den nahen türkischen Teil. Nächster Besichtigungspunkt war der 600 Meter entfernte Archibishop's Palace, der Bischofssitz in Zypern. Hätte ich mir schenken können, teilweise eingerüstet und hinter hohen Mauern – man sieht so gut wie nichts. Also zurück zur Fußgängerstraße Ledras, wo ich durch Zufall (dem Google Maps Navi durch schmale Gassen folgend) an Stichstraßen vorbeilief, die durch die Grenzmauer zu Sackgasse geworden sind. Am einer Stelle stand auch ein Soldat mit Maschinenpistole auf der Mauer – wirklich erschreckend. Dann lief ich zum Ledra Street Crossing Point, dem Fußgänger-Grenzübergang zum türkischen Teil.

 
               

 

 
 

 

 

Die Zyprioten interessierten sich nicht für meine Ausreise, die türkischen Grenzbeamten hingegen schauten sich meinen Pass genau an, ohne jenen zu stempeln. Auf der türkischen Seite war schlagartig eine andere Welt. Die Männer saßen draußen beim Tee, die Händler „quatschten einen von der Seite an“ und Fake-Ware wurde offen verkauft – wie auf einem türkischen Bazar. Ich lief auf die alles überragende Selimiye-Moschee zu, eine ehemalige, christliche Kathedrale aus dem 12. JH., an die man 2 Minarette angebaut hat. Nächster Besichtigungspunkt war das Büyük Han, eine restaurierte Karawanserei (Versorgungsstation entlang von Handelswegen),. mit Kaffees, Restaurants und Souvenirgeschäften – wirklich schön.

 
 
 
 

Nach weiteren 300 Metern erreichte ich den Atatürk Platz mit einem Brunnen und einen Obelix in der Mitte und zahlreichen Restaurants und kleinen Buden um den Kreisverkehr. Was mir auf der türkischen Seite auffiel – auch dort hatten alle Autos einen Rechtslenker, man fuhr also auf der gleichen Seite im Straßenverkehr wie im zypriotischen Teil, bzw. in England. Mittlerweile schon 13 Uhr, ich ging wieder über die Grenze und aß bei Mc Donalds eine Kleinigkeit zu Mittag. Dann fuhr ich mit dem Auto quer über die Insel bis in den fast äußersten Westen. Insgesamt 167 km, für die ich 2 Std. 15 Min. benötigte, über die bestens ausgebaute und ausgesprochen leere Autobahn.

 
 
 
 

Leider kamen von der Inselmitte dunkle Wolken hineingezogen aus denen bei Limassol ein kleiner Regenschauer niederging. Da Mitte Dezember um 16:40 Uhr die Sonne heute im Westen von Zypern untergeht war etwas Eile auf der Straße angesagt. Bei Paphos war die Autobahn zu Ende und ich fuhr die letzten 15 km über kleine Straßen, vorbei an zahlreichen Bananen-Plantagen (die ich auf Zypern am wenigsten vermutet hätte) immer weiter nach Westen. Die letzten 3 km dann über nicht asphaltierte und steil bergauf- und bergabführende Straßen direkt am Meer entlang. Um 15.50 Uhr erreichte ich endlich den Parkplatz zur Avakas-Schlucht. Da die Dunkelheit nahte, lief ich den Wanderweg direkt in das immer schmaler werdende Bergtal hinein.

 
              

 

 
 
 

Schon nach 5 Min. führte der zum Trampelpfad gewordene Weg mit kleinen Klettereinlagen immer leicht erhöht, aber dennoch parallel, an einem kleinen Fluss entlang. Zum Glück begegnete ich dort einer polnischen Familie, denn so spät abends alleine in einen Canyon zu klettern ist nicht ohne Risiko. Dann aber ging das Klettern richtig los und ich musste mit vollem Körpereinsatz über große Steine hinauf- oder hinabklettern, die teilweise rutschig waren. Auch so manche Flussquerung war notwendig, die aber ohne nasse Füße zu bekommen, zu machen war (häufig reichte ein langer Sprung). Insgesamt war der Weg wirklich nicht einfach und man kommt entsprechend langsam voran. Links und rechts ragen die Felsen bis zu geschätzten 50 Meter senkrecht auf, wie in einem der USA Canyons.

 
 
 
 

Gegen 16.30 Uhr machte ich dann auch kehrt, da ich noch in der Dämmerung aus dem schwierigsten Teil im Canyon hinaus sein wollte. Der Canyon war für mich ein landschaftliches Highlight auf Zypern, was ich so dort gar nicht vermutet hätte. Um 17 Uhr war ich schließlich am Auto und fuhr noch 15 Min. zum gebuchten Coral Beach Hotel & Resort. Das Hotel ist eine riesige Anlage mit allerlei Sport-Angebot direkt am Laourou Beach und einem kleinen Fischerei- und Sportboot Hafen, zu 90% von Engländern gebucht. Da ich Halbpension gebucht habe, ging ich um 19 Uhr zum reichhaltigen Abendbuffet und ließ es mir gut gehen. An der Bar sprach ich bei einem Drink noch mit einem englischen Ehepaar, bevor ich auch diesen Tag beendete.

 
 

 

  

                                   

 

 

           

 

                                                                                                                                           
 
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