|
Die Anlage besteht hauptsächlich aus drei großen Häusern
im Bartak Stil mit spitzen, über die Giebelwand
herausragenden roten Dächern. Die Häuser selber bestehen
aus Holz und für einen heiligen Ort selbstverständlich
mit vielen Schnitzereien. Angrenzend ist ein kleiner
Friedhof mit Grabsteinen wie wir sie aus unserer Kultur
kennen, wo die Könige der Bartaka begraben sind. Holum
unser Guide informierte uns umfassend über die Kultur
des Volkes, da er selber ein Nachkomme dieses Stammes
ist. In der Gegend um den Tobasee war deutlich zu hören,
dass Holum nicht mehr indonesisch sprach, sondern sich
der stammeseigenen Sprache bediente. |
|
|
|
|
Um die
Sehenswürdigkeit herum waren natürlich reichlich kleine Stände aufgebaut, an
welchen man T-Shirts, Wickelröcke und allerlei Souvenirs kaufen konnte. Nach
einer knappen Stunde Aufenthalt fuhren wir entlang der Küstenstraße 30
Minuten weiter, bis wir Simanindo erreichten. Eine weitere touristische
Attraktion, bei welcher eine kulturelle Folklore-Tanz-Vorführung in
traditioneller Kleidung vor dem Hintergrund der mittlerweile mehrfach
gesehenen Bartak-Häuser dargeboten wird. In vielen Sprachen war eine kurze
schriftliche Abhandlung erhältlich, damit man den Hintergrund der Vorführung
versteht. |
|
|
|
|
Nach 40 Minuten war diese beendet und wir setzten die Fahrt
gegen den Uhrzeigersinn über die nördlichste Spitze auf der
Insel Samosir zum Westteil fort, wo wir über eine kleine Brücke
bei dem Ort Pangururan wieder auf das Festland gelangten. Von
dort aus verlief die Landstraße zwischen Seeufer und den
aufragenden grünen Hügeln, welcher wir eine Stunde folgten, um
schließlich über Serpentinen die Jalan Pulau Samosir Rd. hinauf
zu fahren. Die Hügel erinnerten mich irgendwie an Irland,
entlang derer sich die Straße bergauf schlängelte und immer
schönere Blicke auf den Tobasee erlaubte. Auf der Passanhöhe
befindet sich ein Aussichtsturm den wir bestiegen um das 360°
Panorama nebst den aus den Hügeln fallenden Wasserfällen zu
bestaunen. |
|
|
|
|
Leider war es etwas bewölkt, wodurch die Fernsicht etwas
eingeschränkt war, was aber der warmen Temperatur von über 25
Grad Celsius keinen Abbruch tat. Im angrenzenden Restaurant
(oder was man in Indonesien als solches bezeichnet) tranken wir
eine Kleinigkeit, bevor wir unsere Fahrt durch das Hochland
fortsetzten. Schon nach wenigen Kilometern fiel uns auf, dass
die Armut dort sehr offensichtlich und ausgeprägt war, viel mehr
als wir es zuvor in Indonesien je gesehen hatten. Das äußerte
sich an dem Zustand der Häuser (verkommene Rohbauten), dem
Zustand der Straße (Schlaglöcher in denen man ganze Autos
verstecken kann), als auch der gesamten Umgebung, welche
verdreckt aussah. |
|
|
|
|
Laut Holum ist das dort lebende Volk zudem faul und würde sich nicht
um die Bestellung ihrer Felder kümmern (sei´s drum…). Entsprechend
lange dauerte das Vorankommen, bis wir schließlich durch eine
Serpentinenstraße durch den Wald wieder die tiefer gelegene Ebene
erreichten. Unser Fahrer hatte den Wunsch, an einem speziellen
Restaurant zu halten wo es Speisen aus Banda Aceh gibt, in dessen
Umgebung wir uns derweil umsahen (wirklich zu sehen gab es aber
nichts). Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichten wir den Ort Tongging, in welchem sich der Sipisopiso Wasserfall befindet,
welcher aus der grünen Ebene hinaus 120 Meter hinunter in eine
Felsschlucht fällt und somit der höchste Wasserfall in Indonesien
ist. |
|
|
|
|
Das Besondere daran ist, dass der sich speisende Fluss durch
eine Höhle fließt, entstanden durch den Lavafluss des Toba
Vulkans und folgedessen bis zum Wasserfall komplett
unterirdisch verläuft, bevor das Wasser in den Tobasee mündet.
Vom Parkplatz aus kann man den Sipisopiso Wasserfall zwar schon
erahnen, aber besser man läuft 10 Minuten über einen schmalen
asphaltierten Weg hinunter, um einen uneingeschränkten Blick
darauf zu haben. Wer ganz sportlich ist, kann weitere 100
Höhenmeter hinunter laufen, um in der Gischt des Wasserfalls zu
duschen. |
|
|
|
|
Darauf verzichteten wir
aber und liefen zurück zu unserem Guide nebst Fahrer und Auto,
um weitere 1 ½ Stunden zu unserem Tagesziel nach Berastagi zu
fahren. Dort kamen wir leider erst bei Dunkelheit an, sodass wir
die beiden Vulkane Gunung Sibayak und Sinabung nicht mehr sehen
konnten. Das Hotel Grand Mutiara, zu dem wir gebracht wurden,
hatte gehobenen, westlichen Standard und wirkte auf mich wie ein
typisches Business-Hotel. Aufgrund der langen und ermüdenden
Autofahrt sind wir nicht mehr in das Stadtzentrum von Berastagi
gefahren (es war eh dunkel) und haben den Abend im
Hotel-Restaurant bei einem ausgiebigen Abendessen verbracht,
bzw. auf dem Balkon unseres Hotelzimmers. |
|