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18.07.2010 - Reisebericht Asien 2010 - Tag 8 - Transfer Bukit Lawang (Gunung Leuser Nationalpark) - Medan - Toba See - Tomok

Reiseblog - Fotoblog - Asien - Indonesien - Berastagi - Hotel Grand Mutiara

 
 
 
 

Um 8 Uhr fanden wir uns im „open air“, Restaurant und Frühstücksraum zugleich, des Hotels Toba Cottages ein und erfreuten uns an einem dem deutschen Geschmack angelehntes Frühstück. Das war auch kein Wunder, denn erstens ist die Besitzerin Deutsche und zweitens ist wohl auch dem Hotel eine deutsche Bäckerei angeschlossen. Eine Stunde später war Abfahrt und zwar die Küstenstraße der Insel folgend nach Norden bis zum Ort Ambarita. Dort ist eine touristische Attraktion der Insel Samosir und zwar das ehemalige Königshaus nebst einem alten Hinrichtungsplatz eines Bataker-Stamms, welche ihres Zeichens bis zum 19. Jahrhundert Kannibalen waren und mit Vorliebe Missionare verspeisten (Kreuzzüge waren noch nie ungefährlich...).

 
 
 
 

Die Anlage besteht hauptsächlich aus drei großen Häusern im Bartak Stil mit spitzen, über die Giebelwand herausragenden roten Dächern. Die Häuser selber bestehen aus Holz und für einen heiligen Ort selbstverständlich mit vielen Schnitzereien. Angrenzend ist ein kleiner Friedhof mit Grabsteinen wie wir sie aus unserer Kultur kennen, wo die Könige der Bartaka begraben sind. Holum unser Guide informierte uns umfassend über die Kultur des Volkes, da er selber ein Nachkomme dieses Stammes ist. In der Gegend um den Tobasee war deutlich zu hören, dass Holum nicht mehr indonesisch sprach, sondern sich der stammeseigenen Sprache bediente.

 
 
 
 

Um die Sehenswürdigkeit herum waren natürlich reichlich kleine Stände aufgebaut, an welchen man T-Shirts, Wickelröcke und allerlei Souvenirs kaufen konnte. Nach einer knappen Stunde Aufenthalt fuhren wir entlang der Küstenstraße 30 Minuten weiter, bis wir Simanindo erreichten. Eine weitere touristische Attraktion, bei welcher eine kulturelle Folklore-Tanz-Vorführung in traditioneller Kleidung vor dem Hintergrund der mittlerweile mehrfach gesehenen Bartak-Häuser dargeboten wird. In vielen Sprachen war eine kurze schriftliche Abhandlung erhältlich, damit man den Hintergrund der Vorführung versteht.

 
 
 
 

Nach 40 Minuten war diese beendet und wir setzten die Fahrt gegen den Uhrzeigersinn über die nördlichste Spitze auf der Insel Samosir zum Westteil fort, wo wir über eine kleine Brücke bei dem Ort Pangururan wieder auf das Festland gelangten. Von dort aus verlief die Landstraße zwischen Seeufer und den aufragenden grünen Hügeln, welcher wir eine Stunde folgten, um schließlich über Serpentinen die Jalan Pulau Samosir Rd. hinauf zu fahren. Die Hügel erinnerten mich irgendwie an Irland, entlang derer sich die Straße bergauf schlängelte und immer schönere Blicke auf den Tobasee erlaubte. Auf der Passanhöhe befindet sich ein Aussichtsturm den wir bestiegen um das 360° Panorama nebst den aus den Hügeln fallenden Wasserfällen zu bestaunen.

 
 
 
 

Leider war es etwas bewölkt, wodurch die Fernsicht etwas eingeschränkt war, was aber der warmen Temperatur von über 25 Grad Celsius keinen Abbruch tat. Im angrenzenden Restaurant (oder was man in Indonesien als solches bezeichnet) tranken wir eine Kleinigkeit, bevor wir unsere Fahrt durch das Hochland fortsetzten. Schon nach wenigen Kilometern fiel uns auf, dass die Armut dort sehr offensichtlich und ausgeprägt war, viel mehr als wir es zuvor in Indonesien je gesehen hatten. Das äußerte sich an dem Zustand der Häuser (verkommene Rohbauten), dem Zustand der Straße (Schlaglöcher in denen man ganze Autos verstecken kann), als auch der gesamten Umgebung, welche verdreckt aussah.

 
   
 
 

Laut Holum ist das dort lebende Volk zudem faul und würde sich nicht um die Bestellung ihrer Felder kümmern (sei´s drum…). Entsprechend lange dauerte das Vorankommen, bis wir schließlich durch eine Serpentinenstraße durch den Wald wieder die tiefer gelegene Ebene erreichten. Unser Fahrer hatte den Wunsch, an einem speziellen Restaurant zu halten wo es Speisen aus Banda Aceh gibt, in dessen Umgebung wir uns derweil umsahen (wirklich zu sehen gab es aber nichts). Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichten wir den Ort Tongging, in welchem sich der Sipisopiso Wasserfall befindet, welcher aus der grünen Ebene hinaus 120 Meter hinunter in eine Felsschlucht fällt und somit der höchste Wasserfall in Indonesien ist.

 
 
 
 

Das Besondere daran ist, dass der sich speisende Fluss durch eine Höhle fließt, entstanden durch den Lavafluss des Toba Vulkans und folgedessen bis zum Wasserfall komplett unterirdisch verläuft, bevor das Wasser in den Tobasee mündet. Vom Parkplatz aus kann man den Sipisopiso Wasserfall zwar schon erahnen, aber besser man läuft 10 Minuten über einen schmalen asphaltierten Weg hinunter, um einen uneingeschränkten Blick darauf zu haben. Wer ganz sportlich ist, kann weitere 100 Höhenmeter hinunter laufen, um in der Gischt des Wasserfalls zu duschen.

 
 
 
 

Darauf verzichteten wir aber und liefen zurück zu unserem Guide nebst Fahrer und Auto, um weitere 1 ½ Stunden zu unserem Tagesziel nach Berastagi zu fahren. Dort kamen wir leider erst bei Dunkelheit an, sodass wir die beiden Vulkane Gunung Sibayak und Sinabung nicht mehr sehen konnten. Das Hotel Grand Mutiara, zu dem wir gebracht wurden, hatte gehobenen, westlichen Standard und wirkte auf mich wie ein typisches Business-Hotel. Aufgrund der langen und ermüdenden Autofahrt sind wir nicht mehr in das Stadtzentrum von Berastagi gefahren (es war eh dunkel) und haben den Abend im Hotel-Restaurant bei einem ausgiebigen Abendessen verbracht, bzw. auf dem Balkon unseres Hotelzimmers.

 
 
 
                                                              

                

                                                                                                                                                                                       

 
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