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Das Wetter
hätte nicht besser sein können – es war warm, wolkenlos und auch der
Wind vom Vortag hatte sich gelegt. Das Boot legte pünktlich ab und fuhr
Richtung Staumauer und bog in einen ca. 200 Meter breiten Seitenarm mit
roten, senkrecht aufragenden Felsen ab. Unterwegs erfuhren wir viel über
die Entstehung des Sees, Wasserstände im Laufe der Jahre und den aktuell
offensichtlich niedrigen Wasserstand. Den breiten Arm folgten wir ein
paar Minuten, bogen dann aber in den Zielarm, den schmalen Antelope
Canyon ab. Im Grunde ein mit Wasser vollgelaufener Canyon - etwa 30
Meter breit, dessen rote Felsen über der Wasseroberfläche hinaus 30
Meter aufragen, ergo deutlich höher sind als das Boot. |
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Wir
folgten dem Canyon entlang seiner Windungen etwa 500 Meter, wo das
Wasser aber immer dreckiger wurde und der Kapitän schließlich kehrt
machte. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher sehr nahe an
die
Staumauer – erhielten weitere Erklärungen und waren nach 1 ½ Std. Fahrt
wieder zurück am Bootsanleger. Den beschwerlichen Weg bergauf zum Visitors Center ließen sich die Amerikaner doch tatsächlich
von dem Golf-Caddy fahren und nicht nur die Alten, Schwachen. Zurück am
Auto, war unser nächstes Ziel die White Pocket. Also über die US-89
wieder zur House Rock Valley Road, die wir schon am Vortag gefahren
sind. |
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Nur diesmal nicht bis zum Wire Pass Parkplatz
(Wave), sondern weiter über die recht gute Dirt
Road zur Staatengrenze Utah / Arizona. Ab
Arizona aber wurde die Straße zunehmend
schlechter oder mit anderen Worten zu Wellblech,
auf der man auf den Geraden am besten 40 MpH und
schneller fährt, um nicht gänzlich
durchgeschüttelt zu werden. Nach 20 Meilen auf
der House Rock Valley Road bogen wir links auf
die Corral Valley Road (BLM 1017) ab. Dieser
noch halbwegs gut befahrbaren Piste folgten wir
weitere 6,1 Meilen, bogen erneut links ab und
erreichten nach weiteren 3,9 Meilen eine kleine
Ranch mit Pferden auf einer eingezäunten Weide. |
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Dort bogen wir halblinks auf einen unscheinbaren
Weg ab, der mit zunehmender Wegstrecke immer
sandiger wurde. Ein Jeep mit einem
österreichischen Paar, welcher uns entgegenkam,
berichteten uns von noch schlimmer werdenden
Straßenverhältnissen. Ich war zugegeben kurz
davor zu drehen, denn solche Wege sollte man
immer im Konvoi mit mind. 2 Autos fahren, aber Doro sprach mit Mut zu… Insgesamt fuhren wir ab
der Ranch weitere 6 Meilen durch längere, mehr
oder weniger tiefe, sandige Passagen. Irgendwie
schafften wir es durchzukommen und sahen zu
unserer Freude auf dem Parkplatz vor der White Pocket 3 große Jeeps von Tour Anbietern (mit
deutlich zu erkennendem, geringen Reifendruck)
stehen. |
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Insgesamt hatten wir von der US-89 über 2 Std.
für die Strecke benötigt. Vom Parkplatz sind es
keine 5 Fußminuten zum Beginn der White Pocket.
Wir schauten uns dort grob um, hatten aber immer
einen Blick darauf, ob die Fahrzeuge der Tour
Anbieter den Parkplatz verlassen, denn die
betrachteten wir als unsere
Rückweg-Versicherung. Folglich hatten wir keine
wirkliche Ruhe, uns die Szenerie in Ruhe
anzusehen (jammer-schade) und fuhren bereits 20
Min. später wieder zurück. Die White Pocket
könnte hinsichtlich der Farben und
Felsformationen kaum schöner sein –
Wiederholungsfaktor von 100% bei einem weiteren
Urlaub im US-Südwesten. |
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Der Rückweg gestaltete sich als weniger
schwierig als erwartet, denn die Übung auf Sand
zu fahren im
Oman zahlte sich hier deutlich aus.
Auf der längsten Sandpassage blockierte ein
anderer Jeep die Piste, weil er sich fest
gefahren hatte. Wie der Russe das geschafft hat,
ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, denn ich
bekam den Wagen problemlos und ohne Einsatz
unserer Schaufel, rückwärts heraus gefahren.
Auch unseren Jeep bekam ich wieder in Schwung,
sodass wir auch die steilere Passage vor dem
Gatter problemlos meisterten. Wieder vorbei an
der Ranch, über die Corral Valley Road und
schließlich die House Rock Valley Road, waren
wir nach 5 Std. wieder an der US-89. |
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Wir
fuhren noch kurz zur schon geschlossenen
Paria Contact Station, um die
ausgeliehene Schaufel vor die Tür zu
stellen. Von dort aus fuhren wir auf der
US-89 dem Sonnenuntergang entgegen nach
Kanab. Von dort waren es über die AZ-389
und UT-59 weitere 82 Meilen, für welche
wir 1 ½ Std. benötigten, bis wir gegen
20 Uhr wieder in St. George ankamen.
Dort fuhren wir zuerst zum örtlichen
Appleebees nahe der „The Outlets at
Zion“ Mall in St. George und aßen zu
Abend. Gut gesättigt fuhren wir über den
St. George Blvd. zum schon 1 ½ Wochen
zuvor bewohnten und für gut befundenen
Super 8 Motel. Dort schauten wir wie
jeden Abend noch etwas TV und
verschwanden gegen 22.30 Uhr im Bett. |
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