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Der Zug ist kein Pfeilschneller Shinkansen, sondern
eher mit einem Regionalexpress in Deutschland zu vergleichen, der
mit max. 100 km/h unterwegs ist. Die Fahrt führte mal mehr, mal
weniger nah am Pazifik entlang, wo landseitig steile Berge aufragen.
Die letzten 15 Min. Zugfahrt führten in optimaler
Foto-Entfernung am Mt. Fuji entlang. Das Umsteigen in Numazu verlief
reibungslos (von einem Zug in den anderen), wo wir in die Gotemba
Line umstiegen, welche ebenfalls im bestem Foto-Licht am Mt. Fuji
vorbeifuhr. Nach weiteren 40 Min. erreichten wir den Ort Gotemba
gegen 11.30 Uhr. Da wir mit allen unseren Koffern unterwegs waren,
versuchten wir diese einzulagern. |
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Die Kofferfächer im Bahnhof waren alle belegt und
mal freundlich im gegenüberliegenden Hotel Gotenbakan 21 gefragt,
führte auch zu keinem Erfolg. Vor dem Bahnhof ist ein kleiner
Busbahnhof, wo an einem Schalter die Fahrkarten verkauft werden und
man Englisch spricht. Dort kauften wir 2 Hin- und Rückfahrttickets
für 1.510 JPY= 13 EUR (pro Weg und Person) für den Bus nach
Kawaguchiko Station, der passender weise zur umgehenden Abfahrt
bereitstand. Nach 10 Min. Fahrt hatten wir Gotemba verlassen und
fuhren über die Landstraße über lang gezogene Serpentinen endlos
bergauf durch den Wald (lt. GPS bis hinauf auf 1.400 Meter). Nach 40
Min. erreichten wir den Yamanakako-See, eingerahmt von schöner,
hügeliger Umgebung, von wo aus auch Wanderwege auf den Mt. Fuji
beginnen. |
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Wir aber fuhren weiter zum Touristenort Kawaguchiko, den wir nach 1
Std. 15 Min. Busfahrt erreichten. Von dort liefen wir mit unseren
Koffern ca. 500 Meter zum Ufer des Kawaguchi-See. Von dort fährt
sowohl die Seilbahn auf einen Berg hinauf, von dem aus man den Mt. Fuji besonders gut sehen kann, als auch ein Ausflugsboot auf dem
See. Wir entschieden uns für das Boot (unsere Koffer konnten wie endlich
im Kassenhäuschen einlagern) mit dem wir 30 Min. auf dem Kawaguchi-See fuhren. Prinzipiell ein absolutes Postkarten-Motiv, da
nach dem See gleich der Mt. Fuji aufragt. Aber zur Mittag- und
Nachmittagszeit die unglücklichste Tageszeit, da der Berg maximal im
Gegenlicht ist. |
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Mit anderen Worten, wir hätten uns die lange Fahrt von Gotemba mit
dem Bus schenken können, denn sogar der Blick vom Shinkansen entlang
der Pazifik-Küste ist besser als der Blick nach 11 Uhr vom
Kawaguchi-See. Nach der Bootsfahrt liefen wir (wieder mit Koffern)
zuerst entlang der Uferpromenade mit den zahlreichen
Souvenirgeschäften und dann ordentlich bergauf und zurück zur Kawaguchiko Station. Nach 15 Min.
Warten kam der Bus, der uns in 1
Std. 40 Min., bedingt durch einen Baustellen-Stau auf dem Rückweg,
zurück nach Gotemba fuhr. Obwohl man zwar um den Mt. Fuji
herumfährt, sieht man durch den Wald überhaupt nichts vom Vulkan –
wie schon erwähnt, den Weg zum Kawaguchi-See hätten wir uns schenken
können. |
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Wieder in Gotemba, liefen wir
durch das Bahnhofsgebäude, denn hinter dem Bahnhof fährt der
kostenlose Pendelbus zur Gotemba Premium Outlet Mall im 15 Min. Takt
(natürlich für uns der Bus „direkt vor der Nase weg“). In der Outlet
Mall angekommen, war es natürlich schon dunkel, denn von der Mall
aus soll man einen schönen Blick auf den Mt. Fuji haben. Alle
bekannten Modelabels wie Tommy Hilfiger, Abercrombie und viele
weitere sind dort vorhanden – insgesamt 200 Geschäfte. Aber die
Preise sind eher auf deutschem Outlet-Niveau und wenn man kurz zuvor
in den USA war, absolut uninteressant. Trotzdem schaute Frau sich
kurz um und nachdem das erledigt war, aßen wir im dortigen Foodcourt
zu Abend.
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Anschließend wieder mit dem
Pendelbus zum Bahnhof von Gotemba, wo wir auf den Bus nach Hakone
Togendai warteten. Ich schaute kurz nach einem Geldautomaten in
Bahnhofsnähe, (leider erfolglos) und als ich zurückkam war der Bus
bereits zur Abfahrt bereit, und ich konnte so gerade noch zusteigen.
Der Bus fuhr durch die Dunkelheit ca. 30 Min. entlang kurvenreicher
Straßen bis zu unserem gebuchten Hakone Lake Hotel, welches wir
gegen 20 Uhr erreichten. Das Hotel ist japanisch, traditionell, ergo
mit einem Futon als Bett und einem Gemeinschafts-Onsen. Letzteres
ist ein Becken mit heißem Wasser, welches aus umliegenden
vulkanischen Quellen gespeist wird (Thermalbad). |
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Nachdem wir uns im Zimmer
eingerichtet hatten, gingen wir mit einem Kimono und Badeschuhen
bekleidet auch genau dorthin (Frauen und Männer getrennt) und
entspannten in dem fast 50 Grad Celsius heißen Wasser. Dort kam ich
mit einem Mann aus Belgien ins Gespräch, der erste Europäer mit dem
ich in Japan in Kontakt kam. Im Grunde ist ein Onsen nichts anders
als eine Sauna – man schwitzt 20 Min. im Wasser, kühlt sich bei den
kühleren Außentemperaturen (in unserem Fall 10 Grad) wieder ab und
macht einen zweiten Gang, usw. Gegen 21.30 Uhr war das japanische
Saunieren abgeschlossen und wir schliefen alsbald in unserem Zimmer
ein. |
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