Woche 1

 

 

 

Woche 3
Woche 2

 

 
 

Um 8 Uhr standen wir auf und Frühstückten am reichhaltigen Buffet. Das einzig positive des Protea Hotels. Eine Stunde später checkten wir aus und fuhren zur Touristeninformation. Das Wetter hätte besser nicht seien können – wolkenlos uns selbst so früh schon heiß. Für die nächsten Tage leider der letzte warme Tag. Wir sahen uns in der Touri Info nach Preisklassen sortierte Ordner mit Unterkünften an und verliebten uns in das Haus Xanadu, in vorderster Front zum Meer. Problem war nur der Preis, aber der Mitarbeiter der Tourist Info sagte, dass man mit denen reden könne. Vor dem Haus stehend, verschlug es uns die Sprache. Modernste Architektur (Dez. 2004 eröffnet), durch riesige Glasfronten Licht durchflutet, mit ober-top-gehobener Innenausstattung. Allein die etwa 3 Meter breite und 2,50 Meter hohe Eingangstür aus massivem Holz mit Schnitzereien, so schwer, dass sie elektrisch öffnete. Da war das Venetian in Vegas, wo wir zwei Jahre zuvor in einer Suite nächtigten, Sozialhilfestandart gegen…. 

 
Blick von Unterkunft Xanadu auf Strand
 
  Blick vom Dolphin Point auf Strand Wilderness

Tersia führte uns durch die Räume und abschließend in das Büro von Albert, ihrem Mann, mit dem wir uns preislich einig wurden. Anstelle 1.200 ZAR/Nacht zahlten wir bei zwei Nächten und Barzahlung lediglich 800 ZAR = 107 Euro. Zudem wurde die Minibar ausgeräumt, in welchem sonst kostenlose Getränke bereit stehen. Damit konnten wir leben. Unser Zimmer (das Haus hatte vier  Suiten) ist ca. 35 m2 groß mit Terrasse zum Meer. Wir luden unsere Koffer ab und fuhren die N2 zurück nach George. Zwei km westlich von Wilderness hielten wir am Dolphin Viewpoint. Dort hat man einen klasse Blick auf den scheinbar endlosen Strand von Wilderness. In der anderen Blickrichtung auf eine alte Eisenbahnbrücke, über welche der Outeniqua Cho-Tjoe-Train, eine alte Dampflok, über den dort mündenden Kaaimans River fährt. Es gibt einen Parkplatz für jede Fahrtrichtung, damit man keine waghalsigen Wendemanöver an der unübersichtlichen Stelle, wo die Autos mit 70 km/h fahren, machen braucht.

 
 

Ein Tunnel führt von der Bergseite (Fahrtrichtung George) unter die Straße hindurch, sodass man automatisch zum Abhangseite gelangt. Dann weiter nach George, wo wir anstelle auf die autobahnartig ausgebaute N2 aufzufahren, weiter geradeaus in die City fuhren. Von dort aus nach zwei km, erreichten wir das Einkaufszentrum „Garden Route Mall“. Dort verbrachten wir die nächsten zwei Stunden. Mit etwa 130 Geschäften nicht klein und erst im Oktober 2005 eröffnet, fühlte Susanne sich wohl… Im Food Court ein kleines Mittagessen und weiter in den Ort George. Durch die Vororte der 50.000 Einwohner Stadt, bogen wir in Richtung Berge ab und fuhren die alte Passstrasse, den Montagu Pass hinauf. Die unasphaltierte Piste schlängelt sich 13 km durch die Outeniqua – Berge, bis auf 800 MünN. Bis 1951, die einzige Verbindung zwischen der Küste und dem Karoo, dem Land hinter der ersten Gebirgskette. Die Streckenführung ist abenteuerlich, führt kurz vorm Ziel durch ein Viadukt und erlaubt traumhafte Blicke auf die Berglandschaft, durch welche sich der Pass schlängelt.

 
 
Blick vom Dolphin Point auf Outeniqua Eisenbahnbrücke
 

 

Montagu Pass

Oben angekommen, änderte sich die Vegetation schlagartig. Alles wirkte schroff und ausgetrocknet. Die weiteren 40 km nach Oudtshoorn, durch die Ebene des Karoos, vorbei an Straußenfarmen, wo wir die Tiere zum ersten mal in großer Anzahl auf der „Weide“ sahen. Gegen 15 Uhr erreichten wir Oudtshoorn, mit 45.000 Einwohnern die größte Stadt des kleinen Karoo. Der in der Ebene und von Bergen umgebene Ort, ist die Welthauptstadt der Straußenzucht und so liegt es nahe, eine solche Farm zu besuchen. Wir entschieden uns für die Highgate Showfarm, acht km außerhalb an der R328 gelegen, mit über 3.000 Tieren. Nachdem wir auf dem weitläufigen Gelände unser Fahrzeug abstellten, konnten wir uns direkt der drei Minuten zuvor begonnen Führung anschließen. Auf Englisch wurde zuerst das ein oder andere über die Geschichte der Farm und deren wirtschaftlichen Epochen doziert. So ging es bei der Haltung der Strauße, bis in die 70´er Jahre fast ausschließlich um die Federn. Für das Fleisch oder das Straußenleder interessierte sich niemand.

 
                   
 
 

Weiterhin erfuhren wir, dass diese Vögel, welche nicht fliegen können, 20 kg wiegen und bis zu 2,60 m groß werden, wovon der Hals die 1/2 der Größe ausmacht. Die 90 minütige Führung war aufgebaut, dass man darauf folgend, alles vom Ei, bis zur Verhaltensweise der Tiere erfuhr. So hat ein Straußenei das 24-fache Volumen eines Hühnereis und es zu kochen würde bis zu 45 Minuten dauern. Vom Rührei würden bei normalen Portionen, bis zu fünf Personen satt werden. Aber das nur so am Rande… Als nächstes wurden wir zu einem Gehege geführt, in welchem neun Tage alte Straußenküken waren – von der Größe her mit Enten zu vergleichen. Dann sind alle zehn Teilnehmer zu ihren Fahrzeugen und wir fuhren gemeinsam, etwa zwei km zu einem Außengehege. Dort waren ca. 3 Monate alte Strauße, welche den ausgewachsenen Pendants schon sehr ähnlich sahen. Dann wieder zum Auto und weitere zwei km zum nächsten Gehege, in welchem ein Straußenpärchen mit ihrem Nachwuchs (noch in den Eiern) lebte.

 
..und noch ein Foto vom Montagu Pass
 
  9 Tage alte Strauße

Auf die Eier konnten sich die Teilnehmer für ein Foto einzeln drauf stellen, sofern man nicht über 120 kg wiegt, denn mehr hält die Schale nicht aus. Ein weiteres Kuriosum, welches vom Führer erzählt wurde ist, dass Straußendamen, wenn der Herr stirbt, sich einen neuen Partner suchen. Ganz entgegen dem Straußenherren, welcher nach dem Tod der Partnerin für den Rest seines Lebens allein bleibt. Nein, ich ziehe an dieser Stelle keinen Vergleich zum Menschen… Dann erneut zu den Autos und nach 500 Metern zu einer Art kleines Stadion mit 50 Sitzplätzen. Dort hielten sich etwa zehn Tiere auf, wovon eines in eine Konstruktion in Form eines Dreiecks festgebunden war, damit sich die Tourteilnehmer bequem drauf setzen und fotografieren lassen können. Der Gipfel war denn, das die Tiere mit aufsitzendem Menschen aus der Bewegungsunfähigkeit entlassen wurden, damit Mensch den Strauß reiten kann. Selbst die ältesten Damen hatten Spaß daran – wir nicht!!!

 
 

Die Tiere, welche nach zwei Ritten gewechselt wurden, konnten sich dabei kaum auf den Beinen halten. Wir langweilten uns, fanden eine lange Feder welche wir einsteckten (später in Souvenirgeschäft wurden jene für 50 ZAR = 2 Euro angeboten). Letzter Punkt der Führung war ein Straußenrennen, wo drei Jockeys eine 200 Meter lange Strecke auf den Tieren ritten. Vorher konnte gewettet werden, was aber niemand machte. Gegen 16 Uhr war die Führung beendet und mit den Auto fuhren alle zurück zum Ausgangspunkt, dem Farmgelände. Natürlich wurden wir in den Souvenirshop geführt, wo man vom Straußenei, über Federn, bis zu Taschen aus Straußenleder, so ziemlich alles kaufen kann. Wir sahen kurz um und zahlten die ausstehenden 44 ZAR/Person = 5,90 Euro für die Führung und fuhren zurück nach Wilderness. Zuerst 40 km durch das kleine Karoo, wo man von Westen her Wolken sah, welche sich sinnflutartig abregneten (in der trockenen Gegend eine Seltenheit), was einen riesigen Regenbogen zur Folge hatte.

 
Susanne und der Strauss
 
   
Eine Schildkröte  
 
                    
 
  Outeniqua Berge mit aufziehenden Wolken vom Tal

Die letzte Gebirgskette vor dem Indischen Ozean, die Outeniqua-Mountains, überquerten wir nicht wie auf dem Hinweg über den Montagu Pass, sondern über die neue Passstraße, dem Outeniqua-Pass. Schon Kilometer vorher sahen wir Wolken, welche an den Berggipfel hangen, es darüber aber nicht schafften. Wie erwartet, führen wir nach der Passhöhe in das schlechte Wetter, bzw. den Nebel. Die Straße ist sehr gut ausgebaut, meist zweispurig, mit Möglichkeiten zum Anhalten und Aussicht zu genießen. Zwar war die Sicht ein wenig getrübt, aber die Wolken öffneten sich immer mal wieder, sodass wir eine wunderschöne Aussicht auf die wieder grünen Berge und das Meer im Hintergrund hatten. Nach zwölf km Fahrt kamen wir unten in George an und da bereits 18:30 Uhr, wurde es dunkel. Wenn es schnell gehen soll, sollte man die neue Passstraße nehmen, die etwa eine Stunde Zeit einspart. Allerdings spart man sich dadurch auch die unvergleichlichen Blicke auf die Berge, was den großen Vorteil des Montagu Passes ausmacht.

 
 

Die restlichen zwölf km bis nach Wilderness, fuhren wir durch und hielten am Mulligan Grill, einem Restaurant, wo man draußen auf der Terrasse speisen konnte. Dort war uns nach der Straußenfarm nach einem Steak von vorgenanntem Tier. Wirklich lecker und reichlich, als auch mit 65 ZAR = 8,65 Euro preislich in Deutschland nicht zu bekommen. Eine halbe Stunde später waren wir in unserer Unterkunft Xanadu und entschlossen uns spontan zu einem Strandspaziergang. Nur der Mond leuchtete, das Getöse der Wellen war zu hören und kein Mensch am kilometerlangen Strand. So ließen wir uns den Urlaub gefallen. Nach einer Stunde zurück auf dem Zimmer, schalteten wir den Fernseher ein und ich entdeckte, dass dort eine Satellitenanlage vorhanden war. Dieses kannte ich aus meinen USA-Aufenthalten bei Haggy, sodass ich mich durch die Menüs zu den deutschsprachigen Sender hangelte. Und siehe da, Albert, unser Vermieter hatte auch deutsche Sender eingekauft (muss extra abboniert werden). Folge dessen war, dass wir am Samstagabend in Südafrika auf ARD „Versteckt Kamera“ sahen und ich zudem noch das aktuelle Sportstudio, als Susanne bereits eingeschlafen war, bis auch mich die Müdigkeit überwältigte

 
Blick vom Outeniqua Pass auf die Ebene nach George
 
 
                                                                                                                
 
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