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Dann erreichten wir eine Bucht des Lago el Torro mit Postkartenblick
auf die oben vergletscherten, fast senkrecht aufragenden Berge der
bis zu 3.050 Meter hohen Bergkette Paine Grande und bis zu 2.600
Meter hohen Bergkette Cuernos del Paine. Zudem hatten wir
Wetterglück, es war mit 20 Grad für den Süden von Patagonien fast
schon heiß und zudem fast wolkenlos. Gegen 10 Uhr erreichten wir
nach 90 km Fahrt (ab Puerto Natales) den Parkeingang an der Kreuzung
Y-290 / Y150, wo wir zuerst beim Ranger unter Vorlage unseres
Reisepasses ein Formular ausfüllen mussten. Dann an der
gegenüberliegenden Kasse 18.000 Peso = 25,50 Euro p.P. zahlen, wo
unser Formular gestempelt wurde und wir dann wieder beim Ranger die
Eintrittskarten erhielten. |
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Was eine Show…übrigens, Chilenen zahlen 3.000 Peso… Dann fuhren wir
die grob geschotterte Y-150 für 16 km zum Hotel Lago Grey, auf die
Berge zu. Wir parkten direkt am Hotel, wo die Tickets für die
Bootsfahrt zum Grey Gletscher verkauft werden. Aber 70.000 Peso =
100 Euro p.P. waren uns für die 3 ½ stündige Bootsfahrt bedeutend zu
viel, zumal wir 2 Tage später eh am Perito-Moreno-Gletscher sein
werden. Der See beginnt 500 Meter Luftlinie hinter dem Hotel, aber
wegen kleiner Wasserabflüsse ist kein Zugang zum Ufer trockenen
Fußes möglich. Also wieder zum Auto, die erste kleine Straße rechts
abgebogen und nach 300 Metern auf den nächsten Parkplatz. Dort zu Fuß
in den Wald, nach 50 Metern über die Holz-Hängebrücke und weitere
300 Meter durch den Wald. |
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Dann die sandige Böschung hinunter und quer zum Ufer des mit wenig
Wasser gespeisten Lago Grey. Dort blies ein kräftiger Sturm, der es
nicht einfach machte sich auf den Beinen zu halten, was uns aber
nicht davon abhielt zum östlichen Ufer-Ende zu laufen. Dabei der
Blick auf den ca. 8 km entfernten Grey Gletscher, von dem gekalbte
Eisberge am Ufer schwammen. War ganz nett, aber Zeit für eine
7-stündige Wanderung zum Gletscher zum Refugio Grey hatten wir
nicht. Zurück am Auto fuhren wir zurück zur Kreuzung Y-290 / Y150,
und von dort ca. 10 km über die Y-150 zum Campingplatz Pehoe, auf
dem ein Wohnmobil mit Schweizer- Nummernschild parkte. |
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Dort wollten wir eine 1 ½ stündige Wanderung mit Panorama-Blick auf
das Paine Grande Bergmassiv machen, aber unten vom Parkplatz war
dieses ebenso gut zu sehen, weshalb wir es bei einem kurzen
Spaziergang zum Pehoe See beließen und dort einem Gürteltier
begegneten. Wir fuhren weiter die Y-150, entlang dem Lago Pehoe mit
traumhaftem Blick auf das nahe Bergmassiv und später dem Lago
Nordenskjöld hinter dem die Berge wegen vorgelagerter Hügel mehr und
mehr verschwanden. Alle Straßen im Nationalpark sind mal mehr, mal
weniger gute Pisten, für die man aber keinen SUV oder 4WD benötigt.
Später gabelt sich die Straße, wo wir links abbogen und durch
hügelige Landschaft, auf der wir fast ein Guanaco (ähnlich einem
Alpaka) anfuhren, bis zur Guarderia Iaguna Amarga, der
Parkverwaltung fuhren. |
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Dort bogen wir auf eine noch kleinere Straße ab (auf der uns zu
unserem Erstaunen sogar ein Reisebus entgegenkam), fuhren nach 300
Metern über eine alte Brücke mit Holzbohlen über einen kaum
wasserführenden Fluss. Dieser kurvenreichen Piste folgten wir 8 km,
bis wir das Hotel Las Torres Patagonia erreichten und dort unseren
Wagen abstellten (auf dem Parkplatz diesmal ein Wohnmobil mit
deutschem Kennzeichen). Dort steht ein modernes stylisches
Visitors Center mit Souvenirverkauf und den schicksten WCs, welche
wir in Südamerika sahen. Dort startet die 8 stündige Wanderung zum
Bergsee vor den 3 Granittürmen, das Postkartenmotiv des Torres del
Paine Parks - aber die Zeit hatten wir wieder nicht. |
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Aber der Blick vom Parkplatz /
Visitors Center auf die 3 Granittürme ist spektakulär genug, auch
wenn wir nicht direkt davor standen. Nach halbstündigem Bestaunen
fuhren wir zurück zur Parkverwaltung und weiter 9 km über eine Piste zum
Parkausgang. Dem folgten wir 45 km entlang der Y150 und später Y180,
teilweise asphaltiert, teilweise geschottert bis wir zu einem
Kreisverkehr gelangten, wo wir auf die Hauptstraße, die Ruta 9
trafen. Der Torres del Paine N.P. ist etwas Besonderes, eine
Ausnahme-Landschaft. Anders als in den Alpen ragen die Berge steiler
auf, die Gletscher kalben bis auf Meereshöhe hinunter und kaum
Menschen anzutreffen. Zudem hatten wir riesiges Glück mit dem Wetter. Dort
könnte man mit Wanderungen eine Woche verbringen und nicht nur ein
paar Stunden wie wir. |
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Auf der Y-180 sahen wir
bestimmt 50 Guanacos, die am Straßenrand standen oder im Rudel in
aller Seelenruhe die Straße überquerten. An dem Kreisverkehr an der
Ruta 9 sind ein paar Souvenirshops (und auch der Schlagbaum für die
Ausreise nach Argentinien, wie wir am Folgetag feststellten), denen
wir einen kurzen Besuch abstatteten. Es folgten 58 km bestens
ausgebaute Ruta 9 mit letzten Blicken auf die Berge zu unserer
Rechten, bis wir um 19 Uhr in Puerto Natales eintrafen. Kurz zu
unserer Unterkunft, dann den Wagen getankt, gaben wir unseren
Mietwagen um 20 Uhr mit 302 km mehr auf dem Tacho zurück. Von dort
liefen wir direkt zum Restaurant El Asador Patagonico am Hauptplatz
Plaza de Armas, wo wir schon am Vortag zu Abend gegessen hatten. Das
erste Steak war komplett roh, das Zweite kaum besser (und ich mag es
schon gerne Medium Rare), sodass wir das Restaurant nur wegen dem
Ambiente, aber nicht wegen dem Essen empfehlen können. Um 22 Uhr
liefen wir zurück zu unserer Unterkunft und erklärten den Tag für
beendet. |
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