Woche 1

 

 

 

Woche 3
Woche 2

 

 
 

Kogmans Kloof Schlucht

 

Nach kleinem selbst zubereiteten Frühstück, gaben wir den Vermietern die Schlüssel zurück und liefen erneut zum Avalon Springs Hotel. Über den Parkplatz am Schwimmbad vorbei, führt ein Weg zum Kogmans Kloof Trail. Die Wanderung ist zwölf km lang, wofür 5-6 Stunden veranschlag werden sollten und führt durch gleichnamige Schlucht, durch welche ein Bach fließt.. Je weiter wir in die Schlucht liefen, je enger wurde sie und erinnerte mich sehr an den Grand Wash im Capitol Reef Nationalpark in den USA wegen dem schroffen Fels und den aufsteigenden Felswänden. Zwischen den Felsen ist eine tümpelartige Landschaft mit Pampasgras, was uns zum Verhängnis wurde, da wir nach zwei km nicht mehr weiter kamen. Durch die moorartige Landschaft und das hohe Gras zu stampfen, war uns zu unsicher. Wir fanden keinen Weg, trockenen Fußes weiter zu kommen. Zudem war der gesamte Weg auch nicht mal ein Trampelpfad – über Stock und Stein folgten wir Einzeichnungen von gelben, auf den Fels gemalten Füßen.

 
 

Obwohl erst Vormittag, war es schon sehr warm, besonders in der Schlucht stand die Hitze. Gegen 10:30 Uhr wieder am Auto, welches wir bei der Unterkunft vom Vortag stehen ließen. Durch den Kogmans Kloof fuhren wir die R62 und bogen kurz danach auf die R60 ab. Diese führt immer entlang einer Bergkette, dem Langeberg Range, durch eine mich an das Alpenvorland erinnernde und landwirtschaftlich genutzte wunderschöne Gegend. Wir erreichten Swellendam nach fast einer Stunde Fahrzeit um 11:30 Uhr. Wir hatten damit gerechnet, in Swellendam wieder mit der Zivilisation in Berührung zu kommen, bzw. Susanne durch die Geschäfte zu stöbern. Aber dem war in dem 6.000 Einwohner Ort nicht so. Das einzige Highlight was wir entdeckten, war die schön restaurierte Dutch Reformed Church (scheint wohl in jedem Ort eine zu geben). Im Supermarkt füllten wir unsere Bestände auf und an einer Theke, wo es im Laden warme Speisen gab, aßen wir zu Mittag.

 

Drakensteinberge bei Montagu

 
 

Dutch Reformed Church in Swellendam

 
 

Der Ort wirkte auf uns, als sei die Zeit stehen geblieben. Alte, restaurierte Häuser in gotischen, barocken und Renaissance Stil, dazu der Breede River (gerne von Kanuten genutzt). Aber nach einer Stunde mussten wir weiter zum nächsten Ziel, dem De Hoop Nationalpark. Von Swellendam westlich über die N2, in eine kilometerlange Baustelle, bogen wir nach 10 km links auf einen Schotterweg ab, dessen Beschilderung nach Malgas führte. Diese unasphaltierte Straße ist sehr breit, eintönig, führt meist immer geradeaus durch einige Senken und ist problemlos mit 110 km/h zu befahren. In Kurven mit großen Radius, die Geschwindigkeit auf 80 km/h verringert, kamen wir zügig voran. Hinter uns zogen wir eine große Staubfahne und losen Steine auf der Piste, schlugen laut unter den Unterboden (ohne sichtbare Beschädigungen im Nachhinein). Trotzdem schafften wir die 50 km (gem. Karte) in einer halben Stunde bis zum Parkeingang nicht. Obwohl es nicht viele Abzweigungen gibt und wir uns immer südlich hielten, haben wir uns verfahren.

 
 

Der gefahrene Weg ist trotz intensiver Kartenstudie, für uns nicht mehr nachvollziehbar, sodass wir 80 km innerhalb einer Stunde fuhren. Am Parkeingang zahlten wir 44 ZAR = 6 Euro, wurden darauf hingewiesen, dass 30 km/h die maximale, erlaubte Geschwindigkeit sei und fuhren über die letzte Hügelkuppe. Von dort erkannte man die sich in zehn km Entfernung befindlichen weißen Dünen und das dahinter liegende Meer. Insgesamt hat der Park eine Größe von 34.000 ha (siehe Naionalparkwebseite), wobei die Angaben je nach Quelle unterschiedlich sind - allein die Küstenlinie ist schon ca. 75 km lang. Wir fuhren auf einer Schotterpiste im Park, in die eintönig wirkende Ebene hinein und bogen an der ersten Abzweigung recht ab, zum De Hoop Vlei, wo sich die Parkunterkünfte befinden. Daran schließt sich ein elf km langer Rundweg mit schlechtem Straßenzustand an, welchen wir fuhren. Auf dem Weg sahen wir auf Lichtungen Zebras, Springböcke, Antilopen, Buntböcke und Strauße.

 

Piste zum De Hoop Nat. Reserve

 
 

Der De Hoop Nationalpark mit den Dünen im Hintergrund

 

Unser erster Kontakt mit den Tieren, welche man mit Afrika in Verbindung bringt. Zudem waren die Tiere nicht scheu und liefen auch nicht fort, als bald ein Auto kam, sondern harrten unbeeindruckt aus. Auf den ersten Kilometern noch sehr spannend, kamen uns die elf km später etwas lang vor, sodass wir die letzten zwei km schneller fuhren. Hinter einer Biegung, welche durch Sträucher nicht einsehbar ist, rächte sich dies und wir überfuhren fast eine Gruppe Zebras, welche auf der Straße standen. Mit beherzten Tritt aufs Bremspedal, ließ sich die Situation retten und fortan fuhren wir nicht schneller als 30 km/h. Der Unfall wäre sowohl der Autovermietung, als auch dem Park Ranger nicht einfach zu erklären gewesen. Wieder zurück auf dem Hauptweg, fuhren wir wieder südlich zum Meer, bzw. den Dünen. Aber direkt vor vorgenannten, gab es keinen Zugang. An der Weggabelung davor bogen wir rechts ab, zu „Die Mond“. Die Piste führt zu einem See mit geringen Wasserstand, wo man eine Vielzahl Vögel sehen kann.

                
 
  ab

260 verschiedene Arten sollen in dem Park schon gesichtet worden sein. Da wir keine großen Ornithologen sind, obwohl wir Vögeln gut finden, machten wir kehrt und fuhren zurück zur Gabelung und dann in die andere Richtung. Dort führt die Schotterpiste (der letzte km ist geteert – welche eine Wohltat für die Ohren, denen das Gerappel auf die Schüssel ging) immer parallel der Dünen, bis man nach ca. zehn km einen Parkplatz erreicht. Unterwegs hätten wir zur Abwechslung fast einen Strauß überfahren, der ebenfalls dumm auf der Piste stand. Überhaupt ist uns im gesamten Park nicht ein Auto begegnet -ein wirklich menschenleerer Park. Vom Parkplatz liefen wir über einen kleinen Hügel und sahen diese unglaubliche Dünenlandschaft. Die Dünen auf Gran Canaria zwischen Playa del Ingles und Maspalomas sind ein Sandkasten dagegen. 13 km lang und an der Stelle an der wir uns befanden, gut 300 Meter breit - nur weißer Sand. Wir bestiegen einen geschätzten 40 Meter hohen Sandberg und hatten einen genialen Überblick über das Sandmeer.

 
Dünenlandschaft im De Hoop Nationalpark
 

 

 
Susanne auf den Weg auf die Düne

Auf der Spitze wehte ein leichter Wind, was auf dem Kamm zu einer Dünenfahne führte. Kein Mensch weit und breit!!! Es machte wirklich Spaß, wenn auch recht anstrengend in dem feinen Sand, die Dünen rauf zu steigen und herunter zu rutschen. Aufgrund der Höhe, wäre ein Abfahrt mit dem Snowboard, bzw. Sandboard sicherlich ein großer Spaß gewesen. Am Strand sammelte Susanne Muscheln, die dort wegen der nachlassenden Flut reichlich herum lagen. Zudem lagen dort auch viele Schnecken. Ich hielt die Füße zum ersten mal seit 1995 wieder in den Indischen Ozean (damals in Sri Lanka), welcher um Kap Agulhas beginnt, bzw. endet (der wirklich südlichste Punkt Afrikas – nicht das Kap der guten Hoffnung, wie oft irrtümlich angenommen). Leider war es wieder viel zu spät, um genau zu sein schon nach 16 Uhr und die Zeit drückte. Wie gerne hätten wir länger in den Dünen gelegen und die Stille und Weite genossen. Also zurück zum Auto, entsanden und auf schnellstem Weg zum Parkausgang.

 
 

Bei der Gelegenheit: Die Öffnungszeiten des De Hoop Natural Reserve sind nur bis 18 Uhr, dann werden die Tore geschlossen, außer man übernachtet dort. Diesmal fanden wir den Weg zur N2 auf Anhieb und waren in 30 Minuten, bzw. 50 km auf der Hauptstraße. Nun hieß es Strecke machten und zwar zügig, da wir noch 185 km bis Mosselbay vor uns hatten. Auf dem Weg fiel uns auf, dass sehr viele Motorradfahrer auf der N2 unterwegs waren, dachten aber nicht weiter darüber nach. Gegen 18 Uhr erreichten wir Mossel Bay und wussten warum, denn am Wochenende fand dort ein Biker Festival statt. Es wimmelte nur so von Motorrädern und auf der Kneipenmeile waren Spuren von Burn Outs auf dem Asphalt erkennbar. Wir fuhren in den 35.000 Einwohner Ort, gelegen an einem Hang, hinab zum Yachthafen mit dem angrenzenden Santos Beach. Auch wenn der Ort auf uns industriell wirkte (50 km vor der Küste wurden in den 50´er Jahren Gasvorkommen gefunden, die natürlich ausgebeutet werden), war die Gegend um den Santos Beach sehr touristisch.

 
Riesige Düne im De Hoop Nat. Park
 
  ...und weil der Park so klasse ist und ich kein Bild aus Mossel Bay habe nochmal die Dünen...

Wir fragten zwei Appartementvermieter nach einer Unterkunft, erkannten aber schnell, dass wir wegen des südafrikanischen Motorradfestivals an dem Wochenende nichts bekommen werden. Deshalb weiter die 41 km autobahnartig ausgebaute N2 und weitere 10 km in östlicher Richtung nach Wilderness. Mittlerweile schon 20 Uhr, hatte die Tourist Info geschlossen. Durch Schilder fanden wir das Protea Hotel, für 650 ZAR = 87 Euro die Nacht. Von außen wirkte es sehr nobel, sodass ich als Vorauskommando erst mal den Preis erfragte und Susanne im Auto blieb. Der Schreck folgte später. Der noble Schein war nämlich nur Fassade, denn die Zimmer enttäuschten maßlos. Im ersten Zimmer fehlte der Schlüssel zur Terrasse und war auch durch das Personal nicht auffindbar. Also Umzug in ein anderes Zimmer. Dieses wirkte sehr abgewohnt und beim Komfort schneidet jedes Ibis Hotel besser ab (durchhängende Betten z. B.).  So war z.B. die Dusche schmutzig und an den Wänden des Badezimmers machte sich Schimmel breit. Die Hotelkette Protea begegnete uns in Südafrika in fast jeder Stadt, aber fortan mieden wir sie. Den angebrochenen Freitagabend gingen wir noch zu einer Ladenzeile (die einzige in dem Ort), in dessen Hof ein kleiner Markt mit Live-Musik und allem was dazu gehört, stattfand. Susanne stöberte entlang der Stände und abschließend tranken wir in der dortigen Kneipe noch ein Bier, bis wir um 22 Uhr zurück zum Hotel gingen.

 
 
                                                                                                                
 
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