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Nun
bestand die Frage: Zurück wie auf dem Hinweg über den Swartberg Pass
oder die 70 km längere Strecke durch die Meirigskloof Schlucht, eine
gänzlich asphaltiere Straße? Da der Swartberg Pass so klasse war, fuhren
wir ihn erneut, mit dem Wissen nach dem Scheitelpunkt wieder ins
schlechte Wetter zu fahren. Und genau so kam es auch. Erst richtig
heißes und wolkenloses Wetter und später 18°C und Nieselregen.
Abschließend, als Zwischenfazit möchte ich anmerken, dass der Swartberg
Pass das Highlight unseres Südafrika Urlaubs war. Noch nie zuvor bin ich
eine Passstraße gefahren, welche sich derart abenteuerlich durch das
Gebirge schlängelt. Von allen in Südafrika gefahrenen Pässen der absolut
beste. Den Berg überwunden und auf dem asphaltierten Teil der R328,
kamen wir nach 15 km zu dem Abzweig (durch Schild gekennzeichnet),
welcher den Weg zum 11 km von der Straße entfernten Rus en Frede
Wasserfall weist. Der Weg führt erneut über eine Piste und da es schon
mehrere Tage geregnet hat, war diese entsprechend aufgeweicht. |
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Teilweise eine ziemliche Rutscherei, zumal es auch mal durch den
Schlamm steil bergauf ging, sodass wir Anlauf nehmen mussten. Durch
eine menschenleere Gegend, mit nur einem Haus zu Beginn der Piste,
fuhren wir durch eine wunderschöne Landschaft mit Bergen im
Hintergrund, auf welche wir auch zu fuhren. Zwei km vor dem Ende der
Straße, ist sich ein Kassenhäuschen mit Schlagbaum. Allerdings
unbesetzt, aber mit einem Schild, dass die Zufahrt um 18 Uhr
geschlossen wird. Das war in zehn Minuten. Mit einem unguten Gefühl,
ließen wir uns davon aber nicht beeindrucken und setzten unseren Weg
fort. Die Piste endete an einem Parkplatz und nun war noch ein km
über Holzbrücken zurück zu legen. Allein der Weg über die Brücken,
in die immer enger werdende Schlucht war spektakulär. Mehrfach
kreuzte dabei der Weg den Fluss, bis wir vor dem Rus en Frede
Wasserfall standen. Dieser führte aufgrund des Regens reichlich
Wasser, ist geschätzte 50 cm breit und stürzt über drei Stufen ca.
50 Meter in die Tiefe. |
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Da wir Sorge hatten, dass die
Schranke der Zufahrt geschlossen seien könnte, genossen wir den Anblick
keine fünf Minuten, liefen zurück zum Auto und fuhren zurück zur
Hauptstraße, der R328. In 30 Minuten waren wir in Oudtshoorn, wo wir an
der Kreuzung zur R62 die südafrikanische Restaurantkette S Saddles sahen
und dort zum Abendessen einkehrten. Die beiden Kellner, maximal 17 Jahre
alt, waren restlos überfordert. Kamen immer zu zweit (einer war wohl der
Kellnerpraktikant), brachten das falsche Essen und nervten, indem sie
alle fünf Minuten fragten, ob alles in Ordnung sei. Um dem ein Ende zu
setzten, antwortete ich bei der vierten Nachfrage: „Soweit ja, nur die
Nachfragen nerven“. Dann war Ruhe. Das Bezahlen war eine weitere Hürde.
Ich gab meine Kreditkarte ab und bekam erst mal den Spruch: „Don´t
forget about my Tipp – Nicht mein Trinkgeld vergessen.“ Mit der Karte an
der Kasse (eine AMEX – nichts exotisches), waren plötzlich drei weitere
Kellner an der Kasse, alle mit fragendem Gesichtsausdruck, bis die
beiden Experten nach zehn Minuten zu uns zurück kamen, dass die Karte
defekt sei (Blödsinn). Ich hatte die Nase voll, zahlte bar und gab
keinen Rand mehr Trinkgeld als 10% der Summe. Normal sind in Südafrika
15% Trinkgeld angemessen. Mittlerweise wurde es dunkel und wir fuhren
wie schon am Vortag, die 40 km über die Ebene des Kleinen Karoo und den
Outeniqua – Pass nach George. Dann noch 15 Minuten die N2 und gegen
19:30 Uhr waren wir wieder in unserer Unterkunft Xanadu in Wilderness.
Den Rest des Abends verbrachten wir auf dem Zimmer und sahen über
Satellit deutsches Fernsehen. |
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