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An einer kleinen Versorgungsstation mit Tankstelle und
Flugzeug-Landebahn bogen wir am Hinweisschild nach Shark Bay auf die
Peron-Halbinsel auf die asphaltierte Shark Bay Rd. ab und folgten
jener 28 km., um dann auf die Hamelin Pool Road abzubiegen. Auf der
Halbinsel wurde der Boden immer sandiger und roter. Nach fast 3 Std.
Fahrt erreichten wir die historische Hamelin-Telegrafenstation, von
wo aus wir über eine Piste zum Parkplatz der Hamelin Pool
Stromatolithen fuhren. 5 Min. Fußweg durch die Dünen, den Strand und
schließlich einem Steg führten uns zu den Stromatolithen, der
ältesten Lebensform auf der Erde. Dort war es mit Abstand am
schlimmsten mit den Fliegen, die alle Körperöffnungen im Gesicht
suchten und fanden. |
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Irgendwie sehen die Stromatolithen aus wie schwarze, zur Hälfte im
Wasser stehende Blumenkohl-Bällchen, weshalb sie auf Englisch
Cauliflowers heißen. Gesehen und für gut befunden, fuhren wir zurück
zur Hamelin-Telegrafenstation. Eigentlich wollten wir dort etwas
essen und trinken, aber die Freundlichkeit der Inhaberin war
unterirdisch, sodass wir darauf verzichteten und zurück zur Shark
Bay Rd. fuhren. Dieser folgten wir nördlich Richtung Denham.
Dabei merkten wir, dass es mit dem Benzin eng werden würde. Der
„Point of no return“ war erreicht und unsere einzige Hoffnung war
eine Tankstelle in Denham, was 45 km Umweg bedeutet hätte. Das
passiert im wenig besiedelten Westaustralien, wenn man nicht bei
Halbvoll- / oder leer nachtankt. |
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Weiter auf der Shark Bay Rd. fuhren wir die rotgelbe, sandige
Halbinsel Nanga mit häufigem Blick auf das Meer 60 km bis zum
Abzweig zum Shell Beach. Hinter dem Parkplatz sind ein paar flache
Dünen und dahinter der gut 300 Meter breite Strand. Der Strand ist
schneeweiß und besteht nicht aus Sand, sondern aus Milliarden von
Muscheln. Und das nicht nur oberflächlich, sondern in bis zu 10
Meter Tiefe. Wie üblich in der Gegend war der Strand menschenleer,
obwohl die Bucht und der Strand gut 2 km lang ist. Eine
Traum-Location mit flach abfallendem Strand, nur die Palmen fehlten.
Wir gingen knietief ins Wasser und liefen anschließend zurück zum
Auto wo wir unser Google Maps Offline Navi befragten, ob in Denham
wirklich eine Tankstelle ist (wenn nicht hätten wir ein Problem
gehabt). |
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Dabei stellte sich heraus, dass auf unserem Weg entlang der Shark
Bay Rd. nach Süden, ein Abzweig zum Nanga Bay Resort ist und es dort
eine Zapfsäule gibt. Wir konnten es nicht ganz glauben, aber
versuchten es einfach mal. Und tatsächlich, am dortigen Campingplatz
mit Restaurant und Souvenirshop, gibt es tatsächlich bis 17 Uhr
abends Benzin (die Zapfsäule war mit einer Kette und Vorhängeschloss
gesichert). Und das Benzin war nicht teurer als entlang dem Costal
Highway. Also den Wagen Randvoll gemacht und die Shark Bay Rd. 80 km
zurück zum Costal Highway gefahren. Eigentlich hätten wir auf der
Nanga-Halbinsel mindestens eine Übernachtung einplanen sollen. Aber
wie immer fehlte die Zeit und es passte nicht bzgl. unserer
Etappenlängen. |
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Die Halbinsel geht noch viel weiter nach Norden…aber das was wir
bereits davon sahen, beschreibt einen wunderschönen, abgeschiedenen
Traum-Strand-Urlaubsort. Mittlerweile schon 16 Uhr, fuhren wir die
restlichen 200 km unseres Tagespensums nach Carnarvon. Je weiter wir
nach Norden kamen, umso schroffer und trockener wurde die Landschaft
und mit 39 Grad Celsius wurde der bisherige Temperaturrekord unserer
Reise geknackt. Die Straße ging immer geradeaus, alle 20 km mal ein
kleiner Lenkeinschlag und die Straße war in bestem Zustand. Leider
waren wie immer in Westaustralien 110 km/h erlaubt, wobei ich den
Tempomaten irgendwo bei 120 km/h „einloggte“. Als ich dann von einem
Fahrzeug mit 135 km/h überholt wurde war die Versuchung groß, mit
großem Abstand dran zu bleiben, was ich auf den ersten Kilometern
auch machte. |
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Aber irgendwie war das viel zu
viel und ich ging wieder auf 120 km/h zurück. Zum Glück, denn kurz
vor Carnarvon sahen wir den Wagen wieder, da er eine Unterredung mit
der Polizei hatte. Hierbei sei bemerkt, dass > 19 km/h zu viel in
Western Australia AUD 400 kosten – dagegen ist rasen in Deutschland
ein Sonderangebot. Um 18 Uhr kamen wir im vorgebuchten Best Western
Hospitality Inn in Carnarvon an, brachten unsere Koffer ins Zimmer
und gingen bei der „Bullenhitze“ erst mal in den Pool. Anschließend
schauten wir uns in dem 4.500 Einwohner Ort etwas um, fanden aber
irgendwie kein schönes Restaurant mit Blick auf das Meer. Wir fuhren
die Küstenstraße im Stadtzentrum kurz entlang, dann zum einem
Bereich etwas außerhalb der etwas Fischerei-Industrie ist,
entschieden aber letztlich in das Restaurant unseres Hotels zu
gehen, wo wir hervorragend zu Abend aßen. Auch hier war wieder ein
Kellner ein deutscher Work and Traveller. Gegen 21 Uhr beendeten wir
den Abend wieder und freuten uns auf den nächsten Tag. |
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