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16.07.2010 - Reisebericht Asien 2010 - Tag 6 - Wanderung im Gunung Leuser Nationalpark

Reiseblog - Fotoblog - Asien - Indonesien - Bukit Lawang - Eco Lodge

 
 
 
 

Die Nacht im Urwald war sehr unruhig. Wegen des harten Untergrundes (Iso-Matte ist etwas für Weicheier) und des „Tierlärms“ wurden wir alle mehrfach in der Nacht wach und fanden bei fortschreitender Nacht kaum noch eine Körperstelle, auf der das Liegen nicht weh tat. Mit dem Sonnenaufgang um 6 Uhr wurden alle wach und eine Stunde später hatten die Guides bereits das Frühstück fertig. Unglaublich dieser Service fernab der Zivilisation. Wir gammelten noch ein wenig herum und setzten gegen 8 Uhr den Marsch durch den Regenwald fort. Zum Glück nicht mehr durch das Unterholz bergauf, bergab wie am Vortag.

 
 
 
 

Sondern mehr oder weniger immer dem Bohorok River entlang, mit anschließender Flussdurchquerung. Die Guides übernahmen dabei unser Gepäck, während wir durch das oberschenkeltiefe, kalte Wasser schritten. Auf der anderen Uferseite kurzes Verschnaufen, bis es immer dem Fluss folgend weiter ging. Teilweise über gut ausgetretene Wege, die letzten Meter allerdings wieder eine ziemliche Kletterpartie über die nassen und deshalb glitschigen Felsen. Aber wann immer man Hilfe benötigte, die Guides waren mit helfender Hand zur Stelle – das muss ganz deutlich erwähnt werden. Nach insgesamt 2-stündiger Wanderung (vom Nachlager aus gerechnet) erreichten wir eine Badestelle.

 
 
 
 

Mit einem leicht zu erklimmenden Felsen, der als 4 Meterbrett diente, an dessen Stelle der Bohorok River tief genug war. Zudem kleinere Steine am Ufer, welche als ideale, wenn auch etwas harte, Sonnenliege dienten. Die kommende Stunde plantschten wir im Wasser. Schließlich wurden wir mit den Guides auf die andere Uferseite begleitet, denn die Strömung in der Flussmitte war nicht ohne… Mittlerweile war es Mittagszeit und es wurde ein den Umständen entsprechend sehr umfangreiches Essen mit vielen exotischen Früchten zum Nachtisch „serviert“. Unglaublich, was die Guides im Hintergrund alles mitgeschleppt haben…

 
 
 
 

Gegen 12.30 Uhr wurden mehrere LKW-Reifen, bzw. deren Schläuche aus dem Unterholz geholt und zum Floss zusammen gebunden. Unsere Rucksäcke nebst Fotoausrüstung wurden in wasserdichte Säcke verstaut und diese akribisch verschlossen. Dann ging die Rafting-Tour los. Die kommenden 1 ½ Stunden immer den Bohorok River flussabwärts (anders herum wäre schwierig) über Stromschnellen und friedlicheres Fahrwasser.  Unser Guide schien die Strecke in- und auswendig zu kennen, denn mit einem langen Stock führte er uns abwärts treibend durch die Stromschnellen. Die Landschaft um uns herum war traumhaft. 200 bis 300 Meter hohe, dicht bewachsene Hügel, welche mit zunehmender Nähe zur Bukit Lawang flacher wurden.

 
 
 
 

Ab der Hälfte der Strecke waren am Ufer vereinzelte Lodges zu sehen, was deutliches Zeichen war, dass die Zivilisation näher kam. Um 14 Uhr hatte uns das Leben abseits der Wildnis wieder – wir waren in Bukit Lawang angekommen. Wir erhielten unsere Rucksäcke zurück, verabschiedeten uns voneinander und liefen zu Fuß 5 Minuten zur Eco Lodge, unserer Unterkunft. Rückwirkend betrachtet, war die Urwaldtour das Highlight unseres Urlaubs.  Wir hätten nie damit gerechnet, den Orang Utans so nahe zu kommen und uns Dank der Guides so sicher zu fühlen.  Ohne unsere Begleiter wäre die Tour nicht ansatzweise möglich gewesen.

 
 
 
 

Abgesehen vom Weg – aus dem Regenwald hätten wir nicht mehr heraus gefunden. Aber wann immer es Probleme gab, sie waren hilfreich zur Stelle. Auch die Verpflegung und das organisatorische „Drumherum“ waren spitzenklasse, weshalb ich die Tour uneingeschränkt empfehlen kann. Am frühen Nachmittag zurück in unserer Unterkunft, war unsere erste „Amtshandlung“ ausgiebiges Duschen, denn wir waren fast 2 Tage aufgrund der Anstrengung und der Luftfeuchtigkeit ständig durchgeschwitzt. Anschließend ließen wir es locker angehen und setzten uns auf die Terrasse unserer Unterkunft in die Sonne und ruhten uns aus.

 
 
 
 

Schließlich wurde uns das aber zu langweilig und wir liefen zu der Stelle, wo wir die Rafting-Tour beendet hatten, auf die andere Flussseite, zum Ort Bukit Lawang. Dort spazierten wir entlang der Hauptgeschäftsstraße (bitte keine westlichen Standards voraussetzen – es handelt sich um Verkaufsbuden) immer entlang des Flusses. Eine kleine Shopping Tour in der Zivilisation tat selbst mir gut. Der Versuch, eine Flasche Wein zu kaufen, scheiterte allerdings kläglich. Wie zuvor schon gelesen, ist Wein aufgrund horrender Steuern sehr, sehr teuer in Indonesien. Dass aber eine Flasche Wein (keine besondere) über 30 Euro kosten sollte, sprengte allerdings den Rahmen des für uns Vertretbaren.

 
 
 
 

Schlussendlich kauften wir doch nichts, da sich die Geschäfte ausschließlich auf kitschige Souvenirs und Lebensmittel beschränkten. Gegen 17 Uhr liefen wir über die Hängebrücke zurück zur Eco-Lodge, wo wir noch etwas in der Sonne „faulenzten“. Um 19 Uhr waren wir im angrenzenden Restaurant mit Tom verabredet, wo wir zusammen zu Abend aßen und noch ein paar Bier zusammen tranken, bis wir wegen Geschäftsschluss um 21 Uhr „herausgeworfen“ wurden.

 
   

 

                

                                                                                                                                                                                       

 
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