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Nach 134 Meilen und 3 Stunden Fahrzeit erreichten wir den
Highway 160, die Stichstraße zu den 4 Courners,
welchem wir stur geradeaus weitere 16 Meilen folgten, um zu unserem
ersten Tagesziel zu gelangen.
Die Landschaft veränderte sich dort in eine vegetationslose, unbewohnte
Gegend. So sieht das Land, welches den Indianern zugestanden wurde,
meistens aus. Vor dem Four Courners Monument befindet sich eine Schranke
und natürlich ein Kassenhäuschen. pro Person $5 Eintritt sind dort
fällig, denn die Native Americans haben mit dem Nationalparkpass
überhaupt keine Verträge. Was sieht man dort? Natürlich den
Punkt, in welchem sich die Staaten Utah, New Mexico, Arizona und
Colorado treffen. |
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Baulich durch ein Podest aufgewertet, mit den Fahnen der
Bundesstaaten drum herum. Natürlich dürfen dort die
windschiefen Hütten der Indianer nicht fehlen, wo jene
versuchen, ihre Handwerkskunst zu verkaufen. Man sieht
nichts besonderes, nur einen imaginären Punkt, der
geographisch seine Bedeutung haben mag in einer
ansonsten toten Gegend.
Nach 10 Minuten hatten wir alles gesehen und fuhren zurück über die
Stichstraße zum Highway und von dort aus nach Süden. Dabei überfuhren
wir die Staatengrenze von New Mexico (kommt in der Nähe der 4 Courners
öfters vor, dass man in einen neuen Bundesstaat gelangt) und von dort
aus weiter südlich nach Shiprock. |
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Dort aßen wir um 14 Uhr beim ortsansässigen Mc Donalds zu Mittag.
Irgendwie lief dort alles langsamer, man kann es auch entspannter nennen.
Außerdem waren wir die einzigen, nicht indianisch aussehenden Personen dort.
Den senkrecht aufragenden Felsen, welcher dem Ort Shiprock seinen Namen gab, sahen wir
uns nicht an und fuhren auf dem Highway 64 östlich nach Farmington.
Zwischen den beiden Orten reihen sich alle möglichen Händler und
Dienstleister aneinander und es sah einfach nur schmutzig aus.
Schrottautos standen vor sich hin rostend seit Jahren in den Vorgärten. Dazu
schiefe Häuser, teilweise im Adobe Stil und der Müll lag auf amerikanische
Art entsorgt auf den Freiflächen. |
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Man sieht deutlich, dass New Mexico ein sehr armer Bundesstaat ist. In Farmington verfuhren wir
uns zudem und drehten eine Extrarunde, bevor wir auf die NM-371 (auch
Bisti Highway genannt) nach Süden gelangten. Von dort aus weitere 20
Meilen südlich, wo Schilder am Rande des Highways den Zugang zu den Bisti Bandlands über eine Dirt Road aufzeigen. Die unbefestigte Straße
zum südlichen Teil der Bistis ist in bestem Zustand und mit jedem PKW
befahrbar. Zudem ist der Weg gar nicht zu verfehlen. In anderen
Reiseberichten wird der Zugang von Norden her beschrieben. Vergesst ihn,
denn den gibt es nicht mehr. Man endet vor einem neu gezogenen Zaun.
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Nach etwa 3 Meilen nicht asphaltierter Strecke (der Weg ist nicht
zu verfehlen, nach 1,5 Meilen links abbiegen) erreichten wir den
Parkplatz. Dort befindet sich ein Zaun, welcher den Beginn des Trails
markiert. Dann immer dem GPS System nach zum Punkt N 36° 16´10“ / W 108°
13´ 30“, etwa 1,5 Meilen quer durch die Landschaft, bis wir eine kleine
Ansammlung von Bistis erreichten. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir
waren enttäuscht, der landschaftliche Tiefpunkt unserer Reise. Man läuft
über graue sandige Hügel, welche aussehen, als wenn man beim Renovieren
den Putz von den Wänden „gekloppt“ hätte, diesen in eine Ecke gefegt,
dann befeuchtet und zu einem Hügel geformt hätte. |
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Die schäbiste und
farbloseste Gegend, die ich je gesehen habe. Hinzu kommt, dass man auf dem
Hügel die Bistis zwar vor Augen hat, aber schwer einen Weg findet,
direkt zu jenen zu gelangen.
Und zwar, weil außer unserem zufällig auf dem Hinweg gefundenen
Aufgang alle Abstiege von dem Hügel zu steil waren, um ohne
Verletzungen hinunter zu kommen. Also wieder den ganzen Weg
zurück und um die flächenmäßig ausladenden Hügel herum… Es gibt
noch weitere Bisti Ansammlungen in dem Gebiet, aber beim Anblick
der ersten Formation war uns nicht danach, dafür weitere Mühen
auf uns zu nehmen. Also liefen wir gefrustet zurück zum Auto und
beratschlagten über den weiteren Verlauf unserer Route. |
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Eigentlich wollten wir am Folgetag das Kasha Katuwe National
Monument besuchen, aber das hätte eine Fahrstrecke von
zusätzlichen 4 Stunden weiter nach New Mexico hinein
bedeutet (die wir dann auch wieder hätten zurück fahren
müssen). Da ich erstens wegen einer Erkältung stark
angeschlagen war und wir zweitens einen weiteren Reinfall
bezüglich der Sehenswürdigkeit befürchteten, entschlossen
wir uns für Plan B. Dieser beinhaltete zurück nach
Arizona zu fahren, somit die Fahrstrecke deutlich zu
verkürzen und anstelle von langen Fahrtagen, mehr Ruhe
einkehren zu lassen. Also fuhren wir zurück nach Farmington
in New Mexico, stellten uns vor einem preiswerten Motel,
zapften deren Wireless Internetverbindung an, um uns ein
Motel zu suchen. |
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Im Rodeway Inn Motel vor dem wir standen, wollten wir nicht
bleiben. Dort begannen Farbige gerade eine Party zu feiern,
mit entsprechender Bingo Bongo Musik aus den
Autolautsprechern. Keine Meile entfernt ist das Holiday Inn
Express Motel, wo wir für $75 eincheckten. Abgesehen von Las
Vegas unser bestes Motel auf der gesamten Route, wie sich
herausstellte. Und sogar mit einem reichhaltigen
Frühstücksbuffet, ganz und gar nicht das, was wir sonst von
der amerikanischen Art und Weise zu frühstücken kannten.
Gegenüber dem Motel ist ein Lota-Burger, eine kleine
Burgerschmiede, in der wir zu Abend aßen, bevor ich wegen
der starken Erkältung um 21 Uhr im Bett verschwand. |
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