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Ich habe noch gar nicht erwähnt, dass wir dieses mal nicht zu
zweit unterwegs waren, sondern auch die Eltern dabei waren.
Unsere Route ähnelte sich in den ersten 1 ½ Wochen, die
Besichtigungspunkte tagsüber waren unterschiedliche (aber nicht
weit voneinander entfernt) und das Motel zur Nächtigung jeweils
das Gleiche.
Dazu benötigten wir 2 Leihfahrzeuge. Zuerst in den
Walmart, um die Lebensmittel und Getränke
Grundausstattung nebst Cooler zu kaufen. Dort
kauften wir ein Navi, um das Verfahren der Eltern
praktisch auszuschließen. Anschließend wieder zum
Mietwagenzentrum am Flughafen, um den zweiten Leihwagen
abzuholen. |
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Da um 11 Uhr am Samstagmorgen wohl viele Flugzeuge
gelandet waren, dauerte es fast eine Stunde, bis wir an der Reihe waren.
So bekommt man den Tag auch rum… Da es eine One-Way Miete war (Abgabe in
Kalifornien), bekamen wir einen Stempel in den Vertrag,
dass der Wagen ein CA-Kennzeichen haben musste. Da nur
zwei Fullsize Fahrzeuge mit entsprechendem Kennzeichen
in der Choice Line standen, behauptete ich beim Aufseher
einfach, der eine würde innen nach Zigarettenrauch
stinken (sagt genau der Richtige…) und beim anderen kam
mittig aus dem Kofferraumteppich eine Schraube, die die
Koffer aufgeschlitzt hätte. |
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Der Plan ging
auf und schon standen wir bei der Luxory Kategorie, aus der wir uns einen
aussuchen sollten. Schließlich wurde es ein roter Chrysler 300, ein
Wohnzimmer auf Rädern. Vor dem Mietwagenzentrum die Koffer umgepackt und
schon ging es mit 2 Autos on the Road in Richtung der roten Steine. Über die
I15 nach Nordwesten, 77 Meilen bis nach Riverside, NV an der Grenze nach
Arizona. Im nahen Mesquite noch kurz bei Mc Würg zu Mittag gegessen, dort
das rote Wohnzimmer stehen lassen und mit unserem 4 WD Jeep weiter. Ziel
war Little Finland, die fragilen Steinformationen nicht weit vom Valley of
Fire. |
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Nachfolgende
Entfernungsangaben sind sehr ungenau. Diese bitte nicht als Grundlage
für eine Fahrt zu Little Finland nehmen, da es unterwegs viele
Abzweigungen gibt und das Verfahren somit vorprogrammiert ist (bei Interesse
bitte eine kurze Mail senden und ich schicke die genauen GPS Koordinaten). Im kleinen Ort
Riverside direkt nach der Brücke über den Virgin River rechts abgebogen und
der auf der ersten Hälfte asphaltierten Gold Butte Back Country Byway gute
30 Meilen gefolgt. Man fährt immer südlich durch eine unerwartet grüne
Landschaft mit den Virgin Mountains im Hintergrund. Im weiteren Verlauf wird
die Gegend immer trockener und Joshua Trees säumen den Straßenrand. |
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Vorbei an den
Steinformationen der Whitney Pocket bogen wir schließlich auf eine
deutlich schlechter werdende Piste ab, wo man mit einem PKW nicht mehr
voran kommt (Beschildert nach Devils Throat). Nach weiteren 1,5 Meilen ein
erneuter Abzweig, welcher später in ein sandiges Flussbett führt. Dieser
Piste folgten wir erneut ca 5 Meilen. Dann ein letzer Abzweig und noch eine
knappe Meile bis zum Ende der Straße, von wo aus es nun zu Fuß weiter ging.
Keine 0,5 Meilen durch eine sandige Landschaft (beschwerliches Laufen) und
wir standen in einem Tal, an dessen Abbruchkante wir die Felsformation
Little Finland oben sahen. |
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Also außen
herum, über einen rostigen Zaun gestiegen und schon waren wir in dem
Gebiet dieser fragilen, zerbrechlichen Fabelwesen. Der Hinweg ab dem
Highway I15 hatte etwas über 1 ½ Stunden in Anspruch genommen und so war
es bereits 17.30 Uhr als wir dort eintrafen. Mein erster Eindruck war:
Die sind aber klein, die habe ich mir aufgrund der Fotos im Internet
deutlich größer vorgestellt. Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit
stand die Sonne schon tief und die Figuren begannen richtig schön zu
leuchten. Wir blieben noch 45 Minuten, bis die Sonne hinter dem Horizont
verschwunden war und die Steine kurz zuvor knallrot leuchteten. |
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Dabei sprangen
wir kreuz und quer durch die Steinformation und
die Kamera vollbrachte Höchstleistungen.
Allerdings ist Vorsicht geboten, denn die
schönsten, zerklüftetsten Formationen befinden
sich direkt am Abgrund und dort geht es ca. 15
Meter hinunter.
Um 18.30 Uhr schließlich der Rückweg. Solange es noch
dämmerte, kein Problem, aber im Dunklen sah irgendwie
doch alles gleich aus. So kam es, dass wir uns im Backcountry verfuhren. Im Wash
gibt es ab und an mal zwei Wege, welche später
immer wieder zusammen führen. Dabei muss ich
wohl mal einen erwischt haben, der doch nicht
wieder auf die Hauptpiste zurück führt. |
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Zum Glück hatten wir ein GPS Gerät dabei (ohne
rate ich das Aufsuchen dringendst ab),
welches den Hinweg mitgetrackt hatte. Das brachte uns wieder
auf die richtige Spur, sodass wir erst um 20.30 Uhr wieder
auf dem Highway I15 waren. In Mesquite holten wir noch das
Zweite Auto und fuhren noch eine knappe Stunde nach Saint
George, wo wir uns im Economy Inn auf dem St. George
Boulevard einquartierten. Ein sehr einfaches, preisgünstiges
Motel ($34,99) mit Internetanschluss, wenn man keine
besonderen Ansprüche für die Nächtigung hat. Schließlich
noch kurz zum ortsansässigen Dennis, den der
Hunger war ausgesprochen groß. Um 23 Uhr war
schließlich der Tag für uns vorüber. |
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Abschließend möchte ich bemerken, dass der
Besuch von Little Finland aus meiner Sicht kein
wirkliches Highlight im Südwesten der USA ist. Wenn man
schon öfters dort war, bereits viel gesehen hat und etwas
Neues erleben möchte, dann nur zu. Aber.. von der I15
benötigt man mit An- und Abfahrt mindestens 5 Stunden. Ich
habe mir diese Skulpturen bedeutend größer vorgestellt.
Manche sind keine 20 cm groß, die Größten maximal einen
Meter. Folge dessen sind alle hier veröffentlichten
Aufnahmen Nahaufnahmen und man sollte sich nicht von der
Perspektive täuschen lassen. Achja, ein 4WD Jeep mit
entsprechender Bodenfreiheit ist für diese Tour unerlässlich!!! |
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