Woche 1

 

 

 

Woche 3
Woche 2

 

 
 

Der endlose Strand von Plettenberg Bay bei schlechtem Wetter

 

Auch am zweiten Tag in Knysna, war das Wetter durchwachsen. Zwar kein Regen mehr, aber bewölkt und mit 20°C kein Sommerwetter. Nach ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse, liefen wir gegen 10 Uhr in die Einkaufsgalerien der „alten Innenstadt“. Wie wir uns bereits am Vortag informiert hatten, waren diese lediglich bis 13 Uhr geöffnet, da Feiertag, der Tag der Menschenrechte war (geht zurück auf das Jahr 1960, in welchem das Massaker von Sharpeville stattfand). Die nächsten zwei Stunden liefen wir durch die Geschäfte der zwei Einkaufspassagen und der Geschäfte entlang der N2. Nichts sonderlich erwähnenswertes, außer das Frau dort schon einige Stunden verbringen kann und Knysna daraus folgend kein kleines Nest ist. Gegen 12.30 Uhr fuhren wir die N2 in östlicher Richtung nach Plettenberg Bay und ca. 5 km hinter dem Ort, die R340 weitere 12 km in nördlicher Richtung in die Hügel hinein, bis zum Ende der Asphaltierung. Warum das Ganze? Dort befindet sich der gut ausgeschilderte Buffalo Hills Game Reserve Safari Park.

 
 

Zwar nicht mit den Big 5 (Löwe, Elefant, Nashorn, Leopard und Giraffe), dafür sind aber viele andere afrikanische Großtiere beheimatet (Leopard, Nashorn, Giraffe, Springböcke, Zebras, Büffel und viele mehr). Die Eintrittspreise bewegen sich zwischen 300 und 400 ZAR = 40 – 53 Euro, je nach Uhrzeit. Im Nachgang stelle ich fest, dass sich die Eintrittspreise der privaten Safariparks bei ca. 50 Euro bewegen, außer der Park beheimatet die Big 5. Dann schießt der Preis gleich auf bis zu 120 Euro für zwei Stunden in die Höhe. Wirklich unverhältnismäßig, weshalb wir auf Löwen, die in den Parks ohne die Big 5 meist fehlten, verzichteten. Nach Ende der asphaltierten R340 zweigte rechts eine Piste ab und nach fünf km erreichten wir ein großes Tor, welches sich per Knopfdruck öffnen lässt (damit keine Tiere stiften gehen). Auf eigenes Risiko fuhren wir weitere 5 km ziemlich schlechte Piste, bis zur Rezeption des Parks, sahen dabei auf dem Weg schon Giraffen, Zebras und Springböcke.

 

Einfahrt zum Buffalo Hills Game Reserve

 
 

Zebras im Buffalo Hills Game Reserve

 
 

An der Rezeption des Buffalo Hills Game Reserve Safari Parks erfuhren wir, dass die aktuelle Tour bereits vor 30 Minuten gestartet wäre und die nächste in 2 ½ Stunden beginnt. Ich fragte nach einer privaten Tour, aber die wird nicht angeboten. Wir hätten uns anmelden sollen... Zu einer querfeldein Safari durch das Gelände im parkeigenen Auto, kann man auch eine Safari zu Pferd machen (das hatte Susanne vor). Wir hatten aber keine Lust zu warten und außerdem war es oben auf der Ebene mit ca. 16°C empfindlich kalt. Wir hatten keine Jacken dabei, und nur im kurzen T-Shirt hätten wir uns auf der zweistündigen Tour im offenen Safarifahrzeug den A... abgefroren. Daher beschlossen wir, zurück zur N2 zu fahren und dann weitere 30 km östlich (die Werbebroschüre gibt 15 km weniger von Plettenberg Bay an), wo wir den Elephant Sanctuary Park erreichten. Von der N2 ist dieser ausgeschildert und nach der Abzweigung nach1 km Piste zu erreichen (direkt neben dem Monkey Land).

 
 

Wir parkten das Auto auf dem großen Parkplatz und eine Mitarbeitern kam uns sofort entgegen, um uns über die angebotenen Touren zu informieren. Aber 495 ZAR = 66 Euro für eine 1 ½-stündige Tour (dabei 20 Minuten Ritt auf einem Elefanten) war uns entschieden zu teuer. Also zum Auto und Beratung, was tun. Wir entschieden uns, zurück nach Knysna zu fahren. Zwischen Knysna und Plettenberg Bay durchfährt man eine längere Waldstrecke, in welchem sich unter anderem der Garten of Eden befindet. Ein Holzpfad, der durch den Urwald führt (Eintritt). Wir zogen es vor, den Knysna Elephant Park zu besuchen (ausgeschildert), welcher vier Großtiere und zwei Jungtiere hat. Auch ein privater Park, aber mit 120 ZAR/Person = 16 Euro Eintritt, nur noch ¼  des Preises des Elephant Sanctuary Park. Die Touren beginnen stündlich (jeweils zur halben Stunde), wobei man im Park so lange verweilen kann, wie man möchte. Im Hauptgebäude befindet sich eine Ausstellung mit allem wissenswerten über die Dickhäuter, incl. einem Skelett.

 

Eingang zum Elephant Sanctuary Park bei Plettenberg Bay

 
                                  
 
 

Knysna Elephant Park

 

Wir warteten keine fünf Minuten, bis ein Guide kam, der uns in ein kleines Kino führte, wo ein 10-minütiger Film gezeigt wird. Hierbei wurde besonders der historische Hintergrund herausgehoben, dass es im Knysna Forest früher Elefanten gab, diese aber zur Abholzung des Waldes als Arbeitstiere eingesetzt wurden. Fast zu vermuten, dass kein Tier überlebte. Die Tiere im Park stammen aus dem Krüger Nationalpark. Da ein Elefant bis zu 200 kg Sträucher isst, benötigt man großes Gelände, was dazu führt, dass im Knysna Elephant Park lediglich sechs sind. Dann fuhren wir mit einem Pritschenfahrzeug, gezogen von einem Traktor, zwei km in das Parkgelände hinein. Am Ende und Wendepunkt stiegen wir aus und die Elefanten kamen gemächlich anspaziert. Sie wissen halt, dass, wenn jede Stunde die Besucher kommen, es etwas zu essen gibt. Dazu kann man am Eingang für 15 ZAR = 2 Euro einen kleinen Früchtekorb zum verfüttern kaufen. Hinter einer 1,5 Meter hohen Stahlstange reihten sich die Tiere friedlich auf und ließen die Fütterung über sich ergehen.

 
 

Dabei beobachtete ich, dass ein Tier so egoistisch war, das sich bereits im Maul befindliche Essen des neben ihm stehenden Tieres, mit seinem Rüssel noch aus dem Maul zu ziehen... Dann wurden die Tiere auf dem Wendeplatz getrieben, wo ein Guide (zwei weitere waren zum Aufpassen ebenfalls von gegen) einen 20-minütigen, lockeren Vortrag hielt. In Erinnerung geblieben ist mir dabei, dass die Haut 1,5 – 2,5 cm dick ist (Dickhäuter kommt also nicht von ungefähr), Elefanten bis zu 65 Jahre alt werden und die Stoßzähne bis über 3 Meter lang werden können (und dabei 115 kg wiegen). Ein männlicher, afrikanischer Elefant wiegt bis zu sechs Tonnen (weiblicher 3 Tonnen) und wird bis zu 4 Meter groß (weibliche 2,6 Meter) Die Schwangerschaft einer Elefantenkuh dauert z. B. 22 Monate, wobei das neu geborene bis zu 120 kg wiegen kann. Auch das Thema der Jagt auf Elefanten aus der vergangenen Zeit wurde angesprochen, als das in Südafrika nur 5 % der Elefanten dieses überlebten.

 
...noch ein Bild aus dem Knysna Elephant Park
 
  ...und noch mal die Elefantenfamilie

Aktuell ist der Bestand durch Nationalparks und private Initiativen auf 15% angewachsen. Sowohl im Anschluss, als auch zwischendurch, können Fragen gestellt werden und ich hatte den Eindruck, der Guide wusste auf jede Frage eine vernünftige Antwort. Natürlich gab es ausreichend Gelegenheit, Fotos von den Elefanten zu machen, bis jene in die Weitläufigkeit des Parkgeländes verschwanden. Die Zeit verging sehr schnell und eine Stunde später kam die nächste Gruppe. Es ist jedem frei gestellt, ob er noch eine Stunde verweilen möchte oder zurück zum Ausgang. Da unsere Gruppe mit acht Leuten sehr übersichtlich war und gang im Gegensatz zur Nächsten mit 20 Leuten, ließen wir uns zum Ausgang fahren. Sicherlich befinden die Elefanten dort nicht in freier Natur, wie z. B. im Krüger Park, aber es wurde der Eindruck erweckt, für die Zucht und den Fortbestand der Tiere alles zu tun. Zudem stand auch der Eintrittspreis in einem vernünftigen Verhältnis zur Leistung.

 
 

Mittlerweile schon 16 Uhr, machten fuhren wir zurück nach Knysna. Vor dem Erreichen des Ortes, bogen wir links in den George Rex Drive (Straßenschild von der N2 gut lesbar und deshalb vorhanden) und folgten diesem drei km. Dann darauf achten, den Coney Glen Drive nicht zu verfehlen (das Schild fehlte bei unserem Besuch). Etwa 200 Meter vor Ende des George Rex Drive, wo sich in der Sackgasse mit großem Parkplatz ein Restaurant befindet, erneut links abbiegen, die steile Straße in ein Wohngebiet hinein. Dann immer den Schildern nach The Heads Viewpoint folgen und man gelangt zum Parkplatz. Dann noch 200 Meter laufen und man kann von oben den Ausblick auf The Heads genießen. Aber was ist The Heads eigentlich? Habe ich noch gar nicht geschrieben. Wer die vorherigen Seiten gelesen hat wird wissen, das Knysna sich an einer Lagune befindet. Die Lagune ist Meerseitig nur durch eine kleine Durchfahrt vom Indischen Ozean zu erreichen.

 
The Heads von der östlichen Klippe fotografiert
 
                                  
 
  Die Knysna Lagune mit Blick von "The Heads"

Die Durchfahrt selber ist an seiner engsten Stelle (geschätzt 200 Meter) von zwei steil aufragenden Felsen begrenzt. Da es dort reichlich Untiefen gibt, hat so mancher Kapitän die Passage nicht erfolgreich gemeistert und es liegen reichlich Schiffe auf dem Meeresgrund. Die Schiffe aus der Vergangenheit resultieren aus Frachtern, welche das Holz vom Knysna Forest abtransportiert haben. Der ehemalige Industriehafen ist aber nur noch ein Yachthafen. Da auflandiger Wind herrschte und die Flut kam, krachten die Wellen entsprechend gegen die Klippen. Von den drei miteinander verbundenen Aussichtspunkten, genossen wir den blick vom der östlichen Klippe und machten uns nach 30 Minuten mit dem Auto auf den Weg nach unten. Oben von der Klippe aus, hatten wir einen kleinen Strand entdeckt, zu dem wir wollten. Den Weg kann ich auswendig nicht mehr beschreiben, kann mich aber noch daran erinnern, dass wir durch das noble Wohngebiet fuhren und dann eine sehr steile, gepflasterte Straße hinunter.

 
 

Unten ist ein kleiner Parkplatz mit Grillgelegenheiten. Wir mussten noch durch die Büsche und schon erreichten wir den Sandstrand. Fast noch am Strand standen große Felsbrocken, woran die Wellen mit großem Getöse und spritzender Gischt brachen. Außer uns war dort kein Mensch und wir begannen über die Felsen zu balancieren. Dabei immer die Sorge, dass uns die auskommende Flut den trockenen Weg abschneiden konnte. Susanne sammelte wieder mal Muscheln und ich genoss die Situation. Wir hielten uns 45 Minuten dort auf, bis es begann dunkel zu werden und wir zurück zum Appartement nach Knysna fuhren. Dort machten wir uns selber etwas zu essen und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

 
Der keine Strand bei "The Heads"

               

                                                                                                

 
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