Woche 1

 

 

 

Woche 3
Woche 2

 

 
 

Wir begannen den Morgen geruhsam. Frühstückten auf der Terrasse und machten einen Spaziergang am Strand von Camps Bay, bei herrlichem Wetter und schon warmen Temperaturen, da wir erst um 10 Uhr mit Barbara, der Verwalterin der Ferienwohnung, zwecks Schlüsselübergabe verabredet waren. Die ersten Worte, als wir die Tür öffneten waren: „Seit ihr in der Sonne eingeschlafen?“ Wirklich nicht unberechtigt, denn wir hatten uns beide einen üblen Sonnebrand von der Talfelberg Wanderung eingefangen. Die Stirn glühte förmlich. Das Auto voll beladen, fuhren wir nach Kapstadt Downtown, zum District Six Museum auf der Buitenkant Street. Das Distict 6 war ein ausschließlich von der schwarzen Bevölkerung bewohntes Stadtviertel. Bis zum 11.02.1966, als dieses zum Wohnviertel für die weiße Bevölkerung erklärt wurde und daraus folgend die Schwarzen umgesiedelt wurden und die Häuser mit dem Bulldozer dem Erdboden gleich gemacht wurden.

 
Strand in Camps Bay
 
  Im District 6 Museum

Diese Aktion war bezeichnend für die Trennung der Hautfarben. Der somit entstandenen Lebensraum, wurde nicht durch die europäische Bevölkerung genutzt. Selbst heute, sind 35% der Fläche unbebaut. Eintrittpreis 10 ZAR = 1,33 Euro. Wir sind fälschlicherweise davon ausgegangen, dass sich das Museum hauptsächlich mit der Problematik der Rassentrennung, bzw. der Apartheid beschäftigt. Diese Annahme war falsch, denn bis auf eine Bank, auf welcher „For Europeans Only“ steht, sind ausschließlich Straßenschilder und Zeitungsausschnitte des ehemaligen Viertels auf zwei Etagen zusammengetragen worden und ausgestellt. Deshalb verließen wir das Museum nach 15 Minuten, um zurück nach Camps Bay und der Küstenstraße zum Kap zu fahren. Eine gut ausgebaute Strecke, welcher immer am Atlantik entlang durch die kleinen, noblen  Orte Bakoven, Oudekraal und Llandudo mit einen Millionärsvillen, die man aber von der Straße nicht sieht, führt. Man fährt unterhalb der 12 Aposteln entlang, eine Kette von Bergen.

 
 
Unterwegs am Straßenrand, wieder ein großer afrikanischer Markt mit Kunsthandwerk, wo wir hielten. Von Camps Bay nach 20 Minuten Fahrzeit, erreichten wie Hout Bay. Aufgrund seiner Größe, für einen Aufenthalt bei einem Kapstadtbesuch geeignet, in einer Bucht liegend, mit malerischem Strand. Da es schon nach 12 Uhr war, hielten wir dort nicht, sondern fuhren weiter südlich. Zwei km  hinter Hout Bay, erreichten wir die Mautstation des Campan´s Peak Drive, wo 22 ZAR = 2,93 Euro Maut zu zahlen ist. Diese Straße ist mit das beeindruckenste, was ich an Küstenstraßen je gesehen habe. Ähnlich wie der Highway 1 im Westen der USA, nur die Highlight auf 10 km komprimiert. 150 Meter über dem Meer, führt die Straße, in den Fels geschlagen, um den Capman´s Peak. Davon 3 km unter überhängendem Felsgestein und einem Tunnel. Recht häufig sind große Fangnetze zu sehen, um bei einem Erdrutsch das Gestein aufzuhalten. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass das halten wird.  
Der Strand von Hout Bay
 

 

Capman´s Peak Drive

Ebenso wie der Fahrer eines PKWs im Dezember 1999, welcher von einem 500 kg schweren Felsbrocken erwischt wurde. Kurz darauf brannte die gesamte Flora oberhalb der Straße durch einen Jahrhundertfeuer ab, was aufgrund mangelnden Halts des Untergrundes zu weiteren Erdrutschen führte. Die Straße blieb daraufhin bis zum 20.12.2003 gesperrt. Eine private Investorengruppe pachtete die Straße für 30 Jahr und machte diese befahrbar und sorgte für weitere Sicherungen. Unterwegs stoppten wir an den Haltepunkten, welche einen genialen Ausblick bieten. Danach erreichten wir Nordhoek, was in einer Heidelandschaft ähnlichen Ebene liegt. Bei Durchfahrt der Hauptverkehrsstraße sahen wir einen mittleren Polizeiauflauf mit Wasserwerkern und all´ dem, was man von Demonstrationen aus dem Fernsehen kennt. Abgebrannte Autoreifen und aus dem Weg geschaffte Straßensperren lagen herum. Die gesamte Szenerie fand unter großem Anteil der Townshipbevölkerung statt, war aber ruhig und unter Kontrolle.

 
                                  
 

 

Wir sahen zu, dass wir weiter kamen, dem Straßenverlauf folgend, landeinwärts bis zur Kreuzung M65, von wo aus es wieder zurück zur Küste geht. Sehenswert auf dem Weg, ist der schneeweiße Leuchtturm am Slangkop Point. Dann 10 KM die Küste entlang, bis zu einer Straußenfarm, davor ein weiterer african Market und dann endlich der Parkeingang. An der Zufahrt zum Cape Good Hope Natural Reserve zahlten wir pro Person 45 ZAR = 6 Euro Eintritt und hielten 800 Meter später auf einem unbefestigten Parkplatz mit schlechter Zufahrt an der Smithwinkel Bay. Der zugehörige Aussichtspunkt liegt ca. 100 Meter über dem Meer mit einem atemberaubenden Blick auf die False Bay. Auch ein Wanderweg zum Kap beginnt dort. In Anschluss fuhren wir gleich die 13 KM bis zum Cape Point durch, welchen wir gegen 14 Uhr erreichten. Wir fanden einen Parkplatz direkt vor dem Info Center (was nicht selbstverständlich ist). Rechts daneben befindet sich ein Souvenirshop nebst Restaurant.

 
Strassenverlauf am Capman´s Peak Drive
 
  Weg zum Historical Lighthouse am Kap der guten Hoffnung

Wir liefen vom Info Center den befestigten, aber steilen Weg ca. 1 KM zum Historical Lighthouse. Für die Fußkranken gibt es eine Zahnradbahn. Der Leuchtturm wurde 1860 dort 249 Meter über dem Meeresspiegel errichtet, war aber nur bis 1911 in Betrieb, da er oft in Nebel gehüllt war. Wir genossen die Aussicht und liegen über einen unbefestigten Weg bis zum Ende der Landzunge zum zweiten, danach installierten Leuchtturm, 87 Meter über dem Meer. Am ersten Leuchtturm noch eingroßer Menschenauflauf, waren wir am zweiten, sowohl auf dem Weg, als auch am Turm gänzlich alleine. Fast wieder am ersten Leuchtfeuer, war eine englischsprachige Schautafel installiert, mit allen geographisch wichtigen Punkten der Welt. Z. B. der östlichste, westlichste,..... Punkt des amerik. und eurasischen Kontinents. Ein amerikanisches Ehepaar entdeckte voller Schrecken, dass kein Punkt in den USA dort eingezeichnet ist. Amis.... Unterhalb des Leuchtturmes picknickten wir und liefen danach zum Auto zurück.

 
 

Dann ca. 5 km zum Cape of Good Hope, dem südlichsten Punkt der Halbinsel (außer einem Schild unbebaut). Wie fälschlicherweise angenommen wird, ist dieses nicht der südlichste Punkt Afrikas, denn das ist das Cape Agulhas, 150 km östlich. Am Ende der Straße ein kleiner Parkplatz und das aus dem TV bekannte Holzschild, welches das Kap der Guten Hoffnung anzeigt. Just als wir vor dem Schild ein paar Fotos machen wollten, kam ein Bus Japaner an. Wir reagierten nicht schnell genug und von nun an war das Schild belagert. Trotzdem gelang es uns, ein Foto davon zu schießen (war nicht einfach). Am Rande sei erwähnt, dass dies der einzige Bus Japaner war, der uns begegnete. Ganz im Gegenteil zu Australien und den USA. Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Rückweg und sahen am Straßenrand (noch im Park) acht Paviane, bzw. Baboons sitzen, welche den haltenden Autos mit einer gewissen Gelassenheit gegenüber reagierten. Hinter dem Parkausgang schlugen wir entgegen dem Hinweg die östliche Richtung ein, entlang der Küste der False Bay.

 
Blick vom Leuchtturm auf den südlichsten Zipfel des Kaps
 
  Paviane in den Sträuchern des Cape Point Nat. Reserve

False Bay deshalb, weil aus Asien kommende Seefahrer oft eine zu früh abbogen, um nach Kapstadt zu gelangen (nicht anders als heute ohne Navi). Die Straße schlängelt sich entlang der steilen Berghänge der Castle Rocks. Bei Boulders sahen wir Granitblöcke im Wasser mit menschenleeren Stränden und ein Pinguinpaar. Wir kamen aber dummerweise nicht auf die Idee anzuhalten. Erst nachher lasen wir, dass sich dort eine Kolonie von 2.500 afrikanischen (was auch sonst) Pinguinen, genannt Jackass (die heißen wirklich so) befindet. 30 Minuten nach verlassen des Natural Reserves, erreichten wir Simon´s Town. Bei der Durchfahrt auf der Hauptverkehrsstraße sahen wir auch dort Häuser im viktorianischen Stil. Da entlang des ganzen Ortes ein einziger Stau war, konnten wir diese etwas länger betrachten. Der Ort wirkte uns sehr industriell (Fischfang, -verarbeitung und großer Marinehafen). Bei der Durchfahrt erhielten wir zwar nur einen flüchtigen Eindruck, aber meinen Urlaub möchte ich dort nicht verbringen.

 
                                  
 
 

Über Glencairn erreichten wir bald Fish Hoek und auch hier die gesamte Durchfahrt durch den Ort ein einziger Stau. Auch dieser Ort wirkte recht lieblos auf uns, im Vergleich zu anderen Strandorten, die wir bereits gesehen haben oder noch sehen werden. Einzig ein breiter, lang gezogener Strand hellte für uns das Bild ein wenig auf. Dieser war aber stellenweise verbaut, mit großen Bettenburgen. Kurz darauf erreichten wir Muizenberg, wo wir wegen einer Umgehungsstraße nicht durch den Ort mussten, aber nahezu endlose Strände sahen. Der Ort ist auch nicht klein, sodass es drum herum (Restaurant, Geschäfte...) einiges gibt. Von Muizenberg fuhren wir fortan die M310 in östlicher Richtung weiter, direkt durch die Dünen. Rechts das Meer nur zehn Meter entfernt, links die Dünen. Da die Straße nicht wesentlich höher als das Meer liegt, wird man dort wohl mal nasse Füße, bzw. Reifen bekommen... Kurz darauf erreichten wir die N2 (2-spurige Autobahn), welcher wir 4 km folgten, um dann wieder auf der Landstraße M310, noch 11 km bis Stellenbosch zu fahren.

 
Das Schild am Kap
 
  Landstrasse mitten durch die Dünen

Wegen des Stop and Go in Simon´s Town und Fish Hoek, fuhren wir zwei Stunden vom Kap aus, wovon wir sicherlich davon 40 Minuten im Stau standen. Stellenbosch erreichten wir um 17:45 Uhr und dank der guten Beschilderung von der Hauptstraße aus, fanden wir sofort die Tourist Information (Öffnungszeiten bis 18 Uhr). Untergebracht in einem alten, historischen Haus und die am besten sortierte Zimmervermittlung auf unserer gesamten Route, suchten wir uns etwas passendes. Man sucht sich an einem, der nach Übernachtungspreis sortierten Regale, in welchem Kärtchen in Form vom kleinen Hochglanzprospekten liegen, die passende Unterkunft. Diese wird dann von einem Mitarbeiter auf Verfügbarkeit angefragt. Da wir erst 5 Minuten vor Schließung dort waren, war die ein oder andere Unterkunft schon belegt. Schlussendlich kamen wir in der Yellow Lodge unter, einer alten Villa in einer Seitenstraße mit großen Plantanen -Bäumen wir dem Haus. Wie zu Hause bei meinen Eltern.

 
 

Das Zimmer etwa 28 m2 mit geräumigen Badezimmer, Terrasse, und kleinem Gemeinschaftspool für 500 ZAR = 67 Euro ein angemessener Preis. Nur leider direkt gegenüber der Rezeption, was die Nacht nicht ganz ruhig verlaufen ließ (Deutsche Stimmen störten die Nachtruhe!!!) Aber so ist das, wer spät kommt, muss nehmen was noch da ist. Ich fuhr noch kurz zu einer nahe gelegenen Mall zu einer Burger Kette, um zu Abend zu essen. Wir sahen noch ein wenig Fernsehen, ich rauchte auf der Terrasse  und wir lasen ein wenig, bevor der Tag für uns beendet war.

 
                                                                                                              
 
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