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1720 gegründet, mit 110.000 Einwohnern, die zweitgrößte Stadt der Kapprovinz, lebt der Ort hauptsächlich vom Weinanbau. Auf 17.500 ha wird dort 1/5 des südafrikanischen Weines produziert. Die große Winzergenossenschaft KWV hat in Paarl ihren Sitz (sieht man zwangsläufig, wenn man die Main Street fährt), dessen Weine ich im später öfters in deutschen Supermärkten fand. Zudem ist die Stadt geschichtsträchtig, so verbrachte Nelson Mandela die letzten Jahre seiner Haft im dortigen Victor-Vester-Gefängnis. Auch das 1975 eingeweihte Afrikaans Language Monument, dessen Thema die Burensprache Afrikaans (die Sprache der Weißen) ist, ist dort beheimatet. Zuerst fuhren wir die Main Street und bogen gegenüber der KWV Genossenschaft in den Jan Phillips Mountain Drive, einer gut zu fahrenden Schotterstraße. Diese führt zuerst bergauf, dann auf der Anhöhe parallel zum Ort (guter Blick auf Paarl ist garantiert), vorbei am Victoriadamm und dessen zugehörigen See, um dann erneut zum Paarl Rock, dem ersten Granitbrocken bergauf zu fahren. |
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Mit dem Auto 10 Minuten weiter, erreichten wir über die zusehends schlechter werdende Straße, den kleinen Parkplatz vor dem Bretagne Rock. Einfach zu finden, da erstens dort die Straße endet und zweitens dort ein Dixi-Klo ist. Direkt am Parkplatz sind zwei große Felsbrocken, welche aneinander gelehnt sind, dass darunter eine kleine Höhle ist, mit fantastischen Lichtspielen. Aber nicht einfach, zumindest für uns zu finden, war der Weg auf den Bretagne Rock. Fälschlicherweise liefen wir einen Trampelpfad zwischen vorgenanntem Gratnitblock und dem dritten Granitberg, dem Gordon´s Rock über Stock und Stein durch Gestrüpp. Der Weg erinnerte uns an Wanderungen in Australien, führte aber nicht ans Ziel, sondern hätte durch die Schlucht zu den hinter den Rocks liegenden zwei Stauseen geführt. Also wieder zurück und auf dem direkten und steilen Weg den Berg hinauf. Wir hatten unsere Wanderschuhe an, denn mit leichten Schuhen, wäre der Weg mangels Trittfestigkeit und Grip nicht möglich. |
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Da uns die Sprache nicht sonderlich interessiert, sondern eher das futuristisch aussehende Gebäude und das auch vor der Schranke gut zu sehen ist, machten wir ein paar Fotos und drehten wieder. Nächstes Ziel war das Weingut Fairview. Die Main Street folgend, unter der N1 in südlicher Richtung hindurch, war das Gut nach fünf km aufgeschildert, wo wir links abbogen und nach weiteren drei km ankamen. Entgegen zum Gut Blaauwklippen war hier der Massentourismus zu Hause. Ein voller Parkplatz mit PKWs und Reisebussen. 1937 von einem Einwanderer aus Litauen gegründet, werden 300 ha bewirtschaftet. Zum Weinanbau wird auf dem Gut auch Käse, vornehmlich aus Ziegenmilch produziert. Wenn man vom Parkplatz zum Gebäude läuft, kommt man zwangsläufig an einem Turm vorbei, um welchen eine Treppe installiert ist, welches als Gehege der Ziegen dient. Ein einmaliges Fotomotiv. Auch das Haus ist bestens restauriert, mit großem Restaurant im Außenbereich, wo man unter Sonnenschirmen speisen kann. |
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Unterwegs gibt es mehrere Haltepunkte, um die Aussicht zu genießen. Wieder abwärts, ging die Straße durch eine Schlucht und nach 2 km durch einen Tunnel. Dahinter hielten wir und genossen die Natur. Bergbäche, diverse Vogelarten und Wanderwege, welche in die unberührte Natur führten. Leider hatten wir nicht ausreichend Zeit für eine Wanderung. Wir kehrten mm, tuckerten bis zur ersten Überholbucht hinter einem LKW her, der wegen der Steigung nicht mehr als Schrittgeschwindigkeit fuhr und erreichten gegen 16 Uhr wieder Paarl. Unser nächstes Ziel war der Bainskloof Pass. Von Paarl führt der Weg durch das Städtchen Wellington, wo wir kurz anhielten, um entlang der Geschäfte der Main Street zu flanieren. Auch hier alte kapholländische Häuser und als Highlight der Stadt ist eine Schnapsbrennerei zu erwähnen, die wir aber nicht besichtigten. Zudem ist der Ort das Zentrum der Trockenfrüchteindustrie, dessen Fabriken am Wegesrand zu sehen sind. |
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Beide Pässe sind absolut sehenswert, wobei ich den Bainskloof ein klein wenig besser fand, da dieser abgeschiedner auf mich wirkte und weniger Verkehr war. Die Natur und die Ausblicke sind ähnlich, was aber nicht bedeutet, dass, wenn man den einen gefahren ist, sich der andere nicht mehr lohnt. Die letzten km wurde das Tal immer breiter und schließlich erreichten wir die Abzweigung von der R303 auf die R43, wo wir in Richtung Worcester abbogen. Damit bereits auf der anderen Seite der Hügelkette, gab es kaum noch Weinanbau, sondern viel Obst-, Getreideanbau und Viehzucht in der weiten Ebene. Die 30 km nach Worchester kamen wir zügig voran, durchfuhren den Ort und erreichten nach 90 Minuten über eine gut ausgebaute Straße über Robertson Montagu. Die letzten zehn km durchfuhren wir dabei auf der R60 den Kogmans Kloof, kein Pass wie bei dem Wort Kloof zu vermuten, sondern eine Schlucht mit steil aufragenden Felsen, durch welche sich die Straße auch durch einen kleinen Tunnel schlängelt. |
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Wir ruhten uns zuerst ein wenig aus, machten uns in der Küche das zuvor im Supermarkt gekaufte Fertiggericht in der Mikrowelle warm und entschlossen uns gegen 20 Uhr, zu Fuß die drei Minuten zu den nahen Hot Mineral Springs zu laufen. Direkt dem 4 Sterne Hotel Avalon Springs angegliedert, zahlten wir zusammen 45 ZAR = 6 Euro Eintritt (für Hotelgäste kostenlos) und entspannten uns im Schwimmbad, welches aus den 43 Grad warmen Quellen gespeist wird. Wegen der späten Uhrzeit waren mit uns lediglich sieben Leute im Becken. Draußen war es mit geschätzten 12 Grad sehr kühl, aber im Wasser lies es sich aushalten. Für wärmere Tage gibt es dort zudem eine Liegewiese mit einer Bar, welche, wie das Schwimmbad selber täglich bis 23 Uhr geöffnet ist. Gegen 22 Uhr liefen wir schnatternd vor Kälte zurück und verbrachten den Rest des Abends in unserer Hochzeitssuite. |
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