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In der zweiten Flugstunde war am Boden vereinzelt Grün zu sehen und
(auf der linken Seite im Flugzeug sitzend) auch die bis zu 6.960
Meter hohen, schneebedeckten Gipfel der Anden. Nach genau 2 Std.
Flugzeit landeten wir auf dem Flughafen von Santiago de Chile und
liefen durch das moderne Terminalgebäude zum Kofferband und
schließlich zum Ausgang. Die Taxis, Taxi Rufe ignorierend, liefen wir
entlang des Terminals, um die Haltestelle für die Hotelbusse zu
suchen. Die gab es aber nicht, denn unser Hotel Manquehue Aeropuerto
hat einen Vertrag mit dem dort allgegenwärtigen Shuttle-Service
TransVip. Nach kurzem Papierkram am Schalter im Terminalgebäude,
wurden wir mit einem Kleinbus mit anderen Gästen in 10 Min. Fahrt zu
unserem Hotel gefahren. |
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Die Koffer auf dem Zimmer deponiert, waren wir nach 30 Min. wieder
unterwegs, denn unsere Zeit in Santiago war knapp bemessen. Also
fuhren wir mit einem zum Hotel gehörenden Shuttle-Service für 17.000
Peso = 24 Euro in etwa 30 Min. ins Stadtzentrum. Fast ausschließlich
über die bis zu 4-spurige Autobahn, parallel zu einem Fluss mit den Favelas – arm und reich ist auch hier nah beieinander und letztlich
durch 2 Tunnel. Unser Ziel war das Einkaufszentrum Costanera Center,
welches wir gegen 16 Uhr erreichten. Der 6-stöckige, moderne
Einkaufstempel hätte auch in New York oder Paris sein können, mit
vielen weltweit bekannten Marken. Unser Ziel war die uns aus den USA
bekannte Restaurantkette Applebee´s wo wir verspätet zu Mittag aßen. |
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Anschließend ein kurzer Streifzug durch die Einkaufswelt und
letztlich einen Besuch im lokalen Hard-Rock-Cafe wegen dem
obligatorischen T-Shirt. Der Häuserblock um das Costanera Center ist
das moderne Zentrum der Stadt mit dem u.a. 300 Meter hohem Gran
Torre Santiago, dem höchsten Gebäude in Lateinamerika und weiteren
Hochhäusern. Auf dem Gran Torre Santiago gibt es eine
Aussichtsplattform, aber die Gipfel der nahen Anden waren in Wolken,
sodass wir es als sinnlos erachteten. Vom Costanera Center liefen
wir über eine Fußgängerbrücke und Einkaufsstraßen zur
U-Bahnhaltestelle Tobalaba. Nach Schwierigkeiten den richtigen
Fahrschein zu kaufen (der Automat „kann“ nur spanisch), half uns ein
in den USA lebender Chilene, worauf wir mit der Linie 1 über 8
Stationen bis Universidad de Chile fuhren. |
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Wieder am Tageslicht, waren wir an der Av. Libertador Bernardo
O'Higgins, die große Pracht-Hauptstraße mit modernen Hochhäusern und
kolonialen, bis zu 8-stöckigen Gebäuden. Dieser folgten wir 2
Häuserblöcke bis zum Palacio de la Moneda - Chile´s Präsidentenpalst.
Auf der Hauptstraße eine riesige Chile Fahne, ist der Palast mit
großem Vorgarten von der Straße zurückliegend und von reichlich
Militär bewacht. Wir liefen die Straße Teatinos seitlich um den
Palast, worauf sich rückseitig das Ministerio del Interior (Innenmisterium)
anschließt. Entlang der Straße Morandé kamen wir noch am
Justizpalast vorbei, um weiter zu Chile´s ehemaligem
Nationalkongress zu gelangen, der uns an ein kleines State Capitol
in den USA erinnerte. |
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Von dort einen Häuserblick weiter, waren wir an der Kathedrale von
Chile auf dem Plaza de Armas, dem Hauptplatz in Chile. Alle ab dem
Präsidentenpalst genannten Gebäude sind aus alter, historischer
Bausubstanz aus dem 18 Jahrhundert, haben zwar in der Putsch Zeit
von Pinochet einiges erlebt, sind aber wunderschön restauriert. Auf
dem Plaza de Armas pulsiert das Leben, Touristen, Einheimische,
Gaukler alle waren da. Wir auch und deshalb setzten wir uns am Rande
des Platzes auf eine Bank und beobachteten das Treiben. Der Platz
ist umrahmt von weiteren, historischen Gebäuden, so u.a. das
Edificio del Correo Central (Hauptpostamt), der Palacio de la Real
Audiencia de Santiago (alte, königliche Gerichtsgebäude) und das
Rathaus, allesamt in alter Fassade. Nur das moderne, komplett
verglaste Hochhaus vis á vis störte den Anblick. |
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Vom Plaza de Armas liefen wir südlich entlang der
autofreien Straße Ahumada, bis wir nach einem Block auf die
Fußgängerzone Huérfanos trafen. Diese liefen wir entlang, entdeckten
zu unserer Enttäuschung aber nur Filialbanken, Gerümpelläden und
eine Peep Show. Nicht ein einziger Frauen-Modeladen. Wir liefen die
autofreie Straße Huérfanos bis zur Hauptstraße, der Ruta 5, die
1.300 km bis in den äußersten Süden des Landes führt und gingen dort
in die U-Bahnstation Santa Ama. Dort wieder das Problem die
richtigen Fahrkarten ohne Spanischkenntnisse zu kaufen (der Automat
war defekt). Am Schalter erhielten wir eine aufladbare Magnetkarte
(= Grundgebühr), die wir kurz vor dem Hotel einer ärmlichen Familie
schenkten. In der U-Bahn war der Teufel los – hatten wir in Shanghai
volle U-Bahnen erlebt, sprengte dies alles bisher Dagewesene. |
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Obwohl
wir schnell vorne am Bahnsteig standen, benötigten wir 3 Züge bis es
uns gelang, uns in den Waggon zu quetschen (bewegen unmöglich). Wir
fuhren 6 Haltestellen mit der U-Bahn Linie 5 bis Plaza Maipú und von
dort aus oberirdisch mit dem Bus 407 weitere 30 Min. durch die am
Ende sehr ärmliche Vorstadt. An der Endstelle ausgestiegen sprach
uns der Busfahrer an, weil er sich sicher war, dass diese beiden
Touristen hier nicht hin passen (zumindest meinten wir, dass der
Busfahrer dies mit seinen Worten meinen könnte). |
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Von der Haltestelle liefen wir 5 Min. zum Hotel und setzten uns
letztlich an die Poolbar. Santiago de Chile hat uns irgendwie
gefallen, andererseits aber auch nicht. Für uns war es der Inbegriff
der toten Innenstadt, dort waren nur Billigläden, keine Cafés oder
Restaurants, nichts was zum entlang schlendern einlädt. Klar – es gab
alte historische Gebäude, Museen usw. aber dennoch fehlte das
Gesamtkonzept was es sonst in jeder Stadt gibt. Oder wir hatten uns
falsch vorbereitet und nicht die richtigen Ecken gesehen…. |
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