Woche 1

 

 

 

Woche 3
Woche 2

 

 
 
Cableway, Gondel auf den Tafelberg

Der zweite Tag in Kapstadt empfing uns wieder mit strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel. Nach kurzen Frühstück der Aufbackbrötchen, welche wir am Vortag im Supermarkt gekauft hatten, nutzen wir das Wetter, um sofort auf den Tafelberg zu fahren. Denn zu oft ist dieser in Wolken gehüllt oder es ist so windig, dass die Seilbahn nicht fährt. Von Camps Bay auf halben Weg in die Innenstadt, an der Kreuzung, wo die Abzweigung zum Signal Hill ist, geht die Tafelberg Road ab und nach zwei Serpentinen erreicht man automatisch die Talstation. Parkplätze sind am Straßenrand reichlich vorhanden. Um 10 Uhr kauften wir uns Tickets für jeweils 115 ZAR (=15,30 Euro), mussten max. 10 Minuten warten und los ging es. Von der Talstation auf 366 M.ü.n.N., bis zur Bergstation auf 1.085 Meter benötige die 64 Passagiere fassende Gondel, welche ich den Schweiz hergestellt wurde, ohne Pfeiler gestützt, lediglich 2 Minuten. Das besondere ist, dass sich die Gondel während der Fahrt um 360 Grad dreht und man deshalb, egal wo man am Fenster steht, sowohl Blick auf den Berg, als auch das Tal unter sich hat.

 
 
Oben angekommen, war es entgegen unserer Erwartung (wir hatten Jacken dabei) gar nicht merklich kühler, sondern jenseits der 25°C. In der Bergstation ist auch das Top of the Top, ein Tagungszentrum mit Blick auf die City und das Paradise Peak Bistro (zur Zeit unseres Besuchs noch geschlossen). Darüber hinaus gibt es ein paar Meter weiter das Dizzie Dassie SB Restaurant, welches wir auf dem Rückweg besuchten. Auf dem Plateau genossen wir als zuerst die Aussicht, welche sich hauptsächlich in Richtung Lion´s Head, Signal Hill und Camps Bay richtet. Eigentlich wollten wir eine kleine Wanderung, den Outer Circle (30 Minuten) oder den Plattclip George Walk (45 Minuten) machen. Aber es kam anders. Wir liefen den gut ausgebauten Outer Circle entlang und entdeckten am Scheitelpunkt eine kleine Schlucht, in welche man an einem Stahlseil entlang (zum festhalten, nicht balancieren) über „Stock und Stein“ heruntersteigen konnte. Dieses machten wir und erreichten eine Ebene, wo viele unterschiedliche kleine Sträucher wachsen.  

Blick von Tafelberg mit Blick auf den Lion´s Head und Robben Isand

 

 

Auf dem Tafelberg - Heidelandschaft

Ein Weg führte nicht weit von der Abbruchkante des Table Mountains, immer weiter in süd-westlicher Richtung. Zudem war auch der Touristenauflauf nur 15 Minuten abseits der Bergstation kaum noch vorhanden, sodass wir uns entschlossen, den durch einen gelben Fuß auf den Fels gemahlen und somit markierten Weg weiter zu folgen. Nach etwa 90 Minuten und zwischenzeitlichen kleinen Klettereinlangen, erreichten wir das Ende des Wanderweges, den MacLears Beacon, dem eigentlich höchsten Punkt des Tafelbergs. Von dort bot sich ein genialer Blick auf die Cape Flats, die südlichen Stadtteile, bis Hout Bay, die False Bay und leicht im Dunst gelegen, sogar das Kap der guten Hoffnung. Nicht zu vergleichen mit dem an der Bergstation. Nach 15 Minuten Rast am höchsten Punkt, der durch aufeinander gestapelte Steine markiert ist, begannen wir mit dem Rückweg. Da es sich um einen Rundweg handelt, ging es an der anderen Abbruchkante des Bergs zurück.

 
 

Zuerst durch eine Art Heidelandschaft, teilweise über Holzstegen und dann weiter direkt am Abgrund entlang, mit unbeschreiblichen Blicken auf die Stadt. In Summe dauerte der Weg bei mittlerem Gehtempo und einigen Fotostops 2,5 Stunden und ist, wenn man ein wenig Abseits des Trubels auf der Ebene wandern möchte, sehr zu empfehlen. Dummerweise hatten wir nichts zu trinken dabei, da wir eine der eingangs genannten Wanderungen geplant hatten. Deshalb war der Durst groß, als wir das Dizzie Dassie SB Restaurant gegen 13 Uhr erreichten, wo wir zu vernünftigen Preisen auch gleich zu Mittag aßen. Da wir aus gleichem Grunde auch keine Sonnencreme dabei hatten, ahnten wir noch nicht, mit was für einem Sonnenbrand wir die nächsten Tage zu kämpfen hatten. Da es schon so spät war, machten wir uns direkt auf den Weg mit der Gondel nach unten. Am Auto, wurden wir zum ersten mal mit einer Besonderheit Südafrikas konfrontiert. Und zwar gibt es dort kommunal lizenzierte Parkwächter, welche fürs Aufpassen aufs Auto 3 ZAR (0,40 Euro) verlangen (kein Muss).

 
Auf dem Tafelberg mit den Häusern Kapstadts im Hintergrund
 
                                  
 
  Häuserschluchten in Kapstadt

Zu erkennen an einer gelben Weste, mit der Aufschrift „Parking Instructor“. Eigentlich handelt es sich um ein Programm des Staates, um der schwarzen Bevölkerung, welche sonst kein Einkommen hätte, so zu genau diesem zu verhelfen. Anfangs noch ganz witzig, nervten diese auf dem weitern Weg unserer Reise, da jene auch beim Einparken behilflich sind, meinem Empfinden nach aber meist nur wirre Zeichen machten und im Weg herum standen. Ich hatte immer Sorge einen umzufahren, wenn er hinter dem Auto stand. In größeren Städten oder Touristenattraktionen standen diese immer (zu fast jeder Uhrzeit) und überall herum. Unser nächster Weg führte uns in die Innenstadt. Am Montag ausgesprochen geschäftig und deshalb gar nicht mehr so unsicher wirkend wie am Sonntag, parkten wir das Auto im Parkhaus im Gebäude der Hauptpost. Die Innenstadt ist wie in den meisten Millionenstädten, ein reines Dienstleistungszentrum mit Hochhäusern. Wo wir schon bei den Millionen sind – 2006 hatte Kapstadt 2,375 Mio.

 
 

Einwohner, mit den Vorstädten und Townships (deren Zahlen immer auf Schätzungen beruhen) 4,302 Mio. Zuerst liefen wir die Adderley Street entlang zum Hauptbahnhof und durchstreiften die Einkaufspassagen der beiden genannten Gebäude. Auch am Flower Market kamen wir vorbei, dessen Bepflasterung aber aktuell erneuert wurde, sodass lediglich drei oder vier Stände am Rand der Baustelle übrig blieben. Aus dem Reiseführer wusste ich, dass es am Bahnhof einen afrikanischen Markt geben würde, welchen wir suchten und auch fanden. Den Weg dorthin um den Bahnhof, fanden wir weniger ansprechend, wenn nicht sogar etwas unsicher. Wenn man rauchte, wurde man nach Zigaretten angeschnorrt und der Gipfel war, dass man mich fragte, ob man einen Schluck aus meiner Cola haben könnte (igitt). Bei der Gelegenheit möchte ich betonen, dass ich mich damit nicht über die in der Innenstadt ersichtlichen Armut der schwarzen Bevölkerung lustig machen möchte.

 
Afrikanischer Markt in Kapstadt
 
  Long Street mit viktorianischen Häusern

Der Markt hielt nicht was er versprach, sondern handelte es sich mehr mm einem Markt von Schwarzen für Schwarze. Weiße waren außer uns gar nicht von gegen. Als schnell geordneter Rückzug, zurück zum Hbf und über die Riebeek St. zur Long Street. Unterwegs wurden wir recht penetrant um Geld angebettelt, wobei wir uns fragten, wie wir als Touristen erkannt wurden. Meinen Reiseführer hatte ich genau aus diesem Grund in einer Plastiktüte. Am Koopmans de Wer House war ein großer Platz, wo wir eher zufällig einen richtigen afrikanischen Markt mit Kunsthandwerk entdeckten. Dieser war mit geschätzten 70 Ständen recht groß und stellte sich als der größte unserer gesamten Reise heraus. Hier verbrachten wir die nächste Stunde und erstanden nach längerem handeln, wodurch sich der Preis um 2/5 reduzierte, drei Fische fürs Badezimmer. Diese sind aus einem Metallgestänge gefertigt, aus kleinen, bunten Kügelchen besteht, welche an den Drähten aufgereiht sind.

 
 

Wir liefen weiter die Long Street entlang, wo wunderschön restaurierte  viktorianische Häuser stehen, welche mich aufgrund ihrer Bauweise mit schmiedeeisernen Balkons, sehr an die Burbon Street in New Orleans erinnerte. Dort gab es auch viele Hostels und kleine Kneipen. In einer machten wir Rast und tranken etwas. Mittlerweile schon nach 17 Uhr, liefen wir zurück zum Auto und fuhren gleich durch zur Strandpromenade von Camps Bay, wo wir zu Abend aßen. Wenn man in Kapstadt ist und seine Frau zum Abendessen ausführen möchte, kann ich diesen Ort sehr empfehlen. Es reihen sich viele Restaurants (die meisten auf Seefood spezialisiert) aneinander, auch genügend der etwas gehobenen Art. Einzig die Straße stört, wo reger Betrieb war. Ich gönnte mir einen kleinen Hummer (in Südafrika Crayfish genannt) mit 4 King Prawns, Susanne sich ein Seefood - Spagetti. Beides wirklich sehr lecker. Während wir aßen, ging die Sonne im Meer auf der anderen Seite der Straße unter – eine wirklich schöne Atmosphäre.

 
...und noch ein Bild von der Long Street
 
                                  
 
  Blick vom Dach unseres Parkhauses über Kapstadt

Danach sind wir kurz den Hügel rauf zu unserem Appartement, um uns wärmere Sachen anzuziehen und danach noch einmal zur Victoria & Alfred Waterfront zu fahren (Öffnungszeit bis 21 Uhr). Dort bummelten wir noch zwei Stunden durch die Geschäfte, nutzen den Internetzugang, den es in jeder größeren Filiale der  südafrikanischen Post gibt und ehe ich dran gedacht hatte, waren die Liquor Shops schon wieder geschlossen. Dabei stellten wir fest, dass an der V&A Waterfront aufgrund der vielen Restaurants und Kneipen, ein reges Nachleben herrscht. Ich suchte das Hardrock Cafe, um mir das obligatorische T-Shirt zu kaufen, musste aber erfahren, dass dieses vor einem halben Jahr geschlossen wurde. Gegen 21 Uhr fuhren wir wieder zurück zum Appartement. Auf dem Weg kamen wir sowieso fast am Signal Hill vorbei, sodass wir die Gelegenheit nutzen, dort herauf zu fahren und den Blick auf das Lichtermeer von Kapstadt zu genießen. Außer den „Parkwächtern“ (haben die denn nie Feierabend) war dort kein Mensch, sodass ich einen Besuch dort als „Must Do“ eines Kapstadtaufenthaltes benennen würde. Um 22 Uhr waren wir „zu Hause“, saßen noch etwas auf dem Balkon und genossen sowohl die Aussicht auf Camps Bay und die Bucht, bzw. lauschten dem Meeresrauschen.

 
 
  Kapstadt bei Nacht - Fotografiert vom Signal Hill
 
 
                                                                                                            
 
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