|
Der
Kunsthandwerksmarkt und die Kirche Iglesia de Santa Rosa
de Lima sind eigentlich viel zu schön um sofort weiter zu fahren, aber
die Zeit saß uns mal wieder im Nacken. Also fuhren wir die sich
immer entlang dem Fluss Rio Grande schlängelnde Ruta 9 weiter nach
Norden Richtung Bolivien. Wären nicht die tief hängenden Wolken
gewesen, hätten wir mehr von der schönen, schroffen Bergwelt sehen
können, denn wir fuhren durch ein Tal immer leicht bergauf,
eingerahmt von fast 5.000 Meter hohen Bergen. Nach 1 Std. Fahrt
erreichten wir unser Zwischenziel Humahuaca auf 3.000 Meter, in
dessen Tal sogar die Wolkendecke aufriss und die Sonne herauskam.
Direkt an der Routa 9 in Humahuaca ist eine Touristeninformation, wo
aber nur spanisch gesprochen wurde (also für uns unbrauchbar).
|
|
|
|
|
Unser Tagesziel waren die in 14 Farben schimmernden Berge Serranias
del Hornocal auf 4.350 Meter Höhe und nur über eine Schotterpiste
erreichbar. In der Touristeninformation bot man uns an, uns für 100
USD hinauf zu fahren, absolut indiskutabel. Also versuchten wir unser
Glück. Im Ort fuhren wir über die Brücke über den Rio Grande und
folgten den Schildern der Straße RP73. Zuerst ein kleiner Anstieg
mit großen Kakteen am Wegesrand, danach erreichten wir eine Ebene von 10 km
Breite. Wir fuhren auf eine Bergkette zu, deren oberer
Bereich sich in Wolken befand. Den Berg über Serpentinen hinauf
(immer noch die RP 73), bis wir oben angekommen nach 23 km einen
Abzweig erreichten, an dem die Serranias del Hornocal ausgeschildert
ist und wir die RP 73 verließen. |
|
|
|
|
Dort rechts und nach weiteren 3 km links auf den Parkplatz nach
insgesamt (ab der Brücke im Ort) 25 km. Zuerst sahen wir dort oben
nicht die Hand vor Augen, mit anderen Worten: der Weg war für´n
Eimer… Aber mit jeder Minute veränderte sich die Lage und die Löcher
in der Nebelwand wurden größer. Zum Vorschein kamen die bis zu 4.750
Meter hohen Berge, deren Rücken die 14 Farbschattierungen haben
(sollen). Davon sahen wir max. 10, was auch sehenswert war. Doro
machte einen 30 min. Spaziergang über einen Hügel, um das
Naturwunder näher zu betrachten (mir war der Sauerstoffanteil für
solche Anstrengungen in der Höhe zu gering). Nach 1 Std. wollten wir
wieder hinunter fahren, aber nichts tat sich bei unserem Wagen. Die
gesamte Elektrik war tot – nicht mal Fensterheber oder
Türverriegelung funktionierten. |
|
|
|
|
Zudem kein Handynetz – wir hatten ein Problem. Dies sprach sich bei
den wenigen Touristen dort oben herum und ein Paar aus Italien bot
an, uns zurück nach Humahuaca zu fahren. Wir nahmen alles was uns
gehörte aus dem Auto, verstauten dies im Kofferraum unserer
„Mitfahrgelegenheit“ und ließen uns zum Busbahnhof von Humahuaca
fahren. Dort hoffen wir zeitnah einen Bus nach Salta zu bekommen, da
wir kurz nach Mitternacht einen Bus nach San Pedro de Atacama
gebucht hatten. Die Hotline vom unserem Autovermieter Localiza war
unbrauchbar, der Typ sprach so viel Englisch wie ich Spanisch (max.
50 Wörter) und stellte mir immer die gleichen Fragen, da er meine
Antwort nicht verstand. Also mussten wir uns irgendwie nach Salta
durchschlagen. |
|
|
|
|
Am Busbahnhof von Humahuaca fragten wir nach einer Verbindung nach
Salta (mit Händen und Füßen), aber nur eine Gesellschaft bot diese
Strecke an und diese war heute schon ausgebucht. Ganz klasse. Die
letzte Hoffnung war, in der 2 Std. südlich gelegenen
Provinzhauptstadt San Salvador de Jujuy eine bessere Verbindung nach
Salta zu bekommen. Dann sprach uns ein französisches Paar an, das
unsere Story bereits erfahren hatte. Ich fragte am Rande nach ihrem
Tagesziel und dies war tatsächlich Salta…und sie waren auch bereit,
uns mitzunehmen. Mit viel Geschick bekamen wir unsere Koffer noch in
den Kofferraum und auf die Rückbank zugeladen und fuhren nun zu viert zurück
nach Salta. |
|
|
|
|
Und das über die gleiche Strecke wie schon am Vortag auf dem Hinweg,
wobei die Wolken immer noch den Blick auf die bis zu 5.000 Meter
hohen Wolken versperrten, sodass wir die ganze Schönheit der Berge
und der Provinz Jujuy nur ansatzweise sehen konnten. Mit dem
französischen Ehepaar unterhielten wir uns prächtig, sodass die 4
Std. Fahrzeit bis Salta schnell vergingen. Wir wurden am Busbahnhof
abgesetzt, wo wir unsere Koffer für kleines Geld in Verwahrung gaben
und anschließend zum Plaza 9 De Julio, den großen Platz im Zentrum
von Salta liefen. Dort aßen wir im schicksten Lokal zu Abend, denn
das hatten wir uns nach der ganzen Aufregung verdient! Mein Steak
war superklasse und auch Doro war sehr zufrieden, worauf wir gegen
21 Uhr zurück zum Busbahnhof liefen. |
|
|
|
|
Selbst zu dieser späten Uhrzeit war in der
Fußgängerzone schwer was los und alle Geschäfte geöffnet, ganz
anders als am Vortag um 16 Uhr. Mit ein paar kleinen Stopps an
diversen Geschäften waren wir um 21.30 Uhr zurück am Busterminal von
Salta (denn um 22 Uhr schließt die Kofferverwahrung). Nun hatten wir
noch 3 ½ Std. Zeit, bis unser Bus nach San Pedro de Atacama in
Chile abfuhr. Wir machten es uns im Warteraum bequem und leerten
eine dieser südamerikanischen großen Flaschen Bier (0,96 Liter). |
|