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24.11.2016 - Reisebericht Südamerika 2016 - Tag 15 -  Puerto Natales - Busfahrt mit Bus Sur nach El Calafete - Perito Moreno National Park

Reiseblog - Fotoblog - Südamerika - Argentinien - El Calafate - Schilling Hostel

 
 
 
 

Erneut mussten wir wieder um 6 Uhr aufstehen und erhielten zu dieser frühen Uhrzeit sogar ein kleines Frühstück. 7 Uhr verließen wir das „We are Patagonia“ B&B und liefen 15 Min. steil bergauf zum Busbahnhof. Entgegen dem Vortag mit Traumwetter war es heute nebelverhangen und nieselte leicht - gut, dass wir gestern im Torres del Paine N.P. waren. Am Busbahnhof war zu dieser frühen Stunde schon reichlich Betrieb. Unser für 7:30 Uhr terminierter Bus nach El Calafate der Gesellschaft Bus-Sur fuhr letztlich um 8 Uhr ab, folgte der Ruta 9 bis zu dem Kreisverkehr mit den Souvenirshops wo wir am Vortag waren und hielt dort. Erst da wurde uns klar, dass dort die Grenze ist. Also alle aus dem Bus, den Pass stempeln lassen und wieder hinein.

 
 
 
 

Erneut saßen wir in der ersten Reihe hinter dem Beifahrersitz, sodass wir die Ersten in der Warteschlange und folglich schnell zurück auf unserem Platz waren. Nach 30 Min. Stopp waren wir wieder „on the road“, bzw. auf einer Piste, auf der ich nie einen Bus vermutet hätte. Also schlichen wir 20 Min. mit 15 km/h zum Argentinischen Grenzposten. Dort wieder alle raus und den Pass stempeln lassen. Aber dort arbeitete man langsamer, sodass wir erst nach einer Stunde vollzählig im Bus waren. Anstelle quer über die Ruta 40 in Argentinien zu fahren, fuhr der Busfahrer über die Nebenstraßen Ruta Provinzial 7 und 5, was unsere Fahrzeit um eine weitere Std. verlängerte (wie bei einem Dreieck, anstelle den B-Schenkel, den C und A Schenkel fahren).

 
 
 
 

Der Busfahrer wird schon gewusst haben warum. Dann wieder über die Ruta 40 durch eine ebene, trostlose Gegend, bis wir gegen 15 Uhr El Calafate erreichten. Vom Busbahnhof liefen wir mit unseren Koffern die Treppen hinunter, vorbei an einem Souvenirmarkt zur Hauptstraße Av. del Libertador Gral. San Martín. Schon auf den ersten Blick war klar, dass El Calafate ganz anders ist als Puerto Natales. El Calafate ist „hübsch“ mit netten Restaurants, Geschäften zum Flanieren und sogar einem Casino – eine richtige touristische Infrastruktur. Wir folgten der Hauptstraße 1,5 km zur Hertz-Autovermietung. Wegen dem Vorfall bei Hertz in Puerto Natales mit einem unguten Gefühl – aber vollkommen unbegründet, alles lief nett, freundlich und einwandfrei ab.

 
 
 
 

Mit dem Wagen fuhren wir zu unserer Unterkunft Schilling Hostel, nahe dem Busbahnhof. Also erst zum Hotel und dann den Mietwagen abholen wäre cleverer gewesen, aber hinterher ist man immer schlauer. Da der Himmel mittlerweile aufgeklart hatte und für den Folgetag viel Regen vorausgesagt war, entschieden wir, um 16 Uhr noch in den Park zum Gletscher zu fahren. Wegen der späten Uhrzeit mit leicht überhöhter Geschwindigkeit über die Ruta Provincial 11, entlang des Sees Lago Argentino immer auf die Berge zu. Dann am einzigen Abzweig links, den Schildern zum Nationalpark folgend, bis wir nach 20 Min. / 40 km am Parkeingang waren. Der Ranger, mit Tablett ausgestattet, kam zu uns ans Fenster, sprach aber nur spanisch.

 
 
 
 

Was wir wollten sollte jedem klar sein und so bezahlten wir den Ausländertarif von 330 Peso = 20 Euro (Argentinier bezahlen  200 Peso). Wir folgten 40 km kurvenreiche Strecke, auf der max. 30 km/h erlaubt sind, immer entlang des Seeufers auf der Halbinsel. Nach insgesamt 1 Std. Fahrt erreichten wir den oberen Parkplatz, von wo aus die Stege hinunter zum Gletscher führen. Von 9 bis 16 Uhr muss man auf einem größeren Ausweichparkplatz unterhalb und dann mit dem Shuttlebus zum oberen Parkplatz – Glück gehabt. Schon vom Parkplatz aus sieht man hinter den Büschen den Gletscher und hört das unheimliche Krachen des abbrechenden Eises. Also liefen wir unverzüglich die Treppen und Wege über die Metall-Gitterroste (auf Stelzen, um die Natur am Boden zu schützen) hinunter zur ersten Plattform.

 
 
 
 

Wie zu erwarten, wurde es mit jedem Meter näher zum Gletscher ein gefühltes Grad kälter, aber wohlwissend hatten wir Mütze und Schal dabei. Dabei frischte der direkt vom Gletscher kommende Wind kräftig auf. Der Ausblick von der ersten Plattform ist überwältigend – dies war auch im Nachhinein betrachtet eindeutig der Höhepunkt unserer Südamerika-Tour. Vom ersten, oberen Aussichtspunkt hat man den besten Gesamtüberblick über den Gletscher, insbesondere in dessen Tiefe, also die gesamten Eismassen den Berg hinauf. Insgesamt hat der Gletscher Nord / Süd Ausmaße von 380 km, wovon wir nur eine ca. 5 km lange Gletscherzunge sahen, die sich talwärts in das Meer bewegt und die war schon gigantisch.

 
 
  
 

Wobei wir von der Breite der Gletscherzunge von der oberen Plattform nur die Hälfte sahen, da zum Zeitpunkt unseres Besuchs sich der Gletscher auf eine kleine Insel schob und diese den Blick auf die andere Seite verbarg. Zügig gingen wir die Treppen weiter hinunter bis wir auf der letzten Plattform vor dieser riesigen, ab dem Meeresspiegel bis zu 80 Meter hohen Eiswand standen. Und immer wieder knackte und krachte es – was aber nicht bedeutet, dass vorne etwas abbricht. Auch innerhalb des Gletschers sind tiefe Spalten die in ständiger Bewegung sind. Alle 10 Min. brach auch ganz vorne etwas ab und stürzte ins Wasser. Das Glück einen riesigen Eisbruch zu erleben hatten wir nicht, aber Stücke von 5x5 Metern Länge krachten alle 15 Min. hinab.

 
 

 

 

Zwischen unserem Standort und dem Gletscher ist eine kleine Bucht, wo sich die Eisbrocken sammeln. Fasziniert sahen wir uns das Schauspiel 1 ½ Stunden an, bis es 19.30 Uhr war und wir folglich hungrig waren. Also fuhren wir 1 Std. zurück nach El Calafate zum Hotel, parkten dort den Wagen und liefen auf Empfehlung unserer Hostel-Rezeption zum Restaurant Buenos Cruces. Abseits der Hauptstraße gelegen, handelt es sich um ein Start Up von jungen Leuten, die mit Passion dieses Restaurant betreiben. Um 22 Uhr schließlich liefen wir zurück zum Hotel und beendeten den Abend recht zeitig.

 
 
 

                                                  

                                                                                             

                                                                                                                                                                                

 
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