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Von den insgesamt 10 Std. Fahrzeit fuhren wir die ersten 4 Std.
genau die Strecke, welche wir am Vorabend zurück gefahren sind. Aber
es ging nicht anders, ansonsten hätten wir mit dem Mietwagen nach
San Pedro de Atacama fahren müssen, und da man einen in Argentinien
geliehenen Wagen nicht in Chile zurückgeben kann, die Strecke wieder
retour. So war dies das kleinere Übel. Ab Purmamarca ging es hinauf
über den Paso de Jama, der über den ersten Pass i.H. von 4.300
Metern wieder hinunter auf eine Hochebene auf 3.400 Meter über einen
ausgetrockneten Salzsee führt, um dann über den zweiten Pass i.H.v.
4.700 Metern fährt. Eigentlich eine wunderschöne Landschaft, aber es
war größtenteils dunkel. Um 8 Uhr wurden wir 30 Min. vor der Grenze
Argentinien / Chile auf 4.200 Metern geweckt. |
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Zuerst alle aus dem Bus, um in Argentinien auszustempeln und am
Nachbarschalter in Chile einzureisen. Dann wieder zum Bus und jeder
mit seinem Gepäck zum Zoll, wo jedes Gepäckstück durchleuchtet
wurde. Zum Glück waren wir der einzige Überlandbus an der Grenze,
denn alleine unser Bus benötigte 1 ½ Std. für die Prozedur. Im
Folgenden fuhren wir auf der bestens ausgebauten Ruta 27 über die
4.700 Meter hohe Passanhöhe und sahen dabei eine unwirkliche
Mond-Landschaft und Vulkane im Hintergrund. Sanfte Berge (keine
schroffen, steilen Fels-Berge) in rötlichen, bräunlichen und grauen
Farben ohne jegliche Pflanzen am Wegesrand. Zudem kleine Seen
entweder noch mit Wasser oder bereits ausgetrocknet mit weißer
Salzkruste. |
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Um 12.30 Uhr erreichten wir den Busbahnhof von San Pedro de Atacama
und nachdem unser Gepäck ausgeladen war, liefen wir 30 Min. bei
schweißtreibenden 25 Grad Celsius zu unserem Hotel Pat'ta Hoiri. Die
Taxifahrer am Busbahnhof akzeptierten nur chilenische Pesos und die
hatten wir noch nicht. Nach 15 Min. Warten war unser Zimmer bereit
und nach einer wohltuenden Dusche liefen wir gegen 14 Uhr in das
nahe Stadtzentrum. Der Ort ist sehr auf Rucksack-Tourismus ausgelegt
und auch die ganzen einstöckigen Häuser aus Lehmziegel im Adobe-Stil
machten San Pedro so einmalig. Genauso hatte ich mir einen Ort in
den Anden Südamerikas vorgestellt. Zuerst mussten wir einen
Geldautomaten finden, den wir im zweiten Anlauf (der Erste wurde
gerade repariert) in einer Apotheke fanden. |
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Mit unserer Barschaft liefen wir zum Tourveranstalter Whipala
Expedition, wo wir die schon von Deutschland aus gebuchten 4 Touren
für die kommenden 3 Tage bezahlten. Da noch Geld übrig war, liefen
wir danach zum Marktplatz, wo wir in einem Restaurant zu Mittag
aßen. Anschließend kurz zurück zum Hotel, umziehen und Sonnenschutz
auftragen und wieder zurück zu Whipala Expedition, denn um 16 Uhr
begann unsere erste Tour in das Moon Valley / Valle de la Luna (was
ein Stress). Mit einem Mercedes Sprinter wurden die (geschätzten) 10
Teilnehmer in ca. 15 Min. erst über die asphaltierte Ruta 23 und
dann über einen Schotterweg bis zum Parkeingang gefahren. Dort
zahlten wir 10.000 Peso = 14,20 Euro p.P. Eintritt und fuhren zum
ersten Besichtigungspunkt, dem Las Tres Marias. |
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Dies ist eine von Erosion geschaffene Felsskulptur mit 3 kleinen
Hoodoos, in bräunlicher Farbe und von salziger, weißer Oberfläche
umgeben. Dort erhielten wir umfassende Infos über die Atacama-Wüste
von unserem Guide. U.a. dass es die trockenste Wüste der Welt sei,
wo an manchen Wetterstationen noch nie Regen aufgezeichnet wurde.
Entsprechend sah es dort aus, nicht mal Gräser oder Büsche wuchsen
dort. Zurück am Fahrzeug, fuhren wir 3 km zu einer Felsformation
Namens Amphitheater, ähnlich denen im Capitol Reef N.P., Utah, USA.
Dort verließen wir den Wagen und liefen 1 km durch die staubige
Landschaft, wo uns der Wagen wieder aufnahm. Von dort fuhren wir 1
km vorbei an der Gran Duna (eine geschätzt 80 Meter hohe Sanddüne)
und wurden kurz hinter dieser abgesetzt. |
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Dort befindet sich der Zugang durch ein schmales Tal, um die Dühne
von hinten herum zu erklimmen. Oben auf der Gran Duna hatten wir
einen schönen Weitblick auf den südlichen Teil des Moon Valley mit
dem Amphitheater im Vordergrund und dem 5.920 Meter hohen Vulkan
Licancabur im Hintergrund. Dann liefen, bzw. kletterten wir weiter
über einen Felsgrat mit finalem Blick in die Cordillera de la Sal,
eine unwirkliche, schwer zu beschreibende Gegend. Die felsige,
teilweise mit Salz verkrustete Oberfläche erinnerte mich etwas an
den Zabriskie Point im Death Valley in den USA. Gänzlich
vegetationslos mit schroffen, teilweise in die Senkrechte
geschobenen Felsformationen und ausgetrockneten Bachläufen. |
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Um 18 Uhr wieder am Auto, fuhren wir 15 Min.
zum Parkplatz des Mirador de Kari / Piedra del Coyote. Dort ist ein
überhängender Felsen, an dem alle auf den Sonnenuntergang warteten.
Sah nett aus, aber mit 500 anderen Touristen nicht besonders
romantisch. Egal, wir setzten uns irgendwo an den Felsrand und
warteten, dass die Sonne unterging, wonach es umgehend sehr kalt
wurde. Abschließend betrachtet war die Tour in das Valle de la Luna
von besonderen Landschaften geprägt, die seinesgleichen auf der Welt
suchen. Zudem einfach von San Pedro zu erreichen, problemlos mit dem
Mietwagen durchzuführen oder wegen der Nähe zum Ort auch mit einem
Leihfahrrad. Wieder zurück in San Pedro ließen wir den Abend in
einem nahen Restaurant ausklingen und waren früh im Bett, da wir am
folgenden Tag um 4.30 Uhr aufstehen mussten. |
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