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Auf die geführte Gletscher-Tour verzichteten wir, da wir dies
erstens schon in Norwegen und Kanada bereits gemacht haben und die
Touren mit 3.300 Peso = 196 Euro für 3 ½ Std., bzw. 1.800 Peso = 107
Euro für 1 ½ Std. (immer pro Person) ausgesprochen teuer waren. Also
beließen wir es bei der 1-stündigen Bootsfahrt für 400 Peso = 24
Euro. Dann stockten wir unsere Getränkevorräte im Supermarkt auf und
kauften ein Sandwich zum Mittagessen. Es folgte ein kurzer
Spaziergang entlang der Hauptstraße, worauf wir gegen 11 Uhr zum
Nationalpark zum Perito Moreno Gletscher fuhren. Erst die Ruta
Provincial 11 entlang des tiefblauen Sees Lago Argentino auf die
Berge zu. Dann am einzigen Abzweig den Schildern folgend zum
Nationalparkeingang. |
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Entgegen unserer Erwartung waren nur 3 Autos vor uns, was aber
dennoch 10 Min. dauerte (was machen die erst, wenn es voll wird). Da
wir diesmal bedeutend mehr Zeit hatten, fuhren wir gemächlich die
kurveneiche Straße am Ufer der Halbinsel. Nach ca. 20 Min. (ab
Parkeingang) sieht man den Gletscher zum ersten Mal, worauf wir auf
dem nahen Parkplatz anhielten. Von dort sieht man die andere Hälfte
des Gletschers, welchen wir gestern auf den Stegen und Plattformen
nicht sahen, wo wir später mit dem Boot noch hinfahren werden. Auf
der weiteren Wegstrecke verschwindet der Gletscher wieder (aus dem
Blick, natürlich ist er noch da) und da wir erst um 12 Uhr ankamen,
wurden wir auf den großen, unteren Parkplatz geleitet. |
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Dort ist ein Restaurant nebst Visitors Center, was wir uns kurz
ansahen, dann zum nahen See, an dessen Ufer kleine Eisberge
angeschwemmt waren. Nach Irritation welcher Bus der Richtige ist
(und kein Fahrer Englisch sprach oder die Busse mit dem Ziel
beschildert waren) erwischten wir den Richtigen und wurden zum
oberen Parkplatz gefahren. Mittlerweile waren die Wolken fast
gänzlich verschwunden, und wir hatten einen super Fernblick auf
bestimmt 10 km Gletscherzunge den Berg hinauf. Wahnsinn, wieviel Eis
sich dort den Berg hinunter schiebt – dabei berücksichtigt, dass es
noch einige weitere, schwer zugängliche Gletscherzungen gibt.
Natürlich war es zu der Uhrzeit besser besucht, aber auf den Wegen
verteilt es sich ganz gut. |
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Es gibt einen gelben Weg, einen Roten und einen Blauen. Aber unser
Erkenntnis war, dass einzig der Gelbe die beste Aussicht bietet. Also
liefen wir wie schon am Vortag zur untersten Plattform hinunter. Wie
am Vortag krachte und knackte es auch innerhalb des Gletschers, was
spektakulär schallt, da der Schall in den 30-40 Meter tiefen Spalten
hin und her „geworfen“ wird, ohne dass man einen Eisbruch sieht. Ab
und an fiel wieder Eis in der Größe eines Autos ins Wasser, aber
nicht in der Regelmäßigkeit und Größe wie am Vortag. Erneut standen
wir da und staunten was uns die Natur hier bot. Nach 1 Std. gegen
13.45 Uhr nahmen wir den Shuttle Bus zu unserem Auto, aßen dort
unser Sandwich und fuhren die Halbinsel 7 km in Richtung Ausgang zum
Hafen der Bootsfahrten zum Gletscher. |
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Die 20 Min. bis zum Boarding sonnten wir uns bei gut 23 Grad
Celsius, das Wetter hätte nicht gegensätzlicher zur Wettervorhersage
sein können. Pünktlich legte das für ca. 200 Gäste ausgelegte Boot
mit 30 Passagieren ab. Nach 5 Min. Fahrt um die Insel kam der
Gletscher in Sicht und in weiteren 10 Min. fuhr das Boot an jenen
bis auf 150 Meter heran. In der kommenden ½ Std. fuhren wir ganz
langsam entlang der vollen Breite des sich 70 Meter hoch
auftürmenden Gletschers, wo plötzlich ein Stück in der Größe eines
Einfamilienhauses abbrach und ich dabei mein Smartphone zum Filmen
bereit hatte. Glück muss man haben. Ist erst mal ein Stück
herausgebrochen, kommt es immer zu kleinen Nachbeben, es „plumst“
immer etwas hinterher. |
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Nach genau 1 Std. waren wir
wieder am Anleger, wo wir 10 Min. warteten, denn um 16 Uhr muss man
nicht mehr auf den Ausweichparkplatz und mit dem Shuttlebus fahren.
Genau so war es – wir fuhren direkt auf den oberen Parkplatz, liefen
die Treppen hinunter, um eine weitere Stunde auf den Gletscher zu
starren. Nur störten 3 Italiener die Ruhe, denn jene unterhielten
sich 30 Min. angeregt und in großer Lautstärke, inkl. intensiver
Hand-Gestik (wie bei Italienern üblich). Um 17.30 Uhr schaffte es Doro, mich von dem Gletscher wegzureißen, denn ich hätte noch 1 Std.
staunen können. Wie auf meiner Reisehomepage ersichtlich, haben wir
schon etwas von der Welt gesehen, aber dies ist bzgl. Natur eines
der Top 3 Highlights. Keine anstrengende Wanderung, fast ein Drive
In. |
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Entgegen anderer Gletscher die
flach auslaufen, endet der Perito Moreno Gletscher mit einer bis zu
70 Meter hohen Eiswand – einfach Wahnsinn. Um 17.30 Uhr waren wir
am Auto und benötigten 1 Std. bis El Calafate, wo wir direkt auf dem
Rückweg unseren Mietwagen abgaben. Auf dem Weg zum Hostel machten
einen erneuten Rundgang über die Hauptstraße und liefen wieder zum
Restaurant Buenos Cruces, wo wir am Vortag für heute reserviert
hatten. Es folgten ein kurzer Verdauungsspaziergang und ein längerer
Besuch in einem riesigen Souvenirgeschäft, in dem es alles gab was
irgendwie mit Patagonien zu tun hatte. Dann noch in eine große
Sports Bar, wo auf einer Großleinwand Fußball aus Liverpool
übertragen wurde (ich erkannte Jürgen Klopp). Um 21.30 Uhr waren wir
wieder auf unserem Zimmer, da wir am folgenden Tag (zum letzten Mal
in diesem Urlaub) früh aufstehen mussten. |
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