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19.11.2016 - Reisebericht Südamerika 2016 - Tag 10 -  El Tatio Geysire - Rio Putana - Indio-Dorf Machuca - Termas de Puritama

Reiseblog - Fotoblog - Südamerika - Chile - San Pedro de Atacama - Pat'ta Hoiri

 
 
 
 

Um 4.30 Uhr standen wir auf, duschten schnell und fanden uns um 5 Uhr an der Rezeption unseres Hotels ein, wo schon unser Lunchpaket bereit lag. 5 Min. später fuhr der Mercedes Sprinter von Whipala Expedition vor und nachdem wir noch 5 weitere Hotels anfuhren und Teilnehmer abholten, waren wir kurznach 5 Uhr komplett. Wir fuhren über die B-245, einer holperigen unasphaltierten Piste mit einer Flussdurchquerung, 1 ½ Stunden bergauf. Auf dem Weg holte ich noch 1 Std. Schlaf nach, denn es war eh dunkel. Wir hielten auf einem Parkplatz, wo wir an einer Hütte den Nationalparkeintritt i.H.v. 10.000 Peso = 14,20 Euro p.P. bezahlten. Von dort fuhren wir weitere 5 Min. zu unserem Ziel den El Tatio Geysiren auf 4.280 Metern.

 
 
 
 

Früh morgens war es mit -5 Grad empfindlich kalt, aber wir waren mit Mütze, Schal und Handschuhen bestens ausgerüstet. Nach dem Yellowstone N.P. und der Dolina Geiserow auf Kamschadka, ist El Tatio das drittgrößte Thermalgebiet der Erde mit insgesamt 80 Geysiren. Die meisten davon waren aktiv, es dampfte, brodelte und nach Schwefel stank es auch. Das abgekühlte Wasser wird zudem in ein Becken zum Schwimmen geleitet (nichts für uns). Wir machten gerade ein Foto, als uns ein Herr ansprach, der auf meinen VfL Bochum Schal aufmerksam geworden ist. Es stellte sich heraus, dass er einer der Inhaber der lokalen Bochumer Brauerei Moritz Fiege war, der mit seiner Frau auf Südamerika Tour war – die Welt ist klein. Wir sprachen über unsere Reisen, Bochum und natürlich den VfL.

 
 
 
 

Um 7 Uhr stellte unser Guide einen Campingtisch auf und servierte ein kleines Frühstück – sogar mit Rührei. Danach fuhren wir 3 Min. zu einem weiteren, oberhalb gelegenen Thermalfeld. Dort waren bedeutend weniger Besucher und gem. meiner Wahrnehmung die Geysire zahlreicher (gezählt habe ich sie allerdings nicht). Dort liefen wir erneut die blubbernden und sprudelnden Löcher im Boden ab und fotografierten ausgiebig. Zudem ist die Landschaft hervorzuheben – obwohl bereits auf 4.280 Meter, waren wir umgeben von Vulkanen, so z.B. der 5.780 Meter hohe Cerro de Leon, der 5.750 Meter hohe Cerro Colorado und der 5.680 Meter hohe Linzor. Auch ist die Grenze nach Bolivien keine 5 km entfernt, worüber unser Guide aber wegen politischer Querelen nicht sonderlich positiv sprach.

 
 
 
 

Um 8.30 Uhr fuhren wir wieder talwärts und stoppten nach 15 Min. an dem kleinen See Rio Putana, in dem geschätzte 50 Flamingos im Wasser standen (jene sind dort im Frühjahr am zahlreichsten). Dort sahen wir auch Vicuñas und Guanacos, welche in Höhen von 3.500 bis 5.500 Metern leben und den Alpacas ähnlich sehen. Nächster Stopp nach 15 Min. war das Indio-Dorf Machuca. Eigentlich ein schönes Inka-Anden-Bergdorf mit ca. 20 Lehmhütten, würden nicht auf dem Rückweg von den Geysiren dort Heerscharen von Touristen einfallen, um gegrilltes Lama-Fleisch zu essen und die Ruhe des beschaulichen Dorfes zu stören. Gesehen und für gut befunden, fuhren wir 1 Std. bergab zurück nach San Pedro de Atacama.

 
 
 
 

Der Besuch der Geysire war beeindruckend. Zwar sind jene im Yellowstone Park größer und die Fontänen höher, aber die Landschaft im Hochland der Atacama ist unbeschreiblich. Diese Weite, unberührte Landschaft mit den Vulkanen, einmalig. Wir ließen uns vor unserem Hotel absetzen, sortierten den Rucksack neu (von Winterkleidung auf Badekleidung) und liefen wieder in den Ortskern zu dem Restaurant am Markplatz, wo wir schon am Vortag gegessen hatten. Schnell eine Pizza gegen den Hunger und dann mussten wir schon wieder zum Stadtbüro von Whipala Expedition. Denn für 14 Uhr hatten wir eine Tour zu den Termas de Puritama gebucht. Wir fuhren mit einem Jeep die halbe Wegstrecke wie am Morgen wieder die B-245 hinauf bis zu einem kleinen Abzweig, wo wir zu einer kleinen Hütte geleitet wurden, um unsere 10.000 Peso = 14,20 Euro p.P. Eintrittsgeld zu entrichten.

 
 
 
 

Von dort über eine sehr schlechte Piste (mit dem PKW grenzwertig) 300 Meter zum Parkplatz. Dann 500 Meter / 100 Höhenmeter zu Fuß hinunter in ein schmales Tal. Dieses war zwar von gelben, großen Felsbrocken umgeben, aber an der Talsohle mit grünem Bewuchs (sonst waren keinerlei Pflanzen außerhalb San Pedros, Atacamawüste halt). Der Grund war ein Fluss, der durch das Tal fließt, und da die Gegend ein Thermalgebiet ist (die Geysiere waren ja nicht weit), ist das Wasser warm. Das Wasser floss in kleine, insgesamt 8 natürliche Becken, in denen man baden kann. Da Grund und Boden einem nahen Luxushotel gehören, wurde etwas Infrastruktur erbaut (Hütten zum Umziehen mit Schränken zum Wegschließen der Wertsachen) und der aus meiner Sicht viel zu hohe Eintritt verlangt.

 
 
 
 

Also legte ich mich mal in das eine Becken, wechselte in ein Anderes, im Grunde eine unspektakuläre, unnötige Tour, die wir gebucht hatten. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir schon nach 30 Min. wieder fahren können, aber die Aufenthaltszeit betrug nun mal 2 Std. und wir waren nicht die einzigen Tourteilnehmer. Also ließen wir die Zeit verrinnen und ich unterhielt mich im Becken liegend mit einem deutschen Touristen aus Köln, der gerade aus Bolivien zurückgekehrt war. Um 17.30 Uhr liefen wir die 500 Meter zum Parkplatz wieder hinauf (da auf 3.500 Meter Höhe, schön langsam) und fuhren anschließend 45 Min. zurück nach San Pedro.

 
 
  
 
 

Nach kurzem Hotel-Aufenthalt und langwierigem, weil von Sprachschwierigkeiten geprägtem Vorbestellen eines Taxis für unsere Abreise am kommenden Tag, liefen wir wieder ins Stadtzentrum. Dort flanierten wir gut 1 Std. durch den Ort San Pedro de Atacama, der sich nicht nur durch seine Adobe-Lehmziegel-Häuser sondern auch durch viele Souvenirgeschäfte auszeichnet. Gegen 19 Uhr kehrten wir in das altbekannte Restaurant am Marktplatz ein, wo wir in aller Ruhe zu Abend aßen (nach dem Stress der letzten Tage). Aber spät wurde es diesmal nicht, da wir am folgenden Tag wieder um 6 Uhr aufstehen mussten.

 
 
 

                                                                       

                                                                                              

                                                                                                                                                                                 

 
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