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Dort angekommen, wussten wir zwar überhaupt nicht wo es weiter geht,
aber in China läuft man einfach den Menschenmassen hinterher. Die
vielen Verkäufer von hauptsächlich gegarten, für uns undefinierbaren
Lebensmitteln am Straßenrand ließen und in Ruhe und auf dem wie
immer überfüllten Bürgersteig etwa 10 Minuten ins Zentrum von Qibao.
Dort sind zwar jede Menge Geschäfte, aber wir sahen weder eine
Altstadt, noch Kanäle, die wir dort erwarteten. Da wir ja
vorbereitet waren, hatten wir auf einem Ausdruck Bilder von unserem
Ziel – also fragten wir jemanden, indem wir den Ausdruck zeigten. |
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Das wiederholten wir 3x (auch weil Asiaten irgendetwas antworten, um
bei Unwissenheit das Gesicht nicht zu verlieren) und da die
Antworten übereinstimmten, fanden wir auch alsbald die Altstadt mit
den kleinen Gassen. Was sich allerdings dort an Menschen drängte,
spottete jede Beschreibung und wir waren ja aus der City von
Shanghai schon einiges gewohnt. Wir schoben uns unter
Vollkörper-Kontakt mit anderen Chinesen durch die schmalen Gassen,
vorbei an den Geschäften, das machte so wirklich keinen Spaß mehr.
Nach 10 Minuten für 300 Meter erreichten wir eine steinerne Brücke
über den Puhui River. Denn mehrere kleine Kanäle durchziehen den
Ort, auf denen man sich mit kleinen Booten herum fahren lassen kann. |
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Wir aber verzichteten darauf noch tiefer in das Gewühl einzutauchen
und nahmen einen Querweg parallel zum Fluss aus dem größten Gewühle
hinaus, wieder zurück zur Hauptstraße und dann weiter zur U-Bahn.
Grundsätzlich ist die Qibao Old Street wirklich sehenswert und aus
meiner Sicht das originäre, nicht moderne China. Friseure gehen
ihrem Handwerk auf der Straße nach und allerlei merkwürdige
Lebensmittel werden verkauft. Mit der Linie 10 und weiter Linie 2
fuhren wir zurück ins Stadtzentrum, mit dem Ziel „The Bund“. Dort
waren wir zwar schon 2 Tage zuvor, aber da dies mit der Skyline das
Wahrzeichen der Stadt ist und wir alles Wichtige in Shanghai gesehen
hatten, zog es uns dort noch mal hin. |
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Wir fanden ein ruhiges
Plätzchen, es war mit ca. 26 Grad angenehm warm und so setzten wir
uns hin und genossen den Moment. Von dort liefen wir zur Nanjing
Road, der Haupteinkaufsstraße der Stadt und liefen diese erneut bis
zum People´s Square. Da es um 17.30 Uhr schon dunkel wurde, wollten
wir uns den Bund, bzw. die Skyline noch mal bei Dunkelheit ansehen.
Also fuhren wir mit der U-Bahn zur East Nanjing Road, wo diesmal die
Bahn auch anhielt. Aber kaum an der Uferstraße angekommen, wurde
diese von Polizisten bereits abgesperrt. Wer der Meinung war, dass
die Absperrung nur zur Zierde war, erhielt mit dem
Meinungsverstärker Knüppel noch einen „drüber“. |
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Das war uns zu wild und wir machten in sicherem
Abstand kehrt und in der Hoffnung, dass die U-Bahnstation East
Nanjing Road noch nicht geschlossen war (war sie am Vortag), fuhren
wir umgehend zurück Richtung Hotel. Dort sahen wir uns noch den
riesigen Bahnhofsvorplatz an und stellten fest, dass man den Bahnhof
ohne Ticket nicht betreten darf. Also zurück ins Hotel, im
Spa-Bereich noch geduscht, umgezogen und fertig für die Heimreise
gemacht. Shanghai war ein besonderes Erlebnis. Die Menschenmassen
waren unvorstellbar und das Gedränge fürchterlich. Aber dennoch ist
Shanghai eine Weltstadt besonderen Ranges. |
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Natürlich muss
man den Besuch ohne Fremdenführer oder individuell reisend
vernünftig vorbereiten, sonst ist man aufgrund der chinesischen
Schriftzeichen verloren (nur in der B-Bahn sahen wir vertraute,
lateinische Letter). Einen Chinesen etwas auf Englisch zu fragen und
eine gescheite Antwort zu bekommen, gleicht einem Glückspiel – wir
vertrauten da eher auf andere westlich aussehende Besucher. Die
Orientierung und Kommunikation in Singapur oder Hongkong ist
bedeutend einfacher. Ich würde es zusammenfassen mit: Muss man mal
gesehen haben, aber einmal reicht! |
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