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Im Unterschied zu vorherigen Regenwald-Wanderungen in Nordthailand
und Sumatra, ist im Taman Negara Nationalpark für kleine
Tageswanderungen kein Guide notwendig (außer man möchte detaillierte
Erklärungen über Flora und Fauna). Zwar ist der gesamte Park mit
über 4.300 km2 so groß, dass dort Treckingtouren von über einer
Woche angeboten werden (dann aber ist ein Guide Pflicht), aber so
weit hinein wollten wir nicht. Unser erster Tagesordnungspunkt war
der Canopy Walk, eine Hängebrücke in 20 bis 40 Metern Höhe, von Baum
zu Baum, über eine Gesamtlänge von 530 Metern. Von der
Bungalowanlage liefen wir 500 Meter auf einen durch Bohlen
befestigten Steg durch den grünen Dschungel immer mehr oder weniger
parallel am Fluss entlang. |
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Der eindeutigen Wegweisern folgend, liefen wir dann 5 Min. bergauf
zur Einstiegsstelle der Hängebrücke. Dort waren 5 MYR Eintrittsgeld
fällig uns los ging die „Wackelpartie“ hoch über dem Waldboden. Wer
nur ansatzweise unter Höhenangst leidet ist dort komplett falsch.
Die 530 Meter Länge der Hängebrücke bezieht sich auf die
Gesamtlänge, wobei man sich in Abständen von ca. 30-40 Meter von
Baum zum Baum bewegt, wo sich immer eine kleine Plattform ist und
auf jeder zweiten Plattform auch eine Aufsichtsperson vom Park.
Diese achtet auch darauf, dass nicht zu viele Leute auf derselben
Brücke sind. Der Blick aus 20-40 Meter über dem Waldboden hat schon
was – man ist aber dennoch deutlich unterhalb der Baumkrone, sodass
man nicht direkt der Sonne ausgesetzt ist. |
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Insgesamt dauerte der Weg über die Hängebrücken mit kurzen Stopps
gut 30 Min., bis wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Von
der Ausstiegsstelle liefen wir der Beschilderung nach, immer
bergauf, auf den 334 Meter hohen Bukit Teresek Hill. Ein mehr oder
weniger befestigter Weg mit fast 500 Stufen (durch die Hitze und die
Luftfeuchtigkeit zumindest für mich etwas beschwerlich), bis zum
ersten Aussichtspunkt. Aber der Überblick von der Lichtung auf die
grünen Hügel des Dschungels war die Mühe wert. Daraufhin liefen wir
über einen Trampelpfad weiter über den Bergkamm, wo sich nach etwa
500 Meter das Dickicht des Waldes erneut öffnet und den Blick in
eine andere Richtung frei gibt (mit noch besserem Ausblick). |
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Auch hier wieder so weit das Auge reicht das Grün des Regenwaldes…
Leider hatten wir Pech, da hohe Wolken den Blick auf den Gunung
Tahan, mit 2.187 Metern der höchste Berg des malaysischen
Festlandes, verdeckte. Grundsätzlich sind im Taman Negara 2 Berge
über 2.000 Meter, welche aber beide sehr abseits liegen, sodass man
dorthin mehrere Tage wandern muss. Vom dem zweiten Aussichtspunkt
liefen wir den gleichen Weg zurück zur Hotelanlage (man kann auch
eine steile Abkürzung nehmen) und ruhten uns auf der Terrasse
unserer Hütte kurz aus. Aber nur kurz, denn am Vortag hatten wir
bereits für 14.30 Uhr eine Bootsfahrt auf dem Fluss Sungai Tahan
gebucht, mit dem Ziel Lata Berkoh. |
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Wir wurden am Hotel abgeholt und fuhren mit 2 Holländerinnen in
einem schmalen Motor-Holzboot in einen Seitenarm des Flusses. Dann
weiter stromaufwärts, durch den dichten Dschungel. Genauso, wie man
sich einen tropischen Regenwald vorstellen, mit Lianen am Ufer und
sehr dichtem Bewuchs. Ein paar kleine Stromschnellen meisterte unser
Bootsführer ohne große Probleme, sodass wir nach ca. 40 Min. am
Endpunkt ankamen. Auf ¾ des Weges legten wir noch einen kleinen
Zwischenstopp ein, erhielten Fischfutter und sollten die Fische
füttern (war so spannend wie Durchfall). Vom finalen Bootshalt waren
noch 500 Meter zu laufen, bis wir unser Ziel, den Lata Berkoh
erreichten. Alternativ gibt es auch einen Wanderweg dorthin, aber
8,5 km (one way) waren zumindest uns zu viel. |
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Der Lata Berkoh sind kleine, kaskadenartige Wasserfälle, welche
unterhalb in einen Pool münden. Und dieser eignet sich hervorragend
zum Schwimmen, zumal das Wasser angenehm kühl ist. Lt. unserem
Bootsführer müssen wir bis zum Sonnenuntergang zurück am Boot sein –
er würde dort auf uns warten. Da auch andere diesen Ausflug gebucht
hatten, hatten wir den idyllischen Ort nicht für uns alleine und es
herrschte Freibadstimmung. Wir schwammen in dem Pool, sonnten uns
auf den Felsen und entschieden uns nach 1 Std. wieder für den
Rückweg. |
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Gegen 17 Uhr waren wir zurück
in der Bungalowanlage und tranken im Hauptrestaurant ein Bier auf
den ereignisreichen Tag. Im Anschluss liefen wir zu unserer Hütte
und befreiten uns unter der Dusche vom Schweiß des Tages. Letztlich
aßen wir auf der Terrasse des Restaurants mit Blick auf den Fluss zu
Abend. Und zwar ein 3-Gänge Menü mit malaysischen Speisen –
teilweise gewöhnungsbedürftig aber trotzdem lecker. Gegen 20.30 Uhr
verließen wir das Restaurant und zogen uns in unseren Bungalow
zurück. Dort saßen wir noch etwas auf der Terrasse und schliefen
schließlich vor dem Fernseher ein. |
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