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Dann noch weitere 30 Min. über kleine Landstraßen, bis wir endlich
die Nationalstraße 1 erreichten. Wer nun an eine Autobahn denkt,
wird leider enttäuscht. Es war „nur“ eine gut ausgebaute einspurige
Straße auf der man 100 km/h fahren durfte. Dafür aber mit
wiederkehrenden Abschnitten, wo es für 2 km mal zweispurig wurde,
zum Überholen. Grundsätzlich fährt man in Neuseeland bedeutend
entspannter als in Europa. Wenn 100 km/h erlaubt ist, fährt man eher
95 km/h und drängeln oder riskante Überholmanöver habe ich in den
gesamten 2 ½ Wochen auf Neuseelands Straßen nicht einmal erlebt. Auf
den gesamten 5 Std. Fahrt fuhren wir durch 3- oder 4-kleinere
Ortschaften, ansonsten immer entlang an Feldern. |
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Da wir mehr oder weniger an der Küste entlangfuhren, führte unser
Weg durch eine schier endlose grüne Ebene – zu den Bergen an der
Westküste kommen wir ein paar Tage später. Um 14:45 Uhr erreichten
wir Dunedin und fuhren zuerst zur Baldwin Street, der steilsten
Straße der Welt mit einer Steigung von 35%. Und das ist ordentlich
steil, sodass man zu Fuß nur unter einer gewissen Anstrengung
vorankommt. Außerdem ist die Baldwin Street gut besucht, sogar
Kleinbusse mit Chinesen waren zugegen. Daraufhin fuhren wir einen
kleinen Schlenker zur University of Otago, wo wir uns das alte
Gebäude im Vorbeifahren ansahen. Nahe dem Hauptbahnhof von Dunedin
parkten wir unseren Wagen und schauten uns das sehenswerte
Bahnhofs-Gebäude mit Uhrenturm, sowohl von außen als auch von innen
an. |
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Schräg gegenüber beginnt die Stuart St., auf welcher wir vorbei an
weiteren historischen Gebäuden wie z.B. den Dunedin High And
District Court zum Octagon liefen. Beim Octagon handelt es sich um
einen großen Kreisverkehr mit einer kleinen Grünanlage in der Mitte.
Dort ist die St. Paul's Kathedrale und das ebenfalls alte Dunedin
Centre mit seinem Uhrenturm, umfunktioniert zum Konferenz-Center.
Eine vom Octagon abzweigenden Straßen ist die George St., die
Haupteinkaufsstraße in Dunedin, welche zum Zeitpunkt unseres Besuchs
neu gepflastert und scheinbar zur Fußgängerstraße umgebaut wurde.
Dort reihen sich die Geschäfte aneinander und wir schauten uns in
dem ein oder anderen Laden mal um. |
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Das ein oder andere Gebäude hat eine historische Fassade, so z. B.
die Meridian Mall, aber grundsätzlich sind die dortigen Häuser
maximal 2-stöckig – also eher provinziell. Gegen 17:15 Uhr erklärten
wir Dunedin für gesehen, nach Punta Arenas in Chile die
zweit-südlichste Stadt, in der wir je waren. Aufgrund der kühlen 14
Grad (im Sommer) wird die Stadt uns nicht ganz positiv in Erinnerung
bleiben, wobei jene auf uns sehr, sehr britisch wirkte, was wieder
hinsichtlich des Wetters passt. Nach 10 Min. Fahrzeit erreichten wir
den Parkplatz am Tunnel-Beach, wo wir nach dem Aussteigen aus dem
Auto von einer Art Nationalparkmitarbeiterin freundlich aufgeklärt
wurden, wie nahe wir den dortigen Seelöwen maximal kommen dürfen. |
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Dann folgten ca. 15 Min. Fußweg steil bergab, zu einer wunderschönen
Klippenlandschaft mit einzelnen Felstürmen im Meer, an der die
Wellen mit lautem Getöse zerschellten. Schließlich fanden wir den
namensgebenden Tunnel, durch den wir zu einem anderen Strand
gelangten, wo ein vereinsamter Seehund auf einem Felsen lag und von
einer Vielzahl von Besuchern bestaunt und fotografiert wurde. Es
folgte der steile Weg bergauf, 135 Höhenmeter waren zu überwinden
und ich aufgrund der starken Erkältung alles andere als „bei
Kräften“. Es gibt zu dem steilen Weg auch einen deutlich weiteren
Weg „außen herum“, aber ich empfand den Steilen als das kleinere
Übel. Dann fuhren wir wieder zurück in die Vororte der Stadt Dunedin
hinein und weiter auf die Otago Halbinsel. |
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Die Insel erstreckt sich über 30 km und verfügt
über eine wunderschöne Landschaft von leicht geschwungenen, grünen
Hügeln, Buchten und wilder Natur. Hier fuhren wir nur noch über
kleine Landstraßen, insgesamt 45 Min. zu unserer Unterkunft, der
Larnach Lodge im gleichnamigen Schloss. 1871 erbaut ist kein Schloss
im eigentlichen Sinne, sondern ein sehr großes Herrenhaus auf einem
Hügel auf einem großen Areal mit penibel gepflegten Gärten. Hier
hatten wir in einem Seitentrakt unser riesiges Zimmer mit einem
super Blick aus erhöhter Position über die Halbinsel. Da uns das
abendliche 3-Gang-Menue für 70 NZD pro Person zu teuer war, fuhren
wir mit dem Wagen über kleinste Straßen in 15 Min. hinunter in den
Ort Portobello. |
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Zum Glück kam uns auf der gesamten Strecke
niemand entgegen, denn größtenteils wird es bei Gegenverkehr
aufgrund der Breite und der uneinsehbaren Kurven schwierig.
Portobello ist ein kleiner, verschlafener Ort direkt an einer
schönen Bucht gelegen, mit nur einem Restaurant, welches geöffnet
hatte. Dort aßen wir klassisch „Fish and Chips“, woraufhin wir
wieder die Serpentinenstrecke zurück zur Larnach Lodge fuhren. Dort
schaffte ich wegen der Erkältung nicht mal 1 Bier zu trinken und war
deshalb schon um 21 Uhr im Bett verschwunden. |
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