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17.07.2010 - Reisebericht Asien 2010 - Tag 7 - Transfer Bukit Lawang (Gunung Leuser Nationalpark) - Medan - Toba See - Tomok

Reiseblog - Fotoblog - Asien - Indonesien - Tobasee - Insel Samosir - Tomok - Tabo Cottages

 
 
 
 

Holum unser Nordsumatra-Guide gesellte sich gegen 7.30 Uhr während unseres Frühstücks zu uns. Da wir heute über 8 Stunden Autofahrt vor uns hatten, fuhren wir bereits eine Stunde später los. Mit uns auch andere Gruppen in ihren Fahrzeugen, welche wir im Laufe des Tages mehrfach wiedersahen. Die ersten 3 Stunden fuhren wir genau denselben Weg, wie vor drei Tagen aus Medan nach Bukit Lawang. So war Zeit, in manche gesellschaftliche Themen, Indonesien betreffend, einzutauchen oder einfacher ausgedrückt, wie lebt die indonesische Familie, was sind die Probleme des Alltags. Holum hatte auf wirklich alles eine Antwort.

 
 
 
 

Mit gesundem Menschenverstand hinterfragt, klang auch alles plausibel.  Gegen 12 Uhr waren wir im Verkehrschaos von Medan angekommen.  Und da wir auf der Fahrt davon erzählten, dass wir festgestellt haben, wie teuer eine Flasche Wein in Indonesien ist, hielten wir an einem speziellen Supermarkt. Dessen Besitzerin sprach vernünftiges Englisch und gab zu, den Wein von Flugkapitänen zu beziehen und ihn deshalb steuerfrei etwas preiswerter anbieten zu können. Für 190.000 Rupien = 16 Euro nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber das „Best Offer“ weit und breit. Es dauerte gut 1 ½ Stunden, bis wir den Moloch der 4-Millionenstadt Medan hinter uns brachten und es endlich ländlicher wurde.

 
 
 
 

Nach so viel eintöniger Fahrerei wurde der Kopf immer schwerer und ich drohte einzuschlafen (was schlussendlich auch passierte).   Gerade richtig eingenickt, hielten wir zum Mittagessen an, wo wir auch die anderen Reisenden aus der Eco-Lodge wieder trafen. Das Restaurant wurde uns als „Raststätte“ verkauft, wobei eine Ähnlichkeit mit einer solchen europäischen, nicht zu erkennen war.  Zumindest aber war es ein Restaurant, wo man als Mitteleuropäer etwas essen kann, ohne das WC in der nachfolgenden Zeit sein Lieblingszimmer nennen zu müssen. Die Bedienung sprach auch etwas englisch – was will man mehr. Gesättigt setzte sich die Fahrt fort. Landschaftlich zugegeben nicht sonderlich interessant.

 
 
 
 

Umso interessanter ist aber das Miteinander der anderen Verkehrsteilnehmer und die Rolle unseres Fahrers dabei.  Ich war mehrfach dem Herzinfarkt nahe und dachte, mein Leben sei verwirkt. Überholt wurde immer und überall. In Kurven, vor Hügelkuppen oder auch von demjenigen, der selber gerade überholt. Einfach unglaublich. Nicht zu unterschätzen dabei ist die Rolle der vielen Motorräder, welche sich durch alle Lücken noch hindurch zwängen. Im Stau Medan´s könnte ich mich als Bewohner des Ruhrgebietes bei dem dichten Verkehrsaufkommen noch behaupten, aber solche Manöver auf der Landstraße bei 80 km/h und darüber ließen mir so manchen Schauer über den Rücken jagen.

 
 
 
 

Zum frühen Nachmittag hielten wir in einer größeren Stadt (Name unbekannt) zu einer Kaffeepause, bzw. um etwas die im Auto eingepferchten Beine zu vertreten.  Nach bereits 6 Stunden Fahrt wurde die Landschaft abwechslungsreicher, weil hügelig und mit subtropischen Pflanzen gesäumt. Wir kamen unserem Ziel, dem Tobasee näher. Kurz hinter der Passanhöhe ist ein kleiner Aussichtspunkt, von welchem aus man einen guten Überblick über den 1.103 km2 großen Vulkansee, nebst seiner in der Mitte befindlichen 852 km2 Insel Samosir hat. Der See ist aufgrund der eingestürzten Kaldera eines vor 74.000 Jahren ausgebrochenen Vulkans entstanden und beheimatet das Volk der Batak.

 
 
 
 

An dem vorgenannten Aussichtspunkt waren wieder Affen unterwegs, was Vorsicht gegenüber den eigenen Gegenständen bedeutete.  Schließlich fuhren wir die Serpentinenstraße hinunter, bis wir im Ort Parapat zu einem Schiffsanleger fuhren.   Alle Fahrzeuge fuhren rückwärts hinauf, so dicht aneinander, dass man kaum aussteigen konnte. Naja, Hauptsache der Kahn bleibt über Wasser… 40 Minuten dauerte die Überfahrt auf dem Tobasee, bis wir beim Sonnenuntergang gegen 18 Uhr auf der Insel Samosir im Ort Tomok ankamen. In Tomok verließen wir das Auto, spazierten über einen kleinen Markt mit touristischen Verkaufsständen und gelangten zu einem über 400 Jahre alten Friedhof mit Steingräbern der ehemaligen Batak Könige umgeben von riesigen Banyan-Bäumen.

 
 
 
 

Wir lauschten Holum´s Erklärungen zum Batak Volk und setzten unsere Fahrt zum nahen Ort Tuk Tuk fort, wo wir unsere Unterkunft in den Tabo Cottages bezogen. Eine Deutsche führt diese Unterkunft mit Häusern im Batak-Stil mit ihrem indonesischen Ehemann. Nicht nur deshalb empfanden wir die Unterkunft als organisierte Oase im sonstigen Chaos von Nord-Sumatra. Ein riesiges Grundstück, direkt am See gelegen, mit frei stehenden Häusern mit dem berühmten Batak-Dach. Im vegetarischen Restaurant aßen wir zu Abend und trafen dort das kanadisch / amerikanische Paar von unserer Urwaldtour wieder. Wir tranken noch ein Bier zusammen und beendeten den anstrengenden Tag sehr zeitig.

 
 
 
                                                        

 

                

                                                                                                                                                                                      

 
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