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17.09.2013 - Reisebericht USA-Westen 2013 - Tag 6 - Hanksville - Red Canyon Loop - Temple Mountain Road - Moab

Reiseblog - Fotoblog - USA - Utah - Moab Valley Inn

 
 
 
 

Der Tag begann unangenehm mit kräftigen Halsschmerzen. Wir frühstückten ein paar Kekse, tankten den Wagen und fuhren die US-24 ca. 20 Meilen nördlich. An der Abzweigung zum ausgeschilderten Goblins State Park bogen wir links ab und folgten der asphaltierten Temple Mountain Rd in das Gebiet San Rafael Swell. Am nächsten Abzweig, der nach 5 Meilen zum Golblins Park führt, fuhren wir weiter geradeaus, denn unser Tagesprogramm war die Temple Mountain Rd. und der Red Canyon Loop. Die Temple Mountain Rd. ist leicht zu befahren, sogar mit dem PKW zumindest bei Trockenheit gar kein Problem.

 
 
 
 

Zu Beginn der Strecke dominiert rechts der Temple Mountain die Landschaft mit alten, verlassenen Steinhäusern aus der vergangenen Zeit des Uranbergbaus. Dem folgte eine harmlose Steigung, bis wir eine Ebene mit ein paar Sträuchern erreichten. Diese fuhren wir ca. 15 Min., immer auf die sich nähernden Felsen des Red Canyons am Horizont zu. An der senkrechten Felsformation des Family Buttle beginnt nach 19 Meilen (von der UT-24 gerechnet) der Red Canyon Loop (CR1019), welcher zu Beginn noch harmlos „daher kam“, ergo sich sanft in den Canyon hinunter windet.

 
 
 
 
 

Im Canyon fanden wir uns in einem Wash wieder, wo das Fahren deutlich schwieriger wurde und Bodenfreiheit absolut notwendig war. Mit zunehmender Fahrstrecke im Wash wurde es wegen hoher, spitzer Steine immer unwegsamer, sodass Doro mich stellenweise einweisen musste und wir ernsthaft darüber nachdachten umzukehren (hätten wir mal). Insgesamt quälten wir uns 10 Meilen durch den Wash, was viel Zeit in Anspruch nahm. Endlich aus dem Wash hinaus, wurde der Rundweg landschaftlich noch schöner. Wir entdeckten einen Abzweig zu Uranmienen in ein Seitental hinein, welchen wir spontan fuhren.

 
   
 
 

Aber auf einen fußläufigen Besuch in einen der  Stollen verzichteten wir, denn Schilder verdeutlichten die immer noch währende Strahlungsaktivität. Im weiteren Verlauf führt die Piste  am Fuß des Tomsich Butte, einen Fels-Monoliten, entlang. Die Piste wurde schmaler (an manchen Stellen ist zudem etwas Fahrbahn weggebrochen) und führt an einem Abhang entlang. An einer einzigen Stelle stand auf einem 20 Meter Abschnitt auf Breite der gesamten Piste Wasser. Mit Schwung versuchte ich das Schlammloch zu durchfahren, blieb aber nach 2/3 der Strecke stecken – nichts ging mehr.

 
   
 
 

Beim Aussteigen aus dem Auto versank ich über die Knöchel hinaus im Schlamm und stellte dabei fest, dass die rechte Seite des Autos bis zum Unterboden im Schlamm war. Ohne fremde Hilfe würden wir da nicht mehr heraus kommen – so viel war klar. Handyempfang gab es dort nicht und die nächste asphaltierte Straße war 25 Meilen entfernt – sogar in beiden Richtungen. Mit anderen Worten: Der Supergau. Wir packten den Rucksack mit Wasserflaschen voll, denn wir wollten ½ Std. zu Fuß laufen, um zu sehen, ob hinter den nächsten Biegungen evtl. irgendeine Zivilisation ist. Waren keine 5 Min. unterwegs, als wir eine Staubwolke in Form eines großen Quarts sahen.

 
 
 
 

Das erste Fahrzeug seit Verlassen der US-24 - unsere Rettung. Zu allem Glück und Überfluss auch mit einer Seilwinde vorne… Im Schlamm wühlend schaffte ich es, das Seil an der Vorderradaufhängung unseres Jeeps  zu befestigen (ich sah mittlerweile aus, wie nach dem Schlamm-Catchen). Mit einem Verlängerungsseil und nach mehreren Versuchen schaffte die Seilwinde es schließlich, aus dem Dreckloch heraus zu ziehen – uns fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Die weitere Fahrt gestaltete sich weiterhin schwierig, die Piste war teilweise weggebrochen und spitze, große Steine machten die Weiterfahrt ohne Einweisung fast unmöglich.

 
   
 
 

Wegen der stressigen, anstrengenden Fahrt gelangte der riesige Hondu Arch fast gänzlich in den Hintergrund. Mehrfach hörten wir Steine an den Fahrzeug-Unterboden schlagen und einer verdrehte den Auspufftopf derart, dass das Auspuffrohr unter die Plastikverkleidung geschoben wurde und jene deshalb zu schmelzen begann, was wir erst später in Moab feststellten. Wir wollten einfach nur raus aus dem Red Loop Canyon und waren daher nicht mehr gewillt, eine kurze Exkursion näher zum Hondu Arch zu machen. Nach über 4 Std. auf dem Red Loop Canyon erreichten wir endlich wieder die harmlose Temple Mountain Road. Wir konnten wieder mit 30 MpH fahren und kamen wieder voran, bis wir gegen 16 Uhr die I70 erreichten.

 
 
 
 

Aber anstelle mit 75 MpH auf dem Interstate zu fahren, schlichen wir mit 40 MpH, da der viele Schlamm an den Felgen für eine Unwucht sorgte, ergo das Lenkrad maximal beherrschbar ausschlug. Durch eine weiterhin wunderschöne Landschaft fuhren wir auf der I70 vorbei an dem Ort Green River bis zur Abfahrt zur US-191 wo wir an einer Tankstelle mit dem Wasserschlauch Felgen und Radkästen vom Schlamm säubern konnten. Endlich konnten wir die verbleibenden 31 Meilen die US-191 hinunter nach Moab wieder mit Normalgeschwindigkeit fahren. Gegen 19 Uhr endlich in Moab, begann die erst erfolglose Motelsuche.

 
 
 
 

Da wir bei bisherigen Besuchen immer in der Nebensaison dort waren, war uns das Problem gar nicht so bewusst. Super 8 und Motel 6 waren natürlich schon längst ausgebucht und auch diverse Telefonate brachten kein freies Zimmer für die kommende Nacht. Im Holiday Inn führte man eine Liste welche Hotels noch Verfügbarkeit hatten, sodass wir notgedrungen das Moab Valley Inn für $149 + Tax akzeptieren mussten. Das Hotel sah von außen unscheinbar aus, aber das große, modern eingerichtet Zimmer mit 3 King Size Betten rechtfertigte den Preis, wenn auch für uns überdimensioniert. Direkt gegenüber vom Motel ist die Moab Brewery wo wir zu Abend aßen. Dort kam meine Erkältung dann richtig durch und nach dem Essen mit einem Bier gingen wir umgehend zurück ins Hotel. Dort schlief ich bereits um 21 Uhr ein und hoffte auf Besserung.

 
   
 
                                   

           

                                                                                                                                                                                  

 
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