Woche 1

 

 

 

Woche 3
Woche 2

 

 
 

Aussicht vom Balkon unserer zweiten Unterkunft A White Star Viilla

 

Unser vorletzter Tag an der Garden Route in Jeffreys Bay begann erneut mit Lärm. Nachdem wir wegen der Party der Guesthouse-Inhaber schon nicht einschlafen konnten, begann um 7:45 Uhr lautes Gehämmer. Was wir in der Dunkelheit nicht gesehen hatten war, dass auch noch renoviert wurde. So war an Ausschlafen nicht zu denken. Dafür versöhnte das Frühstück wieder. Beim Auschecken wurden wir gefragt, was wir nun vor haben. Da konnte ich es nicht sein lassen, zu antworten, bei der Tourist Information nach einer anderen Unterkunft zu suchen. Ganz erstaunt wurden wir gefragt, ob wir nicht zufrieden gewesen seien. Da erläuterte ich die Gründe und uns wurde sogar angeboten gar nichts bezahlen zu müssen. Das wollten wir aber auch nicht und so einigten wir uns auf den ½ Preis, der 300 ZAR = 40 Euro entsprach. Die Tourist Info war zwar super organisiert, aber der Mitarbeiterin fehlte das notwendige Engagement. Uns wurden zwei Häuser gezeigt, wo die Dame zwecks Nachfrage von freien Zimmern nachfragen wollte.

 
 

Auf einer großen Pinwand waren weitere Häuser abgebildet, wo wir uns schlussendlich selber etwas heraussuchten und mm einen Anruf baten. Es mag der Eindruck entstehen, dass ich ein Dauernörgler bin, aber wenn ich etwas schlecht finde, dann schreibe ich das auch. Der Leser aller Südafrika Seiten wird zu dem Schluss kommen, dass ich gute Leistung auch oft genug positiv dargestellt habe. Gegen 10 Uhr fuhren wir zu unserer Unterkunft für die nächsten zwei Tage, der „A White Star Villa“. Oben am Hang gelegen, etwa 300 Meter Luftlinie vom Meer entfernt mit einem genialen Blick auf den Indischen Ozeans vom Balkon aus. Das Haus, wie es der Name schon sagt, ist eine schneeweiße Villa, mit moderner Bauweise und Licht durchfluteter Architektur. Das Zimmer war mit 25 m2 eher klein, dazu noch ein kleines Badezimmer, aber auf der Terrasse war ein großer Pool, welcher den Preis von 400 ZAR = 53 Euro einigermaßen rechtfertigte (im Nachgang betrachtet war es doch ein wenig teuer für das was geboten wurde). Wir stellten die Koffer ins Zimmer und fuhren in den Ort.

 

Suferladen entlang der Hauptstrasse in Jeffreys Bay

 
 

Strand in Jeffreys Bay

 
 

Jeffreys Bay, mit 8.000 Einwohnern recht klein (in der Hochsaison 100.000 Einwohner), ist ein typischer Touristenort (keine Hochhäuser) und gleichzeitig eine Suferhochburg. In dem Ort findet jährlich ein Surf Weltcup statt. Zudem gibt es reichlich Restaurants, Kneipen und Surfequipent Ausstatter, welche den Ort irgendwie wie eine Traveler Hochburg auf mich wirken ließ. In keinem der auf unserem Weg entlang der Garden Route besuchten Orte schien es ein solch gutes Nachtleben zu geben. Zuerst fuhren wir an den Strand, um erneut den mit 30°C warmen Tag zu genießen. Obwohl entlang des ganzen Ortes nur Strände sind, fuhren wir bis zum Ende von Jeffreys Bay (Richtung Paradise Beach) und fanden in einer unbebauten Gegend einen Zugang durch die Dünen zum Meer. Dort ließen wir es uns für die nächsten zwei Stunden gut gehen. Außer uns, spielten etwa 500 Meter weiter ein paar Schwarze Fußball. Im Anschluss fuhren wir zurück in den Ort und aßen in einer großen Strandbar zu Mittag.

 
 

Ich bestellte ein Kilo Gambas, wonach ich entsprechend aussah und die mir noch lange schwer im Magen lagen. Mittlerweile 13 Uhr, beschlossen wir, in den Tsitsikamma Nationalpark zu fahren, durch den wir am Vortag nur durchgerast waren. Dazu wieder die 10 km zurück auf die N2 und dann 70 km in westlicher Richtung. Der 1994 gegründete Park, erstreckt sich 65 km entlang der Küste und ist zwischen 3,5 km und 200 Meter breit. Der Park ist dabei sehr vielfältig. Die Küstenlinie mit steil aufragenden Felsen, Lagunen und Stränden, ebenso wie Regenwald mit bis zu 50 Meter hohen und 800 Jahre alten Yellowwood-Bäumen. Die Gegend um den Tsitsikamma Nationalpark ist das regenreichste Gebiet der südafrikanischen Küste. Aber bei unserem Besuch hatten wir mit Sonnenschein und einzelnen Schäfchenwolken Glück. Leider ist von dem ursprünglichen Regenwald wegen der Abholzung von Hartholz nur noch 65.000 ha übrig geblieben.

 

Auf der N2 in Richtung Tsitskamma Natioal Park

 
                                  
 
 

Blockhütten im Tsitsikamma Park am Storms River Mouth

 

Wegen der zerklüfteten Küsten ist der Park auch die Heimat von über 280 Spezies von Vögeln. Bezüglich Wanderungen ist der Park für den nicht Profi Wanderer nur eingeschränkt zu Empfehlen. Für die Freaks gibt es den 42 km langen Otter Trail, vom Stroms River Mouth bis zum Natures Valley, der immer entlang der Küste führt und wofür fünf Tage zu veranschlagen sind. Alternativ gibt es noch den 65 km langen Dolphin Trail, welcher in zwei Tagen oberhalb der Klippen entlang führt. Für beide Wanderungen ist wegen der großen Nachfrage eine vorherige Reservierung von bis zu 12 Monaten im Voraus notwendig. Ohne Permit kann man aber auch ein 2,8 km langes Teilstück bis zum ersten Wasserfall laufen, wofür 4 Stunden veranschlagt werden sollte. Da es aber schon 15 Uhr war, entschieden wir uns für die Light Version am Storms River Mouth zur Hängebrücke. Sowohl der Otter Trail, als auch der zur Hängebrücke beginnen alle am Storms River Mouth.

 
 

Dabei von der N2 (ca. 10 km nach der großen Bloukrans Brücke von Plettenberg Bay kommend) etwa 7 km durch die mit Moosen und Sträuchern bewachsene Ebene, um dann steil bergab durch den Wald (alles asphaltiert) zur Küste. Bevor es abwärts geht, ist an einem Kassenhäuschen, 45 ZAR/Person = 6 Euro Eintritt zu zahlen. Unten fährt man noch zwei km entlang der Blockhütten und einem Campingplatz, in welche man sich, wenn man die Ruhe liebt einquartieren kann und gelangt dann zu einem kleinen Besucherzentrum mit Restaurant und Souvenirgeschäft. Dort parkten wir das Auto und staunten über die Landschaft. Schroffe Felsen brechen die heran rollenden Wellen mit lauten Getöse, bevor die Gischt im bis zu drei Meter hohen Bogen in die sich dahinter befindlichen Tide Pools fliegt. Wirklich beeindruckend. Wir liefen 1 km langen Weg zur Storm River Hängebrücke. Ein Holzsteg führt über teilweise sehr steile Stufen durch den Regenwald mit dichten Bewuchs, hohen Farnen und Lianen.

 
Suspension Bridge im Tsitsikamma Park
 
  Die Küste im Tsitsikamma Park

Teilweise kamen wir uns vor, wie im australischen Regenwald. Auf dem Hinweg hat man zur Linken die Bergseite mit dem dichten Wald und zur Rechten die Küstenlinie mit den am Fels zerschellenden Brechern. Besonders das letzte Stück hat reichlich steile Stufen (auf dem Hinweg bergab), sodass der Weg, obwohl nicht sehr lang, ziemlich anstrengend ist. Endpunkt war die Mündung des Storms River in den Indischen Ozean. Rechts und links ragen steile, ca. 200 Meter hohe Felswände empor, durch welche sich der Fluss die letzten Meter bis zur Mündung schlängelt. Darüber spannt die Suspension Bridge, eine Hängebrücke, welche leider zur Zeitpunkt unseres Besuches repariert wurde. So wurde uns der Blick in die Felsschlucht verwehrt. Der Weg führt noch 300 Meter weiter, bis ein Aussichtspunkt erreicht ist. An der Hängebrücke fahren Boote in den Fjord hinein, welche aber leider den Tag auch nicht in Betrieb waren, wegen ungünstiger Wetterbedingungen, wie auf einem Schild stand.

 
 

Bis zum Wendepunkt benötigten wir ca. 30 Minuten, hielten uns dort noch mal 15 Minuten auf und machten uns auf den Rückweg. Kurz vor dem Besucherzentrum befindet sich ein sehr kleiner, von Felsen eingerahmter Strandabschnitt, wo aber zum Nachmittag Schatten ist, weshalb wir auf ein Bad verzichteten. Stattdessen balancierten wir auf den Felsen herum, da es erstens Spaß machte und zweitens ein gutes Fotomotiv bot. Gegen 18.00 Uhr verließen wir endgültig den Tsitsikamma Park und fuhren die N2 in westlicher Richtung zur Bloukrans Brücke. Eine 216 Meter hohe Brücke, mit einer Spannweite von 272 Metern, welche das gleichnamige Tal überspannt. Aus der Richtung Port Elisabeth befindet sich 1 km davor eine Abfahrt, welche zu einem Aussichtspunkt führt. Dort kann man sowohl das Tal, als auch die Brücke bestens überblicken. Zudem werden von der Brücke auch Bungee Sprünge angeboten, welche gem. einem Zertifikat vom Guinness Buch der Rekorde der tiefste freie Fall der Welt seien soll.

 
Storms River Mouth - Schlucht, über welche sich die Hängebrücke spannt
 
                                  
 
  Zerschellende Wellen an den Felsen im Tsitsikamma National Park

Nichts für meine schwachen Nerven und selbst, wenn ich die 580 ZAR = 77 Euro kosten für einen Sprung bekommen würde, nicht mein Dingen. Da zum Zeitpunkt, zu welchem wir dort waren, gerade die Sonne unter ging, sprangen die Mutigen im Minutentakt. Das sahen wir uns ein paar Minuten an und machten uns auf den Weg zurück nach Jeffreys Bay. Unterwegs hielten wir kurz am ausgeschilderten Parkplatz des riesigen Yellowwood Baumes, aber 2 ZAR für einen Baum anzusehen zu bezahlen war uns zu blöde. Für die gesamte Strecke von 130 km benötigten wir incl. dem Stopp am Riesenbaum auf den Punkt eine Stunde, woraus sich schließen lässt, dass ich mächtig das rechte Pedal durchgedrückt habe. In Jeffreys Bay hielten wir noch kurz an einem Hamburger Laden und fuhren zu unserer Pension A White Star Villa. Beim Duschen stellte sich das nächste Problem. Es kam nur kaltes Wasser aus der Leitung. Susanne war ganz die harte und duschte trotzdem. Ich hingegen suchte und fand ein nicht vermietetes Zimmer und duschte einfach dort.

 
 

Im laufe des Abends fiel und auf, dass zudem der gesamte Balkon unter Wasser stand. Obwohl wir das Problem an die Vermieterin weiter gaben, die ab 18 Uhr nicht mehr im Haus ist, da sie wo anders wohnt (wir sie folglich mit dem Problem auch nicht mehr an dem Abend erreichen konnten), bestellte jene am Folgetag einen Klempner, der aber keinen Fehler fand. Also kam am nächsten Tag auch nur kaltes Wasser aus der Leitung, was den Preis von 53 Euro für die Pension für uns um so mehr als überhöht erschienen ließ. Wir sahen noch ein wenig Fernsehen und beendeten somit vom Wetter her mit 28°C sehr angenehmen Tag.

 
Bloukrans Bridge

                                                                                                                 

 
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