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Um es auf den Punkt zu bringen: die Unterwasserwelt war
genial. Ich als „alle 4 Jahre mal Schnorchler“ kann ja
eh nur zwischen vielen und wenigen bunten Fischen
unterscheiden. Aber nach meinem Geschmack waren es mehr
bunte Fische als bei vorherigen Schnorcheltouren in
Australien (Great Barrier Reef) und Ägypten (Rotes
Meer). In Ägypten waren zwar mehr größere dabei, aber
dafür war die Anzahl der bunten Fische bei diesem
Schnorchelgang auf Bali einfach phänomenal. Wenn ich
mich einfach nur auf dem Wasser treiben ließ, kamen mir
jene aufgrund ihrer Menge so nahe, dass ich es fast
schon als unangenehm empfand. |
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Etwa
eine Stunde dauerte das Vergnügen, bis es an der Zeit war, die Tour
fortzusetzen. Zurück am Auto, fuhren wir ½ Stunde zum Tenganan Village.
Dabei handelt es sich um ein Bergdorf des Volkes der Bali Aga, in dem die
prä-hinduistische Kultur noch gelebt wird. Nur durch Abschottung von der
modernen Welt ist es ihnen gelungen, ihre kulturellen- und religiösen
Traditionen zu bewahren. Wir erhielten Einblicke in die Kunst der Doppel-Ikat hergestellten Geringsing Stoffe, eine besondere, sehr
zeitaufwendige Webkunst. Aus unserer Sicht war es ein ganz normales Dorf mit
Steinhäusern, in dem das indonesische Chaos außen vor geblieben ist. Alles
war ungewöhnlich aufgeräumt und auch das Durcheinander auf den Straßen war
nicht vorhanden. |
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Aber rückwirkend betrachtet hätten wir den Besuch in Tenganan
nicht gebraucht – haken wir es als nicht notwendige Kultur ab.
Im Anschluss fuhren wir 40 Minuten entlang an schönen
Reisfeldern (so wie man sich Bali vorstellt) zum Wasserpalast Tirta Gangga Karangasem bei Amlapura. Amlapura ist nebenbei
erwähnt Ausgangpunkt für Treckingtouren in die umgebenden Berge,
an den vielen Rucksackträgern deutlich zu erkennen. Tirta Gangga
Karangasem kann man einfach beschreiben: schön angelegte
Wasser-Gärten, eine erinnernd wirkende Hommage an Versailles,
1,2ha groß und aus drei Ebenen bestehend. |
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Die Anlage wurde 1921 durch den letzten König des Königreichs
Karangasem errichtet und 1963 durch den Ausbruch des Vulkans
Gunung Agung schwer beschädigt. Eine penibel gepflegte
Gartenanlage mit schönen Teichen, kunstvollen balinesischen
Statuen und Wasserspielen. An einem in der Anlage integrierten
Pool hatten wir Gelegenheit zum Baden. Ließen wir aber sein, da
die Anlage etwas verdreckt aussah, was bei den Umkleidekabinen
begann. Wir legten uns ein paar Minuten in die Sonne und
drängten bald zum Aufbruch. Nun begann die lange Fahrt quer über
die Insel. Gegen 14.40 Uhr erreichten wir ein in den Hügeln
gelegenes Restaurant nahe des Vulkans Gunung Agung, wo wir zum
verspäteten Mittagessen einkehrten. |
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Leider nicht in Buffetform wie in den letzten Tagen, denn dafür
waren wir leider zu spät. Nach kurzer Fahrt zurück in das Tiefland
erreichten wir das Gerichtsgebäude Kerta Gosa in Klungkung, dem
heutigen Semarapura. Um jenes betreten zu dürften, müssten wir einen
(geliehenen) Sarong überziehen. Zu Beginn des 18. Jh. erbaut, diente
der Gebäudekomplex in Form eines Pavillons bis zur Kolonialisierung
1908 der Holländer als Bali´s oberster Gerichtshof. Kunstvolle
Deckenmalereien, zeigen deutlich auf, für welches Vergehen welche
Strafe zu erwarten ist. Mord, Diebstahl, Ehebruch – es fehlte
eigentlich an nichts, was in der Moderne nicht auch zu einer
Verurteilung führt oder führen sollte. |
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Dem gesamten Komplex ist noch ein weiterer, von Wasser umgebener
Pavillon angeschlossen mit ähnlichen Malereien. Ein Museum,
welches die Geschichte im balinesischen Reich der Majapahit
beschreibt ist ebenfalls angeschlossen, interessierte uns
inhaltlich aber wenig. Mittlerweile war es 16.30 Uhr und
das Ende der Tour erreicht. Rückblickend kann ich Rai als Guide
uneingeschränkt empfehlen. Er sprach perfekt deutsch und da er
einige Jahre in Deutschland gelebt hat, kann er sich in die
Gedanken eines Deutschen gut hinein versetzen. Das hilft
natürlich auch die Unterschiede der Kulturen an entsprechenden
Beispielen besser heraus zu stellen. |
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Wir hatten nach eine kurzen „Aufwärmphase“ den Eindruck, mit
einem Freund unterwegs zu sein. Schlussendlich wurden wir
zum Hotel Artini 3 Cottages in die 30.000 Einwohner Stadt Ubud
gefahren, wo wir für eine Nacht blieben. Im Grunde eine schöne
Hotelanlage. Am Rande des Stadtzentrums gelegen, mit Gebäuden im
Stil der Jahrhundertwende. Da die Hotelanlage am Hang gebaut
ist, befinden sich um den Pool als tiefsten Punkt herum die
zweistöckigen Häuser in U-Form. Aber die Sauberkeit –
insbesondere die des Badezimmers liess stark zu wünschen übrig
und war leider weit davon entfernt, was wir in den letzten Tagen
erlebt hatten. Ein anderes Zimmer konnte oder wollte man uns
leider auch nicht geben, sodass wir da wohl oder übel durch
mussten. |
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Am Abend unternahmen wir noch einen Spaziergang in das Stadtzentrum
von Ubud. Es war deutlich zu erkennen, dass Ubud ein ehemaliger
(oder immer noch?) Aussteiger-Ort und Domizil der
Rücksacktouristen ist. Auch aufgrund dessen, dass
der Maler Don Antonio Blanco dort bis zu seinem Tod gelebt hat,
gibt es dort viele Galerien, Kunsthandwerksgeschäfte
(Holzschnitzereien) und lokale Designer-Modegeschäfte. Wir
spazierten entlang der Geschäfte und fanden ein super Restaurant
Puri Garden Restaurant zum Abendessen. Im Supermarkt 7/11
deckten wir uns noch mit zwei Flaschen Bier ein und ließen den
Abend auf der Terrasse des Artini 3 Cottages Hotels ausklingen. |
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