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23.11.2016 - Reisebericht Südamerika 2016 - Tag 14 -  Puerto Natales - Torres del Paine - Lago / Glacier Grey - Pehoe Lake - Mirador de Las Torres - Torres del Paine - Ruta 40

Reiseblog - Fotoblog - Südamerika - Chile - Puerto Natales - We are Patagonia B&B

 
 
 
 

Nach einem sparsamen Frühstück im „We are Patagonia“ B&B fuhren wir mit unserem Mietwagen zum Torres del Paine Nationalpark. Aber nicht über die Ruta 9, der Hauptstraße, sondern 2 km nördlich von Puerto Natales über die ausgeschilderte Nebenstraße Y-290. Zeitlich zur Ruta 9 kein Unterschied, aber bedeutend kürzer (im Mietvertrag waren nur 300 km vereinbart) und wir konnten eine Rundtour fahren, anstelle einen Weg doppelt zu fahren. Die ersten 5 km der Y-290 waren noch asphaltiert, aber dann ging es über eine Schotterpiste in gutem Zustand. Von den 75 km bis zum Parkeingang führten die ersten 50 km durch eine hügelige Heidelandschaft.

 
 
 
 

Dann erreichten wir eine Bucht des Lago el Torro mit Postkartenblick auf die oben vergletscherten, fast senkrecht aufragenden Berge der bis zu 3.050 Meter hohen Bergkette Paine Grande und bis zu 2.600 Meter hohen Bergkette Cuernos del Paine. Zudem hatten wir Wetterglück, es war mit 20 Grad für den Süden von Patagonien fast schon heiß und zudem fast wolkenlos. Gegen 10 Uhr erreichten wir nach 90 km Fahrt (ab Puerto Natales) den Parkeingang an der Kreuzung Y-290 / Y150, wo wir zuerst beim Ranger unter Vorlage unseres Reisepasses ein Formular ausfüllen mussten. Dann an der gegenüberliegenden Kasse 18.000 Peso = 25,50 Euro p.P. zahlen, wo unser Formular gestempelt wurde und wir dann wieder beim Ranger die Eintrittskarten erhielten.

 
 
 
 

Was eine Show…übrigens, Chilenen zahlen 3.000 Peso…  Dann fuhren wir die grob geschotterte Y-150 für 16 km zum Hotel Lago Grey, auf die  Berge zu. Wir parkten direkt am Hotel, wo die Tickets für die Bootsfahrt zum Grey Gletscher verkauft werden. Aber 70.000 Peso = 100 Euro p.P. waren uns für die 3 ½ stündige Bootsfahrt bedeutend zu viel, zumal wir 2 Tage später eh am Perito-Moreno-Gletscher sein werden. Der See beginnt 500 Meter Luftlinie hinter dem Hotel, aber wegen kleiner Wasserabflüsse ist kein Zugang zum Ufer trockenen Fußes möglich. Also wieder zum Auto, die erste kleine Straße rechts abgebogen und nach 300 Metern auf den nächsten Parkplatz. Dort zu Fuß in den Wald, nach 50 Metern über die Holz-Hängebrücke und weitere 300 Meter durch den Wald.

 
 
 
 

Dann die sandige Böschung hinunter und quer zum Ufer des mit wenig Wasser gespeisten Lago Grey. Dort blies ein kräftiger Sturm, der es nicht einfach machte sich auf den Beinen zu halten, was uns aber nicht davon abhielt zum östlichen Ufer-Ende zu laufen. Dabei der Blick auf den ca. 8 km entfernten Grey Gletscher, von dem gekalbte Eisberge am Ufer schwammen. War ganz nett, aber Zeit für eine 7-stündige Wanderung zum Gletscher zum Refugio Grey hatten wir nicht. Zurück am Auto fuhren wir zurück zur Kreuzung Y-290 / Y150, und von dort ca. 10 km über die Y-150 zum Campingplatz Pehoe, auf dem ein Wohnmobil mit Schweizer- Nummernschild parkte.

 
 
 
 

Dort wollten wir eine 1 ½ stündige Wanderung mit Panorama-Blick auf das Paine Grande Bergmassiv machen, aber unten vom Parkplatz war dieses ebenso gut zu sehen, weshalb wir es bei einem kurzen Spaziergang zum Pehoe See beließen und dort einem Gürteltier begegneten. Wir fuhren weiter die Y-150, entlang dem Lago Pehoe mit traumhaftem Blick auf das nahe Bergmassiv und später dem Lago Nordenskjöld hinter dem die Berge wegen vorgelagerter Hügel mehr und mehr verschwanden. Alle Straßen im Nationalpark sind mal mehr, mal weniger gute Pisten, für die man aber keinen SUV oder 4WD benötigt. Später gabelt sich die Straße, wo wir links abbogen und durch hügelige Landschaft, auf der wir fast ein Guanaco (ähnlich einem Alpaka) anfuhren, bis zur Guarderia Iaguna Amarga, der Parkverwaltung fuhren.

 
 
 
 

Dort bogen wir auf eine noch kleinere Straße ab (auf der uns zu unserem Erstaunen sogar ein Reisebus entgegenkam), fuhren nach 300 Metern über eine alte Brücke mit Holzbohlen über einen kaum wasserführenden Fluss. Dieser kurvenreichen Piste folgten wir 8 km, bis wir das Hotel Las Torres Patagonia erreichten und dort unseren Wagen abstellten (auf dem Parkplatz diesmal ein Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen). Dort steht ein modernes stylisches Visitors Center mit Souvenirverkauf und den schicksten WCs, welche wir in Südamerika sahen. Dort startet die 8 stündige Wanderung zum Bergsee vor den 3 Granittürmen, das Postkartenmotiv des Torres del Paine Parks - aber die Zeit hatten wir wieder nicht.

 
 
  
 

Aber der Blick vom Parkplatz / Visitors Center auf die 3 Granittürme ist spektakulär genug, auch wenn wir nicht direkt davor standen. Nach halbstündigem Bestaunen fuhren wir zurück zur Parkverwaltung und weiter 9 km über eine Piste zum Parkausgang. Dem folgten wir 45 km entlang der Y150 und später Y180, teilweise asphaltiert, teilweise geschottert bis wir zu einem Kreisverkehr gelangten, wo wir auf die Hauptstraße, die Ruta 9 trafen. Der Torres del Paine N.P. ist etwas Besonderes, eine Ausnahme-Landschaft. Anders als in den Alpen ragen die Berge steiler auf, die Gletscher kalben bis auf Meereshöhe hinunter und kaum Menschen anzutreffen. Zudem hatten wir riesiges Glück mit dem Wetter. Dort könnte man mit Wanderungen eine Woche verbringen und nicht nur ein paar Stunden wie wir.

 
 

 

 

Auf der Y-180 sahen wir bestimmt 50 Guanacos, die am Straßenrand standen oder im Rudel in aller Seelenruhe die Straße überquerten. An dem Kreisverkehr an der Ruta 9 sind ein paar Souvenirshops (und auch der Schlagbaum für die Ausreise nach Argentinien, wie wir am Folgetag feststellten), denen wir einen kurzen Besuch abstatteten. Es folgten 58 km bestens ausgebaute Ruta 9 mit letzten Blicken auf die Berge zu unserer Rechten, bis wir um 19 Uhr in Puerto Natales eintrafen. Kurz zu unserer Unterkunft, dann den Wagen getankt, gaben wir unseren Mietwagen um 20 Uhr mit 302 km mehr auf dem Tacho zurück. Von dort liefen wir direkt zum Restaurant El Asador Patagonico am Hauptplatz Plaza de Armas, wo wir schon am Vortag zu Abend gegessen hatten. Das erste Steak war komplett roh, das Zweite kaum besser (und ich mag es schon gerne Medium Rare), sodass wir das Restaurant nur wegen dem Ambiente, aber nicht wegen dem Essen empfehlen können. Um 22 Uhr liefen wir zurück zu unserer Unterkunft und erklärten den Tag für beendet.

 
 
 

                                                            

                                                                                         

                                                                                                                                                                                

 
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