Woche 1

 

Woche 3
Woche 2

 

 

 

 
 
Sumerset West Mall

Nach geruhsamer Nacht, genossen wir das außerordentlich vielseitige Frühstück unserer Bed & Breakfast Pension Yellow Lodge. Zwei schwarze Hausangestellte bereiten zudem eine Vielzahl von Extrawünschen umgehend in der Küche zu. Auch ein kleiner Hund gehört zum Haus, der im Frühstücksraum umher lief und der deutschsprachigen Besitzerin gehört. Gegen 9 Uhr brachten wir die Koffer zum Auto, da die Pension in der folgenden Nacht bereits ausgebucht war. Draußen begann ein wolkenloser und warmer Tag. Da Susanne aber noch einmal in die Geschäfte wollte, da für die nächsten Tage unsere Tour durch kleinere Orte ging, fuhren wir wie schon am Vortag, 20 Minuten entlang der R44 Richtung Süden nach Somerset West. Dort befindet sich, wie schon fast zu vermuten, an der Kreuzung zur N2 die Somerset West Mall. nächsten 90 Minuten schlenderten wir durch die Geschäfte der Mall. 204 Geschäften nicht unbedingt klein und auf uns recht neu wirkend.

 
 

Erwähnenswert für Südafrika überhaupt, sind die Einrichtungsladen, welche geschmackvolle Möbel und Accessoires zum kleinen Preis bieten. Dabei insbesondere die Ketten „@home“ und „Home Depot“, welchen wir auf unserer weiteren Tour noch öfters begegneten. Wir dachten ernsthaft über einen Importhandel nach. Auch ergab sich dieses mal aufgrund deren Öffnungszeiten die Möglichkeit, in einem Liquor Shop Bier zu kaufen. Kurz vor 12 Uhr fuhren wir zurück nach Stellenbosch, wo wir vor dem Ort (von Süden kommend) direkt auf der Landstraße die Einfahrt zum Weingut Blaauwklippen entdeckten. Von dort aus auf dem Gelände noch zwei km durch die Weinreben fuhren wir zum Haupthaus. Das Gut Blaauwklippen ist 300 Jahre alt, hat 110 ha Anbaufläche, bei einer Jahresproduktion von 36.000 Kisten Wein. Das tip top restaurierte, historische Gebäude, mit seinen penibel gepflegten Gärten allein, rechtfertigen den Besuch.

 

Drakensteinberge in Stellenbosch

 
  Einfahrt zum Weingut Blaauwklippen

Wir liefen über das Gelände in eine offen stehende Scheune, mit alten, historischen Kutschen (mit denen auch Fahrten veranstaltet werden). Weiter durch die Außenanlagen der Produktion (große Tanks) und dem Außenlager zu einer Pferdekoppel und zu den in Reih und Glied wachsenden Weinreben. Abschließend zum angrenzenden Restaurant, welches aufgrund seiner Atmosphäre recht gehoben wirkte, wo wir uns auf die Veranda setzen. Dort liefen wir es uns gut gehen und probierten Straußengulasch mit Riesegarnelen. Absolute Spitzenklasse – so gut, dass der Entschluss steht, zu Hause im Sommer beim Grillen auch mal Strauss zu kaufen. Das Weingut Blaauwklippen wirklich sehr beschaulich und übersichtlich auf uns. Entgegen dem Weingut Fairview, welches wir am Folgetag in Paarl besuchten, war dieses vom Massentourismus noch weit entfernt. Lediglich acht Autos standen auf dem Parkplatz und keine Reisebusse (siehe Fairview). Im Restaurant fragten nach einer Führung über das Gelände und Besichtigung der Weinkeller.

 

 

Dabei erfuhren wir, dass die Touren nur nach vorheriger Anmeldung durchgeführt werden, die kommende bereits die maximale Teilnehmerzahl erreicht hat und wir erst an der folgenden um 16 Uhr teilnehmen können. So lange wollten wir nicht warten. So fuhren wir in den Ort, um uns bei der Tourist Info eine Unterkunft für die kommende Nacht zu besorgen. In der Caledon Villa war auch etwas frei und umgehend fuhren wir dort hin. Von außen ein schön restauriertes altes Haus in einer ruhigen Straße, dessen Inhaber sehr gut Deutsch sprach. Innen kamen wir uns vor, wie bei einem Antikhändler. Als wir das Zimmer sahen wussten wir, dass wir dort nicht nächtigen werden. Eine kleine Dachkammer mit Schräge mit einem mittels Schraubstock repariertem Bett, bzw. das ganze Zimmer hat eine Modernisierung dringend nötig. Alt ist ja nicht schlimm, aber notdürftig repariert und muffig muss nicht sein. Zudem auch kein Balkon (was wir bei der Tourist Info als Voraussetzung genannt hatten) und das für 650 ZAR = 87 Euro.

 
Weinreben des Gutes Blaauwklippen
 
                                  
 
  Life & Leisure - Zimmer

Wir also erst mal gute Miene gemacht, da wir nicht das Risiko gehen wollten, nachher ohne Unterkunft dazustehen und wieder zurück zur Tourist Info. Die Umbuchung war absolut komplikationslos, obwohl man 10% des Übernachtungspreises an Ort und Stelle anzahlen muss. Ausgestattet mit einer neuen Adresse ging es nun zu einer anderen 4 Sterne Unterkunft „Life & Leisure“. Ein absolut modern durchgestyltes Haus, wo sich wohl ein Innenarchitekt richtig austoben durfte. Alles war hell und Licht durchflutet und die Einrichtung war der neuste Designerkram. Und das ganze nur für 50 ZAR mehr, also 700 ZAR = 93 Euro incl. einer geschätzte 30 m2 großen Terrasse. Unsere Entscheidung war somit eindeutig, nun lag nur noch der unangenehme Part vor uns, dem verstaubten Typen von der Caledon Villa abzusagen und ihm die Schlüssel zurückzugeben. Natürlich monierte er, aber das beeindruckte mich wenig. Mittlerweile schon nach 15 Uhr, fuhren wir in das Zentrum von Stellenbosch.

 
 

Parkten das Fahrzeug an der großen Rasenfläche in der Stadt , der „Braak“, wo angrenzend ein keiner Markt, größtenteils wieder mit afrikanischen Kunsthandwerk war. Früher war dies der Paradeplatz der Stadt. Der Ort selber hat 50.000 Einwohner, gilt als Zentrum des südafrikanischen Weinanbaus und ist Sitz der renommierten, 1918 gegründeten Stellenbosch Universität (13.000 Studenten – auch Weinbau kann studiert werden). Dabei ist sie die zweitälteste Stadt Südafrikas, da dort bereits 1679 die ersten holländischen Einwanderer siedelten  Besonders im Zentrum der Stadt ist viel von der gregorianischen, viktorianischen und kapholländischen Architektur, bestens restauriert und unter Denkmalschutz stehend, zu sehen. Unser Rundgang begann auf der Dorp Street, wo die meisten alten Häuser zu sehen sind und führte auch über die Plein und Kerk Street, wo zu den alten Häusern auch noch kleine Kramläden hinzukommen.Besonders zu erwähnen ist der „Oom Samie Se Winkel“ Laden auf der Dorp Street.

 
Die Dorp Street in Stellenbosch
 
  Dutch Reformed Mother Church

Dort erhält man Antiquitäten, Bekleidung, afrikanische Handwerkskunst und sonstigen Ramsch und Kitsch auf engstem Raum. Auch die 1722 erbaute Dutch Reformed Mother Church am Ende der Kerk Street sahen wir uns von außen genauer an. Auf das Dorpmuseum hingegen verzichteten wir, da es schon recht spät war und irgendwie der ganze Ort aufgrund der alten Häuser, wie ein Museum auf uns wirkte. Als wir in einer der kleinen Straßen draußen in einem Restaurant saßen und etwas tranken, entstand der Gedanke, heute Abend noch mal nach Kapstadt ins Century City zu fahren, da Susanne dort Schuhe gesehen hat, die sie nun unbedingt haben wollte. Da es erst 18 Uhr war, kein Problem. Erst die R304 für 13 km und dann immer die N1 Richtung Westen. Am Ortsausgang von Stellenbosch sahen wir dann das andere Gesicht der Stadt. Uns fiel zuerst auf, dass sehr viele Leute, ausschließlich Schwarze, zu Fuß unterwegs waren. Zudem kündigten Schilder an, dass der folgende Streckenabschnitt ein Unfallschwerpunkt sei. Um es nicht weiter spannend zu machen, wir fuhren an einem Township vorbei. Soweit von der Straße ersichtlich, waren dort in Reih und Glied kleine, windschiefe Blechhütten, welche sehr nah beieinander standen und nur von Trampelpfaden durchzogen. Da wir das zum ersten mal sahen, ein ziemlich erschreckendes Bild. Auf einem 1000 m2 großen Grundstück, wo so manch Weißer sein großes Anwesen hat, leben dort tausende Schwarze zusammengepfercht.

 
 

Keine drei km weiter, war ein nobles Weingut mit Grundstück, wie im vorhergehenden Satz beschrieben. Je näher wir nach Kapstadt kamen, um so voller wurde die N2 und kurz vor Kapstadt sahen wir das Phänomen, welches wir bisher nur aus Reisebüchern kannten. Der Tafelberg war wie von einem Tischtuch von Wolken überspannt. Dabei auch noch Sonnenuntergang – ein herrlicher Anblick. Kurz vor 19 Uhr erreichten wir die Shoppingmall Centruy City, wo es zu jener späten Stunde herrlich leer war. Weitere Informationen zu Centruy City habe ich bereits am zweiten Tag geschrieben. Susanne kaufte ihre Schuhe, ich sufte ein wenig bei der Post im Internet und gegen 21 Uhr machten wir uns wieder auf den Rückweg. Unterwegs regnete es ein wenig und ein paar Autos vor uns, kam ein PKW aus für uns unerklärlichen Gründen ins Schleudern und rutschte auf den Mittelsteifen, wobei über einem Bordstein die Frontschürze abriss. Es hielten sofort ein paar Autos, sodass wir, ohne Handy und Kenntnis der südafrikanischen Notrufnummer, weiter fuhren. Um 21:45 waren wir wieder in unserer Unterkunft. Mit 20 Grad immer noch angenehm warm und nicht mehr am regnen, nutzten wir die Terrasse. Wir tranken draußen ein Bier (Castle Lager), beobachteten die Wolken, welche über die Berge zogen, was aufgrund des Vollmondes gut zu sehen war und besprachen die Tour für die nächsten Tage.

 
Zum letzten mal - die Century City Einkaufsmall von innen
 
 
 
                                                                                                                
 
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